Alessandro Fiore Tapia zählte vor rund zehn Jahren im Bezirk Bodensee zu den vielversprechendsten Fußball-Talenten. In der Jugend war er unter anderem beim SC Freiburg und dem FC Schalke 04 aktiv, in deutschen U-Nationalmannschaften stürmte er mit dem Adler auf der Brust und schoss Tore. Der Sprung in den Profibereich blieb dem mittlerweile 25-Jährigen aus Radolfzell letztendlich allerdings verwehrt.
Seit Jahren ist er nun wieder im Amateurfußball in der Bodensee-Region unterwegs, kickte für den 1. FC Rielasingen-Arlen, FC Singen, BSV Nordstern Radolfzell und seit Sommer 2019 eben für den FC Öhningen-Gaienhofen.
Dass Alessandro Fiore Tapia es nach wie vor drauf hat, ist unbestritten. Vergangene Saison zum Beispiel wurde er mit unfassbaren 50 Toren Zweiter in der Torschützenliste der Bezirksliga – Marcel Simsek vom Türkischen SV Singen erzielte sogar noch einen Treffer mehr.
50 Tore, 60 Vorlagen
Das Bemerkenswerte: Der Spielstil von Alessandro Fiore Tapia ist nicht einmal auf den eigenen Torerfolg ausgelegt. Er glänzt auch als Vorlagengeber, holt sich Bälle im Mittelfeld ab. In der Spielzeit 2021/22 sollen es neben seinen 50 Toren rund 60 Vorlagen gewesen sein, was Kenner der regionalen Fußball-Szene kaum verwundert.
Doch warum soll es nun zum Wechsel vom Spitzenreiter FC Öhningen-Gaienhofen zum direkten Aufstiegskonkurrenten ESV Südstern Singen kommen? Ein Transfer, der die Ausgangssituation im Rennen um Rang eins maßgeblich beeinflussen würde. Zumal Fiore Tapia bei der Höri-Elf unter seinem Bruder Toni (Trainer) und auf dem Platz neben seinem Bruder Daniel (offensives Mittelfeld) spielen kann. Und dies auch schätzt, wie er einst im Interview betonte.
Transfer „zu 90 Prozent fix“
„Er will zu uns wechseln, der Transfer ist zu 90 Prozent fix“, sagt Labinot Nikqi, Abteilungsleiter des ESV Südstern Singen. Am Mittwoch, 30. November, sollen alle Deatils geklärt werden. Aktuell sei die Ablösesumme noch nicht klar, ergänzt Nikqi.
Bei Wintertransfers ist die Summe verhandelbar – anders als nach beziehungsweise vor einer Saison. „Alessandro arbeitet in Singen. Für ihn passt das einfach besser mit dem Training“ ergänzt Nikqi, der optimistisch ist, dass sich die Verantwortlichen beider Klubs einig werden. „Ich denke, wir werden eine Lösung finden.“ Eine Stellungnahme des FC Öhningen-Gaienhofen lag am Montagmittag noch nicht vor.