FC Öhningen-Gaienhofen
Während für 14 der 16 Bezirksliga-Teams an diesem Wochenende die Winterpause endet, weilt der Tabellenführer noch bis Sonntag im italienischen Rimini. Die Mannschaft von Trainer Toni Fiore Tapia steigt erst am 20. März ins Geschehen ein und sorgt daher gerade im fünftägigen Trainingslager für „den Feinschliff nach einer guten Vorbereitung“, wie es Fiore Tapia ausdrückt. Mehmet Yilmaz hat die Höri-Elf im Winter verlassen, dafür kamen Felix Wäschle und Sandro Renner. „Auch wenn der Abgang von Mehmet schmerzt, sind wir einen Tick breiter aufgestellt“, sagt der Coach. Renner und Wäschle hätten sich sofort nahtlos eingefügt und seien „eine große Bereicherung“, so Fiore Tapia, der seiner Mannschaft in Sachen Aufstieg keinen Rucksack aufsetzen möchte: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Und dann schauen wir, wo wir am Ende stehen!“
SV Mühlhausen
Dass der SV Mühlhausen auf Platz zwei überwintert, hätte wohl kaum ein Kenner der regionalen Fußball-Szene erwartet. Der Landesliga-Aufstieg ist für Trainer Benjamin Heim aber nicht wirklich ein Thema: „Wir haben überhaupt keinen Druck und müssen auch ehrlich zugeben, dass in der Hinrunde manche Spiele für uns gelaufen sind. Aber natürlich wären wir nicht zufrieden, wenn wir die Saison als Zehnter beenden“, sagt er. Mit der Vorbereitung ist Heim „leider nicht wirklich zufrieden“. Aufgrund von krankheits- und coronabedingten Ausfällen sowie verletzen Spielern habe er oft nur mit zehn Kickern trainiert. „Wir wissen überhaupt nicht, wo wir stehen“, sagt Heim, der sich zumindest freut, dass der Kader in der Breite verstärkt werden konnte. Samuel Freitag und Jannik Braun sind neu dabei, einen Abgang gibt es nicht.
FC Hilzingen
Nach zehn Spieltagen hat Seo Smajlovic das Kommando beim FC Hilzingen von Vorgänger Sascha Jauch übernommen. Nun blickt der Trainer mit gemischten Gefühlen auf seine erste Vorbereitungsphase beim FCH zurück: „Die ersten drei Wochen haben wir gut gespielt und tolle Ansätze gezeigt“, sagt er. Doch dann hat das Coronavirus die Mannschaft erwischt, viele Spieler waren infiziert, mussten pausieren – zwei Testspiele mussten sogar abgesagt werden. Smajlovic will dennoch nicht hadern. „Lieber in der Vorbereitung als in der Runde“, sagt der Coach, der optimistisch nach vorne schaut: „Der Start in die Rückrunde ist sehr wichtig. Ich hoffe, dass wir gleich im ersten Spiel gegen Anadolu viel positive Energie mitnehmen können.“ Seine Mannschaft sei erfahren und gut eingespielt. Zudem ist der Kader bis auf einen Abgang (Emrah Plavci) sowie einen Neuzugang (Kelly Imobhio) zusammen geblieben.
Türkischer SV Singen
Schnell in den Rhythmus finden – das ist Fabian Wilhelmsen nach der langen Winterpause wichtig. „Wir haben in der Hinrunde gemerkt, dass es schnell nach hinten losgehen kann, wenn du beim Auftakt nicht hundertprozentig da bist“, sagt der Trainer des Türkischen SV Singen, der mit seiner Mannschaft nach dem Fehlstart eine Aufholjagd gestartet hat. Um nun in der ersten Partie gegen Owingen-Bilafingen direkt topfit zu sein, reisten die Singener gegen Ende der Vorbereitung zehn Tage für ein Trainingslager ins türkische Antalya. Wilhelmsen freut sich, dass der Kader für die Rückrunde in der Breite etwas verstärkt werden konnte – mit Maximilian Bienger, Mehmet Yilmaz und Ahmet Hakan. Allerdings haben Boris Mpon und Torhüter Joel Reichel den Klub verlassen. „Das Ziel ist der Aufstieg in die Landesliga“, stellt TSV-Trainer Wilhelmsen ohne Wenn und Aber klar.
