Fußball-Bezirksliga: – Sowohl im Landkreis Waldshut als auch im Landkreis Lörrach sind die Inzidenz-Werte des Robert-Koch-Instituts (RKI) stabil unter 50 gerutscht, so dass es aktuell allen 17 Bezirksligisten möglich ist, in Gruppen bis zu 20 Personen – allerdings kontaktarm – wieder zu trainieren. Wir haben die Trainer gefragt, ob sie die Möglichkeit nutzen und wie die Testpflicht vor Ort gehandhabt wird.
Das Ende der Trainingspause ist beim FC Tiengen 08 abzusehen: „Die Spieler haben sich individuell fit gehalten. Dazu habe ich ihnen mehrfach an die Situation angepasste Trainingspläne an die Hand gegeben“, so Trainer Erkan Kanli, der trotz des langen Lockdown keine Schlampereien duldet. Zum Auftakt der Vorbereitung am Montag, 7. Juni, müssen die Spieler Farbe bekennen: „Es gibt einen Fitness-Zustand, den ich fürs erste Training eingefordert habe. Fünf Mal einen Kilometer im Intervall – in einer bestimmten Zeit.“

Beim FC Erzingen lässt es Trainer Klaus Gallmann bis 19. Juni noch ruhig angehen: „Es gibt zwei Mal pro Woche ein freiwilliges Training. Die Spieler kümmern sich selbst um Tests.“ Mitte des Monats aber startet er durch: „Dann stehen regelmäßig vier Einheiten, drei Trainings und ein Spiel, auf dem Plan.“ Zwar hofft er bis dahin auf Erleichterungen durch die Politik, ansonsten werde sich der Verein nach Lösungen umsehen: „Letztlich ist es für einen Amateurverein ein brutaler Aufwand, der aktuell gefordert wird.“
Das gilt derzeit auf dem Fußballplatz
Beim SV Jestetten rollt der Ball ebenfalls wieder, noch aber auf freiwilliger Basis und zwei Mal pro Woche. „Wir prüfen noch, ob wir vor Ort am Seestadion eine Teststation einrichten lassen können“, so Trainer Michele Masi, der mit etwa sieben Wochen Vorbereitung plant: „Wir haben dieses Mal ja schon mehr nachzuholen.“
Testzentrum am Sportplatz
Einen fließenden Übergang gibt es beim FC Wallbach: „Thomas Scherzinger führt die Mannschaft zurück in den Trainingsbetrieb, sich dann offiziell verabschieden und dann am 8. Juni an mich und meinen Co-Trainer Andreas Weber übergeben“, beschreibt der neue Trainer Dirk Tegethoff den Zeitplan: „Wir fahren den Rhythmus dann hoch, so dass sich die Spieler wieder eingewöhnen. Ab Anfang Juli wird das Training intensiver.“ Was die Test angeht, hat der FC Wallbach den Vorteil, dass die Stadt Bad Säckingen in der Flößerhalle ein Testzentrum eingerichtet hat. Das wird dienstags genutzt: „Fürs Training am Donnerstag testet eine dazu berechtigte Person die Spieler.“

Mit gesteigerter Intensität ist der SV Herten in der vergangenen Woche gestartet: „Bis in zwei, drei Wochen treffen wir uns zwei Mal pro Woche“, erklärt Trainer Musa Musliu: „Das Testen klappt ganz gut bei uns. Wir haben bei uns einen Verantwortlichen, der das Prozedere geleitet hat und den Spielern das „selber testen“ erklärt hat.“ Der konkrete Start in die Vorbereitung ist dann für den 28. Juni geplant: „Bis dahin bieten wir das kontaktarme Training an, auch für unsere Neuzugänge.“
„Manche Spieler habe ich seit Oktober nicht mehr gesehen“, schmunzelt Trainer Philip Brandl vom FC Hochrhein: „Es wird wirklich Zeit, dass wir nach so langer Zeit wieder trainieren können.“ Überstürzen will er aber nicht, denn er hofft, dass die Vorgaben der Politik zeitnah etwas angepasst werden: „Mit Tests in eine Vorbereitung mit drei Trainings pro Woche starten zu müssen, ist für einen Amateurverein finanziell und personell unrealistisch“, so Brandl: „Diese Hürden sind zu hoch.“ Schließlich hätten sich die Hygienekonzepte aus dem vergangenen Jahr bewährt: „Da muss noch etwas passieren.“ Loslegen muss er dennoch irgendwann: „Wir werden wohl zunächst freiwilliges Training anbieten und dann Mitte des Monats in die Vorbereitung starten.“

Den Start hat Danijel Kovacevic vom VfB Waldshut schon hinter sich: „Die Resonanz war gut, der Verein hatte durch die Unterstützung eines Betriebs eine mobile Teststation aufgebaut.“ Kovacevic hofft, dass diese Vorgabe angesichts der sinkenden Inzidenzwerte bald entfallen wird: „Wir haben ja viele Spieler aus der Schweiz, die kennen das so nicht.“ Trainiert wird bis zum Saisonstart, allerdings mit zwei Wochen Pause: „Mitte Juli stehen mir so viele Spieler nicht zur Verfügung, so dass es sinnvoller ist, dann noch einmal zu bremsen.“
Nichts übertreiben will Trainer Georg Isele beim Re-Start mit Aufsteiger SG Mettingen/Krenkingen: „Wir legen am 4. Juni wieder los, trainieren dann dosiert durch bis zum Saisonstart.“ Die Tests vor den Trainingseinheiten übernehmen zwei geschulte Vereinsmitglieder, zudem gebe es bereits Spieler im Kader, die komplett geimpft seien.

Langsam an den Ball gewöhnen
Mit einer sanften Eingewöhnungsphase startete der FC Rot-Weiß Weilheim in den Trainingsbetrieb: „Wir geben den Spielern zwei, drei Wochen, um sich an den Ball zu gewöhnen“, berichtet Trainer Michael Hagmann, der seit wenigen Tagen wieder mit Trainer-Kollege Oliver Neff auf dem Platz steht. Nach einer zweiwöchigen Pause geht es dann in die konzentrierte Vorbereitungsphase: „Spätestens dann sollten die Neuen dabei sein. Bekommen sie das OK ihres bisherigen Vereins, dann können sie sofort mitmischen“, so Hagmann. Über die Einhaltung der Hygiene- und Test-Vorschriften wacht indessen Sportchef und Spieler Michael Emmerich.
Beim SV Buch stellt sich der neue Trainer Daniel Pietzke auf eine Vorbereitungsphase von sieben bis acht Wochen ein: „Sollte der Bezirkspokal doch noch gespielt werden, bereitet Michael Hägele die Mannschaft darauf vor. Ich bin ja offiziell erst ab 1. Juli beim SV Buch.“

Mit 19 negativ getesteten