Fußball, Bezirksliga: Es ist zweifelsfrei ein besonderes Aufeinandertreffen zwischen dem TSV Aach-Linz und dem SV Denkingen. Immerhin ist es schon sieben Jahre her, dass sich die beiden Lokalrivalen das letzte Mal in einem Bezirksligaspiel duellierten. Die Vorfreude auf das Linzgau-Derby war dementsprechend groß. „Es gibt in der Jugendabteilung sowie im Frauenbereich Kooperationen – dennoch herrscht eine gewisse Rivalität, wenn zwei Vereine aus dem Stadtteil Pfullendorf gegeneinander antreten“, weiß der langjährige TSV-Trainer Patrick Hagg um die Bedeutung der Partie.
Allerdings könne sich der Vize-Meister der vergangenen Bezirksligasaison im Nachhinein mit dem 2:2 mehr als glücklich schätzen, wie Hagg bestätigt. „Zu Beginn hatte ich bereits das Gefühl, dass wir von Denkingen überrollt werden“, sagt der Trainer, der einen bitteren Sonntagnachmittag für seine Elf befürchtete. Und das nicht zu Unrecht: Der SV Denkingen legte los wie die Feuerwehr. David Ammann brachte den Landesliga-Absteiger schon nach fünf Minuten in Führung, Marc Reichle erhöhte nach einer knappen Viertelstunde. Ein Missverständnis der Denkinger Hintermannschaft nutzte Yannik Slawig kurz vor der Pause zum 1:2.
Das Halbzeitfazit des TSV-Trainers klang unmissverständlich: „Die beste Nachricht war, dass wir nur mit einem Tor in Rückstand lagen.“ Allerdings schöpfte Hagg in der Kabine auch Hoffnung. „Mir war bewusst, dass Denkingen dieses hohe Tempo nicht über die komplette Spieldauer durchhalten wird“, berichtet er. Auch wenn der Gegner in der zweiten Hälfte ebenfalls spielbestimmend war, erzielte Aach-Linz per Strafstoß durch Senol Yildiz kurz vor Schluss noch den Ausgleichstreffer. „Ich war in meiner Trainerkarriere wahrscheinlich noch nie so unterlegen, und habe dennoch einen Punkt geholt“, resümiert Hagg das Geschehen.
Für den TSV Aach-Linz war es anhand des Spielverlaufes ein gewonnener Punkt, beim SV Denkingen fühlte es sich wegen der drückenden Überlegenheit eher wie zwei verlorene Zähler an. „Wir haben die wohl beste erste Halbzeit der bisherigen Saison gespielt“, lobt Trainer Bahadir Livgökmen den Auftritt seiner Mannschaft. Dennoch hätte seine Truppe die Chancen nicht konsequent genutzt. „Es wäre möglich gewesen, in der ersten Spielhälfte sechs bis sieben Treffer zu erzielen“, meint Livgökmen und spricht – ausgenommen vom 12:0-Kantersieg gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen II – von einer bestehenden Torflaute. „Wir haben leider schon den einen oder anderen Punkt verloren, weil wir zu fahrlässig vor dem gegnerischen Tor agierten“, erklärt der Trainer. Sorgen mache er sich aber keine, denn: „Wir haben eine super Mannschaft mit vielen jungen Spielern – auch wenn es aktuell bitter ist, werden die Erfolgserlebnisse häufiger kommen.“