TSV Aach-Linz
Patrick Hagg blickt zufrieden auf die Hinrunde zurück. Mit 32 Punkten aus 16 Partien steht das Team des Aach-Linzer Trainers gut da. Doch sein dünner Kader bereitet ihm Sorgen. Süleyman Yildiz hat den TSV im Winter verlassen, zudem wird Leistungsträger Marco Raabe Ende März nach Mexiko auswandern. „Das tut uns extrem weh“, sagt Hagg, der außerdem auf Patric Scherer (Kreuzbandriss) verzichten muss. „Wir haben in der Breite ein großes Problem, können häufig kaum wechseln und haben keinen Konkurrenzkampf“, sagt Hagg. Umso höher rechnet er seiner Mannschaft die Leistungen der vergangenen Monate an. „Die Spieler sind motiviert, wollen jedes Spiel gewinnen und erfolgreich sein“, sagt er. Daher verstecke man sich „nach einer ordentlichen Vorbereitung“ nicht: „Platz vier oder fünf kann drin sein.“
SG Reichenau/R.-Waldsiedlung
Auf der Reichenau fühlt man sich gerüstet für den Auftakt nach der Pause: „Wir sind gut durch die Corona-Zeit gekommen“, berichtet Rolf Blum, Trainer der SG Reichenau/R.-Waldsiedlung. Wie nicht anders zu erwarten beim konstanten Team von der Insel, gab es keine Abgänge, bleibt der Stamm erhalten. Hinzu kommen vier Nachwuchsspieler aus der A-Jugend, die „einen guten Eindruck machen“, wie Blum meint. Mit seiner Mannschaft will er nicht um Platz eins oder zwei spielen. „Das wäre vermessen. Aber die Top-Teams ärgern, das würde uns schon gefallen“, so der Coach, der sich freut, dass seine SG zum Auftakt mit dem TSV Aach-Linz und danach mit dem Türk. SV Singen gleich zwei dieser Kaliber vor der Brust hat. „Da weiß man gleich, wo man steht!“
SC Markdorf
Der Tabellenachte SC Markdorf startet mit neuem Trainer aus der Winterpause. Daniel Schmid hat mehrere Aufgaben zu erledigen. Neben dem Kennenlernen der Spieler (Jim Ruf vom RSV Hagnau ist neu dabei, Josip Galic wechselte zum VfB Friedrichshafen), arbeitete er in „langsamen, kleinen Schritten“ daran, erst einmal die „guten einfachen Dinge gut zu machen“. Außerdem will er die Schwankungen, die immer wieder erstaunliche Ergebnisse, aber auch überraschende Erfolge brachten, stabilisieren, „schauen, dass wir konstanter werden“. Auch in „einer blöden Zeit“, in der Trainingspläne über den Haufen geworfen werden. Das Potenzial habe der SCM, der derzeitige Rang acht sei okay, die Abstiegszone „dürfen wir dennoch nicht außer Acht lassen“.
1. FC Rielasingen-Arlen II
Auf den Anpfiff nach der Winterpause müssen die Kicker des 1. FC Rielasingen-Arlen II noch eine Woche länger warten. Das Auftaktspiel der Oberliga-Reserve gegen den FC Öhningen-Gaienhofen wurde auf den 30. März verschoben. Zum Bedauern von Neno Rogosic. „Nach der langen Vorbereitung sind natürlich alle heiß, wieder auf den Platz gehen zu können. Die können es kaum erwarten, dass es wieder losgeht“, sagt der Trainer, der die Vorbereitung in „gute und schlechte Phasen“ einteilt. Für die Rückrunde sieht er sein Team gut gerüstet, um das Saisonziel zu erreichen. Und das heißt Klassenerhalt – verbunden mit „Spaß am Fußball und der Weiterentwicklung der jungen Spieler“, wie Rogosic klarstellt. Abgänge gab es keine, neu dazu gestoßen ist Ramazan Bakici vom FC Anadolu Radolfzell.
