Nach der dramatischen Brandnacht am Freitag in der Villinger Südstadt, bei der ein 17-Jähriger ums Leben kam, können die Brandexperten der Polizei erste Ergebnisse vorlegen. Die Experten machten drei technische Geräte aus, von denen zumindest eines den Ausbruch des Feuers verursacht haben dürfte, wie Polizeisprecher Jörg-Dieter Kluge auf Anfrage mitteilt. Allerdings sei einer dieser Gegenstände nur noch ein „zusammengeschmolzener Kunststoffklumpen“, wie Kluge ausführt. Um was es sich ursprünglich handelte, sei nicht auszumachen, möglich sei eine Steckdosenleiste. Die Kriminalpolizei hat für weitere Untersuchungen alle drei Fundstücke an das kriminaltechnische Institut des Landeskriminalamts geschickt. Dort finden nun weitergehende Untersuchungen statt. Zudem habe sich herausgestellt, dass in dem Zimmer kein Rauchwarnmelder installiert war. Die Ermittlungen der Polizei hierzu dauern an, erklärt Kluge.

Nach der dramatischen Brandnacht fragen sich nun vermehrt Eigenheimbesitzer oder Mieter, was sie tun können, um sich von Feuer zu schützen. Feuerwehrwehrkommandant Markus Megerle gibt unabhängig von dem speziellen Fall Tipps.

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Rauchmelder

Die vorgeschriebenen Rauchwarnmelder seien nach wie vor das „Non plus ultra“, um sich vor einem Feuer zu schützen, betont Megerle. Zu vielen Zimmerbränden würde die Feuerwehr gar nicht gerufen, weil Bewohner nach dem Auslösen des Geräts schnell reagieren und das Feuer rechtzeitig löschen könnten. Zudem plädiert Megerle für einen zusätzlichen Kohlenmonoxid-Melder, der vor dem geruchlosen Gas, das sich 300 Mal stärker als Sauerstoff an Blut bindet, warnt. Rauchwarnmelder würden auch bei Schmorbränden anspringen, betont er.

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Die Elektrik

Die elektrische Ausstattung vieler älterer Häuser sei für die vielfältige Nutzung von heute gar nicht ausgelegt. Vor einigen Jahrzehnten seien vergleichsweise wenige Steckdosen verlegt worden, oft nur für Fernseher und ein Videogerät. Heute kommen Laptops, Smartphones und Computer hinzu. Megerle warnt davor, die zusätzlichen Geräte über mehrere miteinander verbundene Steckdosenleisten zu nutzen. Hier komme es schnell zu Überspannungen. Außerdem sollen, wo immer es möglich ist, Akkus und Geräte, die nicht direkt in der Wohnung benötigt werden, woanders geladen werden, beispielsweise im Keller oder in der Garage.

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Weitere Ratschläge

Wer im Gebäude renoviert, könne sich an das Baurechtsamt wenden, so Megerle. Dort beraten Experten, wie groß zum Beispiel Fenster – 1,20 Meter auf 0,90 Meter – sein sollten, damit sie als zweiter Rettungsweg genutzt werden können.