Die wiederholten Beschädigung der beiden Absperr-Anlagen in der Zinsergasse und der Färberstraße durch Autofahrer wird bei den Anwohnern im Villinger Rietviertel intensiv diskutiert. Die anfälligen versenkbaren Poller werden inzwischen auch in Frage gestellt. Wäre eine Schranke mit Kamera nicht die bessere Lösung?

Poller Färberstraße funktioniert wieder

Nun gab es immerhin eine gute Nachricht von der Stadt. Der am 26. Mai von einem Autofahrer beschädigte Poller in der Färberstraße ist inzwischen repariert und wieder in Betrieb, teilte die Pressesprecherin der Stadt, Madlen Falke mit.

In diesem Falle hat die Ersatzbeschaffung und Reparatur nur knapp einen Monat gedauert. Schlechter sieht es in der Zinsergasse aus, der zweiten Einfahrt für Autos in das Rietviertel. Dort ist die Polleranlage bereits seit Mitte April außer Betrieb, nach dem ein Autofahrer ohne Zugangsberechtigung hinter einem anderen Auto hinterherfuhr und dabei nicht nur seinen Wagen, sondern die gesamte Anlage schwer beschädigt hatte. Noch immer wartet die Stadt hier auf Ersatzteile.

Das bedeutet, dass unbefugte Autofahrer seither ungehindert abends ins Rietviertel einfahren können. Dabei wurden die versenkbaren Poller eigentlich installiert, um die Anwohnern abends nach 20 Uhr von Verkehrslärm zu schützen. Die Poller können abends nur von berechtigen Anliegern mit entsprechenden Durchfahrtskarten versenkt werden.

Lärmschutz fürs Wohngebiet verpufft

Doch durch die zahlreichen Defekte der Anlagen, verursacht zumeist durch Autofahrer, ist der beabsichtigte Lärmschutz für das Wohngebiet weitgehend verpufft. Im vergangenen Jahr war die Polleranlage an der Zinsergasse rund elf Monate außer Betrieb.

Kein Wunder, dass viele Anwohner von diesem Theater die Nase voll haben. Und einige denken über Alternativen nach. „Kein Poller mehr, eventuell wäre eine Schranke besser“, meint beispielsweise Anlieger Heinz Zimmermann, den viele als Vorsitzender des Rietvögel-Vereins kennen.

Heinz Zimmermann schlägt eine Alternative für die Absperrpoller vor.
Heinz Zimmermann schlägt eine Alternative für die Absperrpoller vor.

Beschilderung bisher zu klein

Zimmermann ist auch der Meinung, dass die Beschilderung an den Einfahrten ins Rietviertel ungenügend ist. Die Stadtverwaltung müsste dort deutlich größere Hinweistafeln anbringen, auf denen zu lesen steht, dass die Einfahrt mit dem Auto zwischen 20 Uhr und 6 Uhr nur für Anlieger gestattet ist.

Eine technische Alternative zu den anfälligen versenkbaren Pollern, so sein Vorschlag, wäre eine Schranke, die mit einer Ampel und einer Kamera kombiniert wird. Eine solche Anlage, nur ohne Schranke, wird derzeit für die Bewirtschaftung des Mitarbeiterparkplatzes am Schwarzwald-Baar-Klinikum diskutiert. Die Technik gibt es aber schon an vielen anderen Einsatzorten, beispielsweise auf dem Parkplatz am Rottweiler Testturm.

Schrankeneinfahrt mit Kamera

Die Kamera registriert die Autonummern. Wenn ein Anlieger nach 20 Uhr an die Schranke heranfährt, wird das angemeldete Kfz-Kennzeichen erkannt, die Ampel springt auf Grün und Schranke öffnet sich. Bei Unbefugten, die einfahren, werden nach diesem Vorschlag die Auto-Kennzeichen registriert und die Verkehrssünder bekommen ein empfindliches Bußgeld, so wie dies auch am Klinikum vorgesehen ist.

Aus Sicht von Heinz Zimmernann wäre dies eine wartungsfreie und wirksame Kontrolle. Die Kamera sollte möglichst hoch gehängt werden, um sie vor Zerstörungsaktionen zu schützen. Wenn jeder unbefugt einfahrende Autofahrer mit einem Bußgeld von 40 Euro sanktioniert würde, wäre die Ordnung wohl schnell hergestellt, vermutet er.

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