Viel Aufregung um neuen Autoposer-Treff in Villingen: Auch Aldi reagiert
Konzern will mit Eigentümer des Grundstücks über geeignete Maßnahmen sprechen. Polizei schließt nicht mehr aus, dass Teilnehmer vom Bodensee anreisen. Anwohner melden sich, die Rennen beobachtet haben.
Aldi Süd spricht aktuell mit dem Eigentümer dieser Fläche über geeignete Maßnahmen, das Autoposer-Problem in VS-Villingen in den Griff zu bekommen.
| Bild: Hoffmann, Claudia
Wiederholt zeigte die Autoposer-Szene auf dem Villinger Aldi-Parkplatz Flagge, zuletzt am vergangenen Samstagabend. Zwischen 80 und 100 Anhänger der Tuning-Szene spielten mit der Polizei Katz und Maus. Verärgerte Anwohner melden sich nun nach und nach zu Wort, haben sie nach eigener Aussage doch frühzeitig auf den neuen Treffpunkt hingewiesen. Künftig soll es aller Voraussicht nach zu stärkeren Kontrollen kommen.
Was sagt eigentlich Aldi?
Auch der Lebensmitteldiscounter reagiert. Immerhin spielten sich die wilden Szenen auf dem Parkplatz der Villinger Filiale in der Milanstraße ab. An diesem Standort „sind wir als Mieter vertreten“, erklärt Aldi-Sprecher Tobias Neuhaus. „Wir befinden uns jedoch mit dem Eigentümer im Austausch über geeignete Maßnahmen.“ Vergleichbare Fälle an anderen Aldi Süd-Filialen seien dem Unternehmen nicht bekannt.
Was sagen die Anwohner?
Gleich nach dem Vorfall meldete sich ein Bewohner vom Wieselsberg. Er machte darauf aufmerksam, dass die Autoposer am Nordring auch Rennen fahren. Das wollte die Polizei für das vergangene Wochenende nicht bestätigen, erklärte daraufhin deren Sprecher Jörg-Dieter Kluge. Nun berichtete eine weitere Anwohnerin, Sabine Kuner, dass es sehr wohl Rennen gebe. Sie habe einen Beamten des Polizeireviers informiert, der aber auf die Stadt verwies. „Ich ärgere mich massiv darüber, wie wir bei der Polizei zwar auf Verständnis stoßen, aber dennoch weitergeleitet werden“, erklärte sie nochmals gegenüber unserer Zeitung.
Die Villingerin Sabine Kuner schreibt über Autoposer am Wieselsberg:
Was sagt die Polizei?
Der Ärger der Anwohner sei nachvollziehbar, erklärte Sprecher Jörg-Dieter Kluge. Er gehe davon aus, dass dieser Bereich künftig schärfer kontrolliert werde. Allerdings müsse man sich darüber im Klaren sein, dass dann eine erneute Verdrängung stattfinde, so wie es eben jetzt auch in diesem Fall nach der Sperrung des Schwenninger BSV-Parkplatzes geschehen sei. Die Autoposer-Szene werde sich auch „nie auf einem dunklen Parkplatz in Sulz treffen“, betont er. Bewusst würden Zentren wie Konstanz, Singen, Villingen-Schwenningen und Rottweil ausgewählt, wo man die Fahrzeuge auch präsentieren könne. Er will nicht ausschließen, dass ein Teil der Poser aus dem Kreis Konstanz anreise. „Sie haben Handys und schnelle Autos", da sei gleich an einem Abend ein Treffpunkt ausgemacht. Ein Teil der jungen Leute, die am Samstagabend angetroffen wurden, würden auch wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln angezeigt. Das könnte im Einzelfall teuer werden.
Das zuständige Bürgeramt äußert sich trotz Anfrage derzeit nicht zu der Problematik. Auch ein Anwohner solle sich wegen der Komplexität der Sache ein paar Tage gedulden.