Wenn die Trainer um den Meistertipp für die aktuelle Saison in der Bezirksliga gebeten werden, dann fällt oft der Name FC Öhningen-Gaienhofen. Sehr oft. Schließlich hat sich die Mannschaft von der Höri nach Platz vier im vergangenen Jahr nochmals ordentlich verstärkt. Das gibt auch Trainer Antonio Fiore-Tapia zu. Er ist allerdings weit entfernt davon, bei der Titeltprognose sein Team zu nennen.

„Unser Saisonziel ist es, uns in jedem Bereich zu verbessern im Vergleich zum letzten Jahr“, sagt Fiore-Tapia diplomatisch – und präzisiert: „Punkteschnitt, geschossene Tore und Gegentreffer. Wenn wir das schaffen, schauen wir mal, was dabei herauskommt.“ Er wolle seiner Mannschaft nicht jetzt schon mit einer Platzierung einen Rucksack aufpacken. Nur so viel: „Wir können eine gute Rolle spielen, denn der Kader ist stark und ausgeglichen besetzt.“

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Auf allen Positionen habe sich sein Team „echt gut verstärkt“, sagt Fiore-Tapia, „auch als Typen sind die Neuen mit ihrer Erfahrung gut für die Gruppe.“ Mit der Verpflichtung von Tobias Krüger, lange Jahre Kapitän des Verbandsligisten FC Radolfzell, sei Öhningen-Gaienhofen gar „ein Transfercoup“ gelungen, so der Trainer.

„Ich bin sehr, sehr froh und glücklich, dass er sich trotz vielen guten Angeboten für uns entschieden hat“, sagt Fiore-Tapia, der bei den Verhandlungen ein ganz besonderes Ass im Ärmel hatte: „Tobias ist der beste Freund meines Bruders Daniel und gehört schon fast zu unserer Familie. Die beiden wollten immer schon einmal zusammenspielen.“

Tobias Krüger (links) im Trikot des FC Radolfzell gegen Tobias Wild von der DJK Donaueschingen.
Tobias Krüger (links) im Trikot des FC Radolfzell gegen Tobias Wild von der DJK Donaueschingen. | Bild: Dieter Reinhardt

Das werden sie in der neuen Saison in der Bezirksliga nun, gemeinsam mit einem großen Stamm von eigenen Spielern sowie den anderen Verstärkungen, darunter drei weitere mit Radolfzeller Vergangenheit: vom BSV Nordstern kamen Felix Schüle und Mike Hoffbauer; Borislav Kukic, der zuletzt für die SG Dettingen-Dingelsdorf spielte, trug auch schon das Trikot des FC Radolfzell.

Dass sich viele Spieler über Kontakte zur Mannschaft für einen Wechsel auf die Höri entschieden haben, „ist ein großer Pluspunkt beim FC Öhningen-Gaienhofen, auch für uns als Trainerteam“, sagt Antonio Fiore-Tapia. „Wir können mit Zusammenhalt und Kameradschaft punkten. Das kommt uns jetzt zugute.“ In diesen schwierigen Zeiten.

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Die Vorbereitung sei keine normale gewesen, erklärt Fiore-Tapia. „Ich bin aber ein sehr positiver Mensch, daher glaube ich daran, dass wir das packen, wenn wir alle zusammenhalten. Wir dürfen das Virus nicht unterschätzen. Jeder muss seinen Teil dazu beitragen.“

Beim FC Öhningen-Gaienhofen hielten sich jedenfalls alle an die Hygienevorschriften, sagt Antonio Fiore-Tapia: „Von der Jugend bis hoch zur ersten Mannschaft.“

Trainer sieht noch „extrem viel Luft nach oben“

Diese hat zwar noch keines der vier Testspiele verloren und bei drei Siegen und einem Remis 15:6 Treffer in der Bilanz stehen, „trotzdem haben wir noch extrem viel Luft nach oben. Mit den Ergebnissen bin ich zufrieden, aber mit der Art, wie wir spielen noch nicht“, sagt der Trainer.

„Das ist aber normal nach so einer langen Pause. Viele Mannschaften werden diese Probleme haben“, fährt er fort. „Ich weiß, dass das Jammern auf hohem Niveau ist.“ Das sehen die anderen Bezirksligatrainer wahrscheinlich ähnlich, wenn sie wieder einmal um den Meistertipp gebeten werden.