Als die vergangene Saison abgebrochen wurde, belegte der FC Anadolu Radolfzell mit gerade einmal drei Siegen aus 16 Spielen den vorletzten Platz in der Bezirksliga. Dennoch geht Trainer Bülent Babür mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein in die neue Runde.
„Ich versuche immer, das Ziel hoch anzusetzen und möchte unter die ersten Fünf kommen“, sagt Babür, „unser Kader hat zwar an Qualität verloren, ich glaube aber, dass sich die Zusammenstellung der Bezirksliga gravierend geändert hat.“ Der Radolfzeller Trainer geht davon aus, dass einige Mannschaften mit schwächerem Team in die Saison gehen und andere extrem viel stärker seien, „weil sie es sich auch leisten können“, wie Babür es formuliert.
Nach der sehr ausgeglichenen Bezirksliga 2019/20 erwartet der Anadolu-Coach nun eine Spielzeit, in der seine drei Topfavoriten TSV Singen, FC Öhningen-Gaienhofen und SC Konstanz-Wollmatingen einsam ihre Kreise an der Spitze ziehen. „Da können die meisten Mannschaften nicht mithalten“, so Babür.
Auch seine eigene wohl nicht, obwohl Vorbereitung und Trainingsbeteiligung beim FC Anadolu ganz gut gewesen seien, so der Trainer. Was auch ein wenig an seinem Planungsgeschick lag. „Ich habe ein bisschen eine andere Art gefunden, die Vorbereitung anzugehen. Wir hatten mehr als zehn Testspiele. Ich habe versucht, darüber die Kondition aufzubauen. In den Spielen sind immer alle da“, erklärt Babür.
„Mich wundert es schon fast, dass die Jungs so oft kommen. Wir haben immerhin dreimal Training und an den Wochenenden die Spiele.“ Mancher Akteur ist doch auf dem Platz gegen einen anderen Verein dazu bereit, etwas mehr Laufarbeit zu investieren als im Training.
Die Ergebnisse in den Vorbereitungspartien seien „teilweise sehr gut, teilweise schlecht“ gewesen. „Wenn du über fünf Tage verteilt drei Spiele hast, dann geht eben auch mal eins in die Hose“, sagt Babür.
Mit Furkan Kedikli, der aus beruflichen Gründen aufgehört hat, und Veysel Kayantas, der zum TSV Singen wechselte, hat der FC Anadolu Radolfzell „zwei sehr gute Spieler verloren“, wie Trainer Babür erklärt. „Wir haben den Kader mit jüngeren Spielern aufgefüllt. Drei kamen schon in der Winterpause aus der A-Jugend des FC Radolfzell. Mit denen kann man schon was anfangen“, sagt Trainer Bülent Babür.
Da sein junges Team noch nicht über große Erfahrung verfüge, „werden manche Ergebnisse überraschend sein. Sowohl in die eine als auch in die andere Richtung“, sagt Babür. Nur eines will er nicht: dass sein FC Anadolu wieder unten reinrutscht in den Tabellenkeller.