Über die Entwicklungen im Vöhrenbacher Stadtwald berichteten im Gemeinderat der Leiter des Kreisforstamtes, Frieder Dinkelaker, und der Vöhrenbacher Revierförster Alfred Heinzelmann. Heinzelmann erläuterte, dass das Ergebnis im Stadtwald mit einem Gewinn von 470  000 Euro im vergangenen Jahr deutlich besser ausgefallen sei als nach Sturm und Corona erwartet.

Frieder Dinkelaker ging auf die Entwicklungen beim Holz ein. Insgesamt gab es bei den betreuten Betrieben im Forstamt 200  000 Festmeter Sturmholz. In der Folge kamen dann noch 80  000 Festmeter an Käferholz hinzu. Hier hatte man allerdings aufgrund ungünstiger Voraussetzungen mit wesentlich mehr Käferbefall gerechnet. 55  000 Festmeter dieses Holzes liegen noch auf Nasslagern. Ansonsten ist das Holz des vergangenen Jahres verkauft.

Sturmwetter als größeres Problem in 2020

Anhand einer Grafik machte Dinkelaker deutlich, dass man in den Vorjahren vor allem mit dem Borkenkäfer zu kämpfen hatte, aber trotzdem noch einiges regulär einschlagen konnte. 2019 war dann klar von einem massiven Käferbefall dominiert, was den normalen Einschlag deutlich reduzierte. 2020 war es dann der Sturm, während der Käferbefall nicht so groß war.

Neue Zuschüsse hilfreich für Waldwirtschaft

Von großer Bedeutung für die Waldwirtschaft sind neue Fördermöglichkeiten zum einen im Bereich des Naturschutzes, zum anderen als Ausgleich bei der Beseitigung der Folgen von Extremwetter im Wald. Gleichzeitig machte Dinkelaker deutlich, dass im kommenden Jahr für Vöhrenbach eine neue Forsteinrichtung, also ein Wirtschaftsplan für die nächsten zehn Jahren ansteht. Vor allem plädierte er bei der Nachzucht für eine gute Mischung verschiedener Baumarten in den Wäldern.

Rüdiger Hirt (CDU) fragte nach der Vorsorge bei der steigenden Waldbrandgefahr. Hier werde einiges getan, so Frieder Dinkelaker. Beispiele seien die Anlage von Löschteichen oder die Schulung der Feuerwehren.

Sehr vorsichtige Schätzungen

Der Vöhrenbacher Revierförster Alfred Heinzelmann stellte das Wirtschaftsergebnis des Vöhrenbacher Stadtwaldes im vergangenen Jahr vor und anschließend den Wirtschaftsplan für das neue Jahr. Bemerkenswert war die Tatsache, dass Heinzelmann noch im Januar, kurz nach den Stürmen, für 2020 den Überschuss für den Stadtwald mit 143  000 Euro sehr vorsichtig geschätzt hatte. Im Lauf des Jahres fiel die Einschätzung dieses Ergebnisses aus dem Wald von Kämmerer Armin Pfriender nochmals deutlich niedriger aus.

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Positive Überrschung

Der voraussichtliche Jahresabschluss, den Heinzelmann nun vorstellen konnte, war mit einem Betriebsergebnis von rund 470  000 Euro wesentlich besser und gerade in der angespannten Haushaltslage sehr erfreulich. Allerdings macht sich hier auch schon die breite Förderung im Forst, gerade nach den Stürmen, bemerkbar, die bei rund 192  000 Euro lag. Neben den Zuschüssen machten sich beim Ergebnis, so Heinzelmann, die deutlich gestiegenen Holzpreise bemerkbar. In Vöhrenbach fielen etwa 18  000 Festmeter Sturmholz an, das entspricht etwa 75 Prozent der Menge von Sturm Lothar. 6000 Festmeter davon wurden im Nasslager in Hammereisenbach und zum kleineren Teil in Schönenbach gelagert. Davon ist ebenfalls die Hälfte verkauft, den Rest hofft Heinzelmann bis Ende April verkaufen zu können, wenn nicht andere Ereignisse im Wald neues Schadholz liefern.

Erneuter Gewinn in 2021 erwartet

Für das neue Jahr rechnet er neben diesen 3000 Festmetern im Nasslager noch mit 13  000 Festmetern neuem Einschlag. Insgesamt sollte nach seiner Planung der Wald auch im neuen Jahr mehr als eine Million Euro an Einnahmen bringen. Die Ausgaben schätzt er auf 632  000 Euro. Den Löwenanteil bildet die Holzernte mit 329  000 Euro. Damit könnte man auch für 2021 mit einem Gewinn von 413  000 Euro aus dem Vöhrenbacher Stadtwald rechnen.

Albert Schwörer (BWV) dankte im Namen des ganzen Gemeinderates Förster Alfred Heinzelmann für sein großes persönliches Engagement. Nur durch diesen Einsatz sei es möglich, auch in widrigen Zeiten solch hohe Summen zu erwirtschaften.