In Villingen-Schwenningen ist jetzt die Katzenschutzverordnung in Kraft getreten, die vom Gemeinderat im Mai beschlossen wurde. Mit dieser Verordnung sollen frei laufende Katzen kastriert, gekennzeichnet und registriert sein, um die unerwünschte Vermehrung von Katzen und das wachsende Katzenelend in der Region zu bekämpfen. Das teilt der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen mit.

Was ändert sich ab sofort?

Die neue Verordnung verpflichtet Katzenhalter dazu, ihre Freigängerkatzen durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt kastrieren zu lassen. Zudem müssen diese Katzen eindeutig gekennzeichnet werden, entweder durch einen Mikrochip oder eine Ohrtätowierung.

Diese Kennzeichnung soll dauerhaft und eindeutig sein, damit die Tiere im Fall von Verlust oder Auffindung schnell einem Halter zugeordnet werden können, schreibt der Tierschutzverein.

Etwas scheu schauen diese süßen Katzen in die Kamera, sie sind mit großem Engangement durch Mitglieder des Tierschutzvereins ...
Etwas scheu schauen diese süßen Katzen in die Kamera, sie sind mit großem Engangement durch Mitglieder des Tierschutzvereins aufgepäppelt worden. Schon mehrfach hat der Verein in der Vergangenheit den Katzennotstand ausgerufen. | Bild: Jenifer Braack Tierschutzverein Villingen-Schwenningen

Katzen unbedingt registrieren lassen

Die Registrierung der Katzen erfolge kostenlos in einem der beiden Haustierregister, die vom Tierschutzverein Tasso oder dem Deutschen Tierschutzbund (Findefix) betrieben werden. In das Register müssen neben den Kennzeichnungsdaten auch die Kontaktdaten der Halter eingetragen werden. Dadurch solle sichergestellt werden, dass Halter schnell ermittelt werden können, sollte eine Katze verloren gehen.

Die Pflegestellen des Tierschutzvereins sind aktuell noch immer voll, hier kuscheln vier Katzen ganz liebevoll miteinander.
Die Pflegestellen des Tierschutzvereins sind aktuell noch immer voll, hier kuscheln vier Katzen ganz liebevoll miteinander. | Bild: Jenifer Braack Tierschutzverein Villingen-Schwenningen

Stadt kann einen Nachweis verlangen

Die Stadt Villingen-Schwenningen kann von den Katzenhaltern einen Nachweis über die Kastration und Registrierung verlangen. Wer die neuen Vorschriften missachtet und seine Katze nicht kastrieren, nicht kennzeichnen oder nicht registrieren lässt, müsse mit Konsequenzen rechnen.

Werde eine Katze aufgegriffen, die nicht kastriert, nicht gekennzeichnet und nicht registriert ist, und kann der Halter nicht innerhalb von 48 Stunden identifiziert werden, so wird die Stadt die Kastration auf Kosten des Halters durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt durchführen lassen.

Nach der Kastration wird die Katze wieder an dem Ort freigelassen, an dem sie aufgefunden wurde. Der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen werde diese Maßnahmen ab sofort umsetzen.

Alle nicht gekennzeichneten Tiere gelten als halterlos und werden dem Kreistierheim Donaueschingen übergeben. Nach der 48-Stunden-Frist wird das Tier kastriert und gekennzeichnet.

Auch diese zwei entzückenden Kätzchen werden auf einer Pflegestelle liebevoll betreut.
Auch diese zwei entzückenden Kätzchen werden auf einer Pflegestelle liebevoll betreut. | Bild: Jenifer Braack Tierschutzverein Villingen-Schwenningen

Wenn der Besitzer ermittelt wird, muss er bezahlen

Sollte der Besitzer nach dieser Zeit ermittelt werden, muss der Tierhalter für die Kosten dafür aufkommen. Auch wenn er das Tier nicht mehr aus dem Kreistierheim abholt, muss der Besitzer für die Kosten aufkommen. Gegenzeichnete und registrierte, aber unkastrierte Katzen werden der Stadt gemeldet.

Warum diese Maßnahmen notwendig sind

Der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen berichtet, dass in diesem Jahr die Kapazitätsgrenzen der Tierheime mehrfach überschritten wurden. So müsse das Kreistierheim Donaueschingen bereits zum dritten Mal in diesem Jahr schließen, da die Zahl an abgegebenen Tieren die Aufnahmekapazitäten weit überstieg.

Das könnte Sie auch interessieren

Katzenelend hat neuen Höhepunkt erreicht

„Das Katzenelend hat in diesem Jahr einen traurigen Höhepunkt erreicht“, erklärt Cornelia Gaigl, erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Villingen-Schwenningen. „Die Kittenschwemme trifft uns schwer, wir sind schon lange am Limit und das macht uns und viele Tierschutzvereine im Land handlungsunfähig.“

Hoffnung auf Entlastung

Der Tierschutzverein begrüße daher die neue Katzenschutzverordnung und hofft, dass diese in den kommenden Jahren zur Entlastung führen wird.

Das könnte Sie auch interessieren