Fußball-Bezirksliga: Als es vor der Saison um die Frage nach den heißesten Titelkandidaten ging, waren sich so ziemlich alle Bezirksliga-Kenner einig: Der Weg würde nur über den SC Konstanz-Wollmatingen und den Türkischen SV Singen gehen. Die Tabelle spiegelt jedoch bis jetzt ein etwas verschobenes Bild.
Während die Konstanzer erwartungsgemäß an der Spitze stehen, rangiert der TSV Singen nach einem verkorksten Saisonstart nur im Tabellenmittelfeld. Im Topspiel der beiden Schwergewichte am Sonntag hatte dann aber der TSV Singen mit 2:1 die Nase vorne.
Yalcinkaya hadert mit erstem Durchgang
„Solche Topspiele laufen immer auf Messers Schneide“, weiß Serdar Yalcinkaya, Trainer des SC Konstanz-Wollmatingen, und hadert vor allem mit der ersten Halbzeit seines Teams. „Da waren wir nicht präsent genug.“ Folgerichtig ging dann auch der TSV Singen mit einer 1:0-Führung in die Pause, in der Serdar Yalcinkaya seine Mannschaft aber etwas umstellte. Und dies zahlte sich dann auch aus: In der 80. Minute schoss Mustafa Akgün den Ausgleich.
„Das Tor fiel in einer richtig guten Phase von uns“, sagt der Coach, der nach dem großen Torjubel den Fokus nicht verlieren wollte. „Ich habe natürlich die Euphorie meiner Jungs nicht gebremst. Aber wir haben von außen schon kommuniziert, dass das Spiel noch nicht vorbei ist und wir geordnet weiterspielen müssen.“
Allgemein findet Yalcinkaya für die zweite Halbzeit seines Teams lobende Worte. „Wir waren ab der 60. Minute überlegen und hatten nach dem Ausgleich auch weitere gute Möglichkeiten.“
Zu viele Standards für den TSV
Nur in Sachen Cleverness hatte der Trainer etwas zu bemängeln: „Wir haben dem Gegner einfach zu viele Standards gegeben.“ Und genau so einer entschied am Ende das Spiel: Nach einem Freistoß in der Nachspielzeit und einem Gewurstel im Strafraum traf Marcel Simsek zum 2:1 für den TSV.
„In so einem Spiel kann eben alles passieren“, sieht Yalcinkaya die Situation sportlich und meint: „Wir stehen in der Tabelle trotzdem noch fünf Punkte vor dem TSV Singen.“ Der Coach weiß aber genau: „Das Ergebnis hat unseren Gegner für den weiteren Saisonverlauf psychisch gestärkt.“
Wihelmsen von letzten zehn Minuten seines Teams beeindruckt
Auch für TSV-Trainer Fabian Wilhelmsen war das Aufeinandertreffen nicht wie jedes andere. „Die Vorfreude auf das Spiel war schon enorm groß.“ Trotz beachtlichen acht Punkten Rückstand auf den SC Konstanz-Wollmatingen vor dem Spiel ist der TSV Singen laut Wilhelmsen „ohne Druck“ in das Duell gegangen. „Wir haben in den Spielen davor gezeigt, dass wir auch die großen Mannschaften schlagen können.“
Vor allem nach dem Ausgleichstreffer der Konstanzer war Fabian Wilhelmsen von seiner Mannschaft beeindruckt. „Wir haben danach nicht den Kopf in den Sand gesteckt.“ Daher kam der „Last-Minute Treffer“ für den Singener Trainer dann gar nicht so überraschend. „Ich hatte immer das Gefühl, dass wir das Spiel noch gewinnen können.“