Ein Gutachter, der wenige Tage nach dem Brand die Unglücksstelle untersuchte, konnte eine defekte Kühltruhe als Brandursache feststellen. Das teilt das Polizeipräsidium Konstanz auf Nachfrage mit. Eine vorsätzliche Brandlegung konnte bereits unmittelbar am Tag des Brandes ausgeschlossen werden.
In dem Haus lebten ausschließlich Familien mit Migrationshintergrund, insgesamt 28 Personen. Sie haben bei dem Brand alles verloren und konnten nur das retten, was sie zum Zeitpunkt des Brandes mitten in der Nacht am Leib trugen. Kurz, nachdem sich die Nachricht von dem Unglück in Villingen-Schwenningen verbreitete, rollte eine Welle der Hilfsbereitschaft an. Der Rotary Club Villingen reagierte umgehend und stellte 3000 Euro aus eigenen Mitteln zur Verfügung, damit die Betroffenen am selben Tag Kleidungsstücke oder Lebensmittel kaufen konnten. Außerdem richteten die Rotarier ein Spendenkonto für die Geschädigten ein.
Ulrike Lichte von der Pro-Kids-Stiftung ist eine der Personen, die sich um 21 der 28 betroffenen Personen kümmert, davon sind 13 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen drei und 17 Jahren. „Die Situation ist gerade extrem schwierig“, erzählt sie im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Sie meint damit unter anderem die Wohnsituation. „Der Wohnungsmarkt in Villingen-Schwenningen ist schwierig, und für Großfamilien ist es noch schwieriger, sie unterzubringen.“
Wie sie sagt, sind die meisten der Betroffenen nach dem Brand bei Verwandten oder Bekannten untergekommen. Eine Großfamilie mit sieben Kindern, deren Papa immer noch in einer Klinik liegt, hat seither im Obdachlosenheim gewohnt. Für diese Familie gibt es gute Nachrichten. „Wir richten derzeit eine Wohnung für diese Leute her.“ Die Wohnungsbaugesellschaft wbg stellt ab Mai zudem eine Wohnung für eine weitere Großfamilie zur Verfügung. Eine junge Frau hat inzwischen auf eigene Initiative eine neue Bleibe gefunden.
Ulrike Lichte ist sehr dankbar für die „unglaubliche Spendenbereitschaft der Bürger.“ Zahlreiche Sachspenden sind eingegangen, womit den Betroffenen der Start in eine neue Existenz erleichtert werden kann. Psychisch geht es den Personen allerdings schlecht. „Die Menschen hatten ja bereits aufgrund ihres Flüchtlingsstatus eine enorme psychische Belastung. Und jetzt kommt noch so etwas hinzu.“ Sie hätte sich gewünscht, das den Betroffenen von Anfang an psychologische Unterstützung zuteil geworden wäre.