Wie sieht der Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft der Einzelhändler in der Region in diesem Jahr aus? Können alle Wünsche rechtzeitig erfüllt werden oder sorgen stockende Lieferketten auch hier für Ausfälle und Verzögerungen? Der SÜDKURIER hat sich bei Unternehmen in Villingen-Schwenningen umgehört.
Spielwaren
„Ob ich in diesem Jahr alle Weihnachtswünsche erfüllen kann, weiß ich leider noch nicht. Zwar habe ich eine gewisse Ahnung, welche Artikel stark nachgefragt werden, und habe diese dann auch vorrätig. Allerdings habe ich keine allzu großen Lagerkapazitäten“, sagt Anne Wilde vom Spielwarengeschäft Zappel-Philipp in Villingen.

Ob kurzfristige Bestellungen bei den aktuell stockenden Lieferketten möglich sein werden, könne man noch nicht generell beantworten. „Definitive Zusagen werden natürlich immer schwerer je näher die Feiertage rücken“, sagt Wilde.
Sie habe aktuell eher mittelpreisige Ware eingekauft, da man eine gewisse finanzielle Verunsicherung bei den Menschen spüren könne und deshalb das Hochpreissegment momentan nicht ganz so stark gefragt sei.
„Wir halten mit gutem Service dagegen, bieten ein Erlebnis, das die Onlinehändler nicht bieten können.“Anne Wilde, Spielwarengeschäft Zappelphilipp in Villingen
Auch die Preisschlacht im Internet, gerade bei großen und teuren Produkten, mache es den kleinen Einzelhändlern sehr schwer, überhaupt noch mithalten zu können. „Wir halten mit gutem Service dagegen, bieten ein Erlebnis, das die Onlinehändler nicht bieten können. Die Auswahl ist eben kleiner, daraus müssen wir das Beste machen“, gibt Wilde zu.
Wintersportartikel
„In unserer Branche ist es nicht üblich, etwas nachzubestellen. Wir gehen generell immer in Vorleistung und füllen unser Lager am Jahresanfang mit sämtlichen Artikeln auf. Das macht uns unabhängig“, sagt Bettina Weiß von Sport Weiß in VS-Villingen.

Alle Wintersportartikel könnten also garantiert pünktlich ausgeliefert werden. „Natürlich gibt es saisonbedingt manchmal Ware, die wir nicht mehr vorrätig haben, aber die wird im Weihnachtsgeschäft eigentlich nie verlangt“, sagt Weiß.
„Wir gehen generell immer in Vorleistung und füllen unser Lager am Jahresanfang mit sämtlichen Artikeln auf.“Bettina Weiß, Sport Weiß in Villingen
Im vergangenen Jahr habe man vor allem im Bereich Langlauf und Sportschuhe Lieferengpässe gehabt, da in Asien ein großer Corona-Lockdown zu massiven Lieferproblemen geführt habe.
Hier sei aber mittlerweile alles wieder im grünen Bereich und man erwarte einen guten Absatz von Skiprodukten zum Weihnachtsgeschäft.
Elektrogeräte
„Gerade gute, hochwertige Elektrogeräte müssen aktuell rechtzeitig bestellt werden“ sagt Matthias Beck, Juniorchef von Euronics Beck in VS-Schwenningen.
„Wir müssen uns momentan stark mit Ware eindecken, um die Kunden noch zufriedenstellend bedienen zu können.“Matthias Beck, Euronics Beck in Schwenningen
Die Elektrobranche habe momentan mit langen Lieferzeiten von mindestens vier bis sechs Wochen zu kämpfen.

Richtung Weihnachten könne sich die Lage aber durchaus noch mal zuspitzen meint Beck. „Wir müssen uns momentan stark mit Ware eindecken, um die Kunden noch zufriedenstellend bedienen zu können“, gibt er einen Einblick.
„Wer dann erst kurz vor Weihnachten kommt, läuft leider Gefahr, leer auszugehen, deshalb sollte man rechtzeitig an die Feiertage denken“, rät Matthias Beck daher seinen Kunden.
Bücher
„Im Moment müssen wir keine Angst haben, Produkte aus unserem Sortiment nicht rechtzeitig liefern zu können“, sagt Martina Lehmann vom Buchhändler Osiander in Schwenningen.
Man habe von Gerüchten gehört, dass momentan Papiermangel herrsche. Davon sei aber nichts zu spüren und auch die Lieferketten liefen störungsfrei und pünktlich.

Ein spontanes Buchgeschenk sollte also auch Mitte Dezember kein Problem darstellen.
„Im Moment müssen wir keine Angst haben, Produkte aus unserem Sortiment nicht rechtzeitig liefern zu können.“Martina Lehmann, Buchhandlung Osiander in Schwenningen
Wer allerdings etwas Ausgefallenes für den Gabentisch sucht, sollte keine Zeit verlieren und handeln, bevor die Zeit knapp wird.