FC RW Salem
Vier Abgänge hat der Tabellenzehnte zu kompensieren bei nur einem Zugang. Kneissler, Binder, Müller und Ramzi haben den Verein verlassen, Nikolay Todorov Boyadzhiev ist neu dabei. Der Aderlass sorgt bei Trainer Reiner Steck nicht für Kopfschmerzen. „Unser Hauptaugenmerk richtet sich noch mehr als zuvor auf den Zusammenhalt im Team.“ Remiskönig Salem (sechsmal Punkte geteilt) profitiert laut Trainer Steck davon, dass zusätzliche Zeit nach den Spielausfällen wegen Corona „genutzt wurde, um noch enger zusammenzurücken“. Sichtbar werde das in der zahlreichen Teilnahme am „großartig verlaufenen Trainingslager“ am Gardasee, für Steck keine Selbstverständlichkeit. Daraus soll ein „guter Start aus der Winterpause gelingen, damit die Salemer „be- und gestärkt das Restprogramm“ absolvieren können.
SV Bermatingen
Mit Marc Schmucker als Trainer geht der SV Bermatingen die Restsaison an. Und weil der ein „Bermatinger Bub“ ist, wie er sich selbst bezeichnet, von der Jugend bis in die AH beim Verein gekickt und gecoacht hat, darf das durchaus als Vorteil gesehen werden. Schmucker richtete sein Hauptaugenmerk nicht auf die Defensive. Trotz der 43 Gegentore in 16 Partien. Aus gutem Grund: „Wir haben schon vor der Winterpause defensiver gespielt“, erzählt er, und so die Gegentorwelle gebrochen. „Mein eigentliches Thema ist die Offensive.“ Mit geänderter Taktik, zahlreichen, sehr gut besuchten Trainingseinheiten und fitten Spielern geht der SVB sein Ziel Klassenerhalt an. Dabei helfen sollen die Neuzugänge von Türk Gücü Markorf, Luca Severt und Mert Yakup.
FC Anadolu Radolfzell
Mit dem neuen Trainerduo Vahit Pervane/Emmanuel Agbike soll der Klassenerhalt gelingen: „Es wird schwierig, unsere Abgänge zu kompensieren“, sagt der Sportliche Leiter Orhun Kale – auch wenn der Kader durch einige Neuzugänge in der Breite etwa gleich geblieben sei. Die Rückrundenvorbereitung war laut Pervane schwierig – speziell in den ersten Wochen sei die Trainingsbeteiligung nicht wie gewünscht gewesen. „Wir konnten nur drei von sieben geplanten Testspielen bestreiten“, sagt der Trainer. Um auch in der kommenden Spielzeit in der Bezirksliga antreten zu können, müsse sich das neue Team schnell finden. Orhun Kale ist zuversichtlich und glaubt an den Ligaverbleib: „Wir sind noch nicht eingespielt, aber der Kader ist gut.“
FC Steißlingen
„Mittelprächtig“, so bezeichnet Javier Martin die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. Der Trainer des FC Steißlingen hatte mit vielen Ausfällen wegen Krankheit und Corona zu kämpfen, sodass ein kontinuierlicher Trainingsbetrieb nicht möglich gewesen sei. Auch bei den Testspielen konnte Martin selten den Stammkader auflaufen lassen. Doch der Coach ist trotz der Abgänge von Gianni Koch, Julian Damisch und Gent Zhuniqi zuversichtlich, dass sein Team die Klasse halten kann. „Daran glaube ich fest“, so Martin, der neben Ibrahim Ethem Armagan (Nordstern Radolfzell) auch Paul Baumann und Ricco Schmeh aus der eigenen A-Jugend als Verstärkungen zur Verfügung hat.
Spfr Owingen-Billafingen
„Händeringend“, so Johannes Lange hätten die Sportfreunde nach einem offensiven Spieler gesucht. Den hofft der Trainer nun in Lucas Fischer von der SG Fischbach/Schnetzenhausen gefunden zu haben. Außerdem verstärkt Malik Hilalogullari (Türkischer SV Markdorf) das zentrale Mittelfeld des abstiegsgefährdeten Klubs. In der fußballlosen Zeit habe man vor allem an der psychischen Widerstandskraft der jungen Elf gearbeitet, berichtet der Trainer. Denn Chancen habe Owingen-Billafingen stets genügend, lobt Lange, aber viel zu wenig oft getroffen. Und „wenn dann der Gong kommt“ in Form von Gegentoren sei die „nervöse Truppe auseinandergefallen“. Weil die Mannschaft ihre Hausaufgaben gemacht habe, ist Lange zuversichtlich, dass „wir das gut hinbekommen“.
SV Deggenhausertal
„Zum Glück geht‘s wieder los“, freuen sich die Spieler des SV Deggenhausertal und Trainer Bahadir Livgökmen. Die angespannte Tabellensituation kann deren Vorfreude nicht schmälern. Weil, sagt der neue Trainer, die Stärken und Schwächen analysiert worden seien, „wir jetzt in der Defensive gut aufgestellt sind“. Bei 44 Gegentoren in 15 Partien eine notwendige Maßnahme. In zahlreichen Testspielen sei die neue Taktik ausprobiert worden, zuletzt habe das Team so gespielt, „wir wir uns das vorstellen“. Die richtige Entscheidung sei das gewesen, ist Livgökmen überzeugt, die richtigen Schlüsse für eine erfolgreiche Saison gezogen zu haben. Kevin Kneissler aus Salem ist neu dabei, Boyadzhiev hat den Klub verlassen.
SC Konstanz-Wollmatingen
Mit frischem Wind und neuem Coach geht der SC Konstanz-Wollmatingen in die Rückrunde. Adel Grimm hat als Spielertrainer, unterstützt von Assistent Fabian Geist, das Kommando beim Tabellendritten übernommen. „Ich bin dankbar, dass der Club mir die Chance gegeben hat, mich als Trainer zu beweisen“, so der 36-Jährige. „Für uns zählt nichts anderes als die Meisterschaft“, stellt Grimm klar, der bei der Mission Titelgewinn auf eine „top motivierte Mannschaft“ bauen kann. Auch wenn die Abgänge von Mustafa Akgün und Jan Negrassus „sehr weh tun, was das Sportliche und Menschliche angeht“. Adel Grimm bleibt aber optimistisch, dass die großen Ziele erreicht werden können: „Die Jungs stehen alle voll hinter mir und ziehen mit!“
SV Worblingen
Magere fünf Punkte stehen nach der Hinrunde auf dem Konto des Aufsteigers SV Worblingen. Dennoch ist beim abgeschlagenen Schlusslicht nichts zu spüren von Resignation. „Wir müssen daran glauben, dass wir es noch packen können, auch wenn es sehr schwer wird“, sagt Fabian Brügel, der das Team zusammen mit Quendrim Fetaj trainiert. „Wir gehen die Sache mit Optimismus an. Ansonsten bräuchten wir gar nicht mehr aufs Feld gehen“, so Brügel, der überzeugt ist, dass sich seine Mannschaft besser als in der Hinrunde schlagen wird. Dabei mithelfen soll auch der neue Torwart Igor Guimaraes. „Zudem sind viele zuletzt verletzten Spieler wieder an Bord. Wir freuen uns, dass es wieder los geht!“, sagt Trainer Fabian Brügel.