Beim Holzmachen starb ein 60-Jähriger Anfang Mai im Sommertshauser Wald. Anfangs gab der Hergang des Arbeitsunfalls Rätsel auf. Jetzt weiß die Polizei recht genau, wie es zu der Tragödie kommen konnte.

Der Mann war mit seinem Traktor am Samstag, 3. Mai, in das Waldstück zwischen Sommertshausen und der Kreisstraße bei Obereschach und Mönchweiler zu Waldarbeiten gefahren. Als er nicht mehr zurückkehrte, wurde nach ihm gesucht. Beim Auffinden des Verunglückten gegen 19 Uhr wurde die Polizei unter der Notfallnummer 110 alarmiert, wie Polizeisprecherin Katrin Rosenthal jetzt mitteilt. Der Mann selbst sei zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr am Leben gewesen.

Mann wollte Baum mit Winde fällen

„Ermittlungen vor Ort ergaben, dass der 60-Jährige mittels Seilwinde einen durch ihn angesägten Baum bergen wollte“, berichtet die Polizeisprecherin. Der Baum habe sich mit einem anderen Baum verkantet, worauf der Widerstand für die eingesetzte Seilwinde zu groß wurde.

60-Jähriger von Traktor überrollt

Dann geschah Folgendes: „Die Seilwinde schaltete aufgrund des Widerstands nicht selbstständig ab und zog hierdurch den Traktor ruckartig nach hinten.“ Hier stand der später Verstorbene und wurde von seinem Traktor überrollt.

Der Sommertshauser Wald befindet sich links der Kreisstraße. Hier kommt es Anfang Mai zu dem Unglück.
Der Sommertshauser Wald befindet sich links der Kreisstraße. Hier kommt es Anfang Mai zu dem Unglück. | Bild: Hauser, Gerhard

Anfangs wurde davon ausgegangen, dass der Verunglückte bewusstlos wurde, aber noch am Leben war. Daher kam auch die Lebensretter-App zum Einsatz, wie der Leiter der Integrierten Rettungsleitstelle im Kreis, Dirk Sautter, bestätigte.

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Aufgrund der Erstinformation nahm der Mitarbeiter der Leitstelle einen Herz-Kreislauf-Stillstand des Verunglückten an. In solch einem Fall ist schnelle Hilfe wichtig, weil so „früh wie möglich mit der Wiederbelebung begonnen werden muss“, erklärt Sautter.

In der Integrierten Rettungsleitstelle des Kreises wird am 3. Mai auch die Lebensretter-App aktiviert, bestätigt Leitstellenleiter Dirk ...
In der Integrierten Rettungsleitstelle des Kreises wird am 3. Mai auch die Lebensretter-App aktiviert, bestätigt Leitstellenleiter Dirk Sautter (hier auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2016). | Bild: Sprich, Roland

Lebensretter-App aktiviert

Daher wurde die App aktiviert, der Ablauf sei dann automatisiert. Die App suche selbstständig, ob sich registrierte Ersthelfer – meist Profis aus dem Gesundheitswesen – in der Nähe des Unfallorts befinden. Sie erhalten eine Alarmierung auf ihre Smartphone.

In diesem Fall war es leider vergeblich. Neben der Polizei waren der Rettungsdienst, die Feuerwehr Mönchweiler und ein Notarzt im Einsatz.