Stefan Heimpel

Drastisch zugespitzt hat sich die Corona-Situation im Vöhrenbacher Alten- und Pflegeheim Luisenhof: 25 Bewohner sowie sieben Mitarbeiter sind inzwischen infiziert.

Nachdem in der vorletzten Woche im Luisenhof zuerst eine Mitarbeiterin und anschließend auch fünf Bewohner positiv auf den Corona-Virus getestet worden waren (wir berichteten), sind nun zum vergangenen Wochenende hin zahlreiche weitere Corona-Infektionen festgestellt worden.

25 Bewohner und sieben Mitarbeiter betroffen

Aktuell betroffen sind jetzt insgesamt 25 Bewohner der Demenz-Station sowie sieben Mitarbeiter des Hauses. Die Situation ändert sich dabei täglich. Vor allem durch den Ausfall einer ganzen Reihe von Pflegekräften wird die Arbeit immer schwieriger, der Luisenhof steht deshalb die ganze Zeit schon im Austausch mit Gesundheitsamt, Heimaufsicht und dem Träger Korian Deutschland.

Dabei ist ein Corona-Fall gerade in einer Station von Bewohnern mit Demenz besonders schwierig, erläutert die Heimleitung. Denn diesen Menschen sei ein entsprechendes Verhalten gegen die weitere Verbreitung des Virus wie Hygiene-Maßnahmen oder Abstandsregeln nicht nahezubringen. Die Mitarbeiter versuchen hier zwar alles, aber können vieles auch nicht verhindern.

Infiziert trotz voller Schutzkleidung

Schon seit dem Auftreten von Corona in dieser Station arbeiten die Mitarbeiter hier unter vollem Infektionsschutz mit Anzug, Haube, Maske und Schutzbrille. Doch trotz dieser umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen, die nicht zuletzt auch für die Pflegekräfte belastend sind, haben sich hier einige Mitarbeiter infiziert.

Aufsicht bestätigt richtige Vorgehensweise

Dabei wurde der Heimleitung sowohl vom Gesundheitsamt wie von der Heimaufsicht bestätigt, dass man hier von Anfang an richtig gehandelt hat und auch schon im Vorfeld die entsprechenden Hygienemaßnahmen in vollem Umfang durchgeführt wurden. Bestätigt wurde dem Heim, dass bei dieser Pandemie mit dem unberechenbaren Virus die Ausbreitung auch nicht hätte verhindert werden können. Dass die Infektionen der Mitarbeiter nicht zu vermeiden waren, deute vor allem auf eine besonders hohe Viruslast auf dieser Station hin. Durch die schnelle und richtige Reaktion auf die zunehmenden Infektionen konnte sicherlich auch manches Schlimmere verhindert werden. So wurden nach ersten Hinweisen häufig Infektionen durch einen Schnelltest nachgewiesen, sodass sofort nach dem Auftreten der ersten Symptome entsprechend reagiert werden konnte.

Zwei Bewohner in der Klinik

Zwei der Bewohner sind aktuell im Schwarzwald-Baar-Klinikum in Behandlung. Die anderen sind weiter im Luisenhof. Dabei, so Heimleiterin Bernadette Manka, wechselt das Befinden der Bewohner laufend: Zeigen sie einmal fast keine Symptome, können die Symptome plötzlich wieder schwerwiegend sein.

Personell große Probleme

Der Ausfall der Mitarbeiter stellt das Haus vor große Probleme, denn diese sind in häuslicher Quarantäne. Die Belastung für die restlichen Mitarbeiter ist aufgrund der quarantänebedingten Ausfälle hoch. „Wir sind unseren Mitarbeitern sehr dankbar, dass sie sich dazu bereit erklärt haben, Mehrarbeit zu leisten und Dienstzeiten anzupassen, um die Ausfälle zu kompensieren,“ so die Einrichtungsleitung. Die aktuelle Situation sei ernst. Deshalb versuche man von allen Seiten wie Heimaufsicht, Gesundheitsamt und Träger, Ersatzkräfte für Vöhrenbach zu finden, um die Pflege der Bewohner auch weiterhin sicherzustellen.