Viele haben das Training im Fitness-Studio schmerzlich vermisst: Ab 2. Juni soll es wieder losegehen, allerdings unter strengen Auflagen. In der Doppelstadt nutzen die Betreiber jetzt die Tage bis zum Neustart, um alle Auflagen der hochkomplexten Landesverordnung umzusetzen. So bleiben Duschen, Umkleidekabinen und Saunen geschlossen, auch müssen mindestens zehn Quadratmeter pro Person Trainingsfläche zur Verfügung stehen.
Das G 1
Betreiber Gaetano Cristilli freut sich, dass es endlich wieder losgeht: „Länger hätten wir das aber nicht durchgehalten.“ Da er in seinem Gebäude viel Platz zur Verfügung hat, sei das mit der Abstandsregelung kein Problem. Für Kurse könne er sogar in die Badmintonhalle ausweichen. Jetzt ist er mit seinem Team dabei, alles zu putzen, zu desinfizieren: „Alles wird piccobello gerichtet.“ Etwas Unsicherheit besteht im Kursbereich, wie Cristilli erklärt. So habe er beim Ordnungsamt der Stadt VS angefragt, was genau unter hochintensiven Kursen zu verstehen sei, die laut der Verordnung verboten sind. Er geht davon aus, dass Kurse wie Jumping, Spinning oder Bodycombat gemeint sind. „Ruhige Kurse wie Yoga oder Wirbelsäulengymnastik sind natürlich möglich.“ Cristilli hofft, dass die Kunden sich an die Vorgaben halten und Verständnis dafür haben: „Nur dann haben wir die Chance, schrittweise wieder in die Normalität zu kommen.“ Klar sei, dass der wirtschaftliche Schaden enorm sei. Nach wie vor halte er an dem geplanten Neubau am Vorderen Eckweg fest: „Das Grundstück habe ich ja gekauft, es wird sich halt alles etwas verzögern“, erklärt Cristilli.
Injoy und Upjoy
„Ja, das Injoy und auch das Upjoy öffnen am 2. Juni“, erklärt Geschäftsführerin Maria Göppinger. Jetzt sei man dabei, alle Vorgaben umzusetzen. Die Abstandsregeln seien kein Problem, da das Gebäude in der Wilhelm-Binder-Straße ausreichend groß ist. „So sind wir beim Gerätetraining gut aufgestellt“, erklärt Göppinger. Wer den Milon-Zirkel benutzen will, müsse geschlossene Handschuhe tragen. Das Kursangebot werde angepasst, so wird der Reha-Sport beispielsweise in einen größeren Raum verlegt. Die Kunden müssen sich zu den Kursen anmelden, da je nach Größe des Raums nur 20 beziehungsweise 15 Personen teilnehmen können. Man biete jetzt auch Kurse zu ungewöhnlichen Zeiten an, erklärt Maria Göppinger. „Viele sind ja in Kurzarbeit oder im Homeoffice, so wollen wir einfach mal ausprobieren, ob auch ein Kurs um 14.30 Uhr funktioniert.“ So könne man Stoßzeiten vermeiden. Wichtig sei es, flexibel zu bleiben und zu schauen, wie alles ab dem 2. Juni anläuft. Göppinger ist sich sicher, dass es auch nochmals eine Änderung der Verordnung gibt. „Da muss man dann halt entsprechend reagieren.“ Auch im Boulderzentrum Upjoy sei die Abstandsregelgung kein Problem, die Halle sei groß genug. Im Injoy ist die Zwangspause genutzt worden, den Parkplatz zu asphaltieren und den Eingangsbereich neu zu gestalten.
Easy Fit
Geschäftsführer Sascha Rapierski berichtet für seine Studios, dass sich der Abstand bei den Geräten „gut einhalten“ lasse. Allerdings könne man nur einen Bruchteil der Kurse anbieten. Gerade in Villingen sei man auf der Suche nach einem größeren Raum. „Es wird auf jeden Fall ein Übergangskursprogramm geben.“ Von den Kunden gab es durchweg positive Reaktionen, viele hätten das Studio unterstützt. „Aber nach dieser langen Zeit ist irgendwann mal die Bereitschaft weg, den Beitrag noch zahlen“, so Rapierski. Zumal jetzt viele Menschen in der Region in Kurzarbeit seien oder sogar ihren Job ganz verloren hätten. Rapierski spüre auf jeden Fall eine große Verunsicherung bei den Menschen, gerade Ältere rufen schon vermehrt an und fragen, ob sie denn überhaupt trainieren könnten. „Das kann ich natürlich nicht entscheiden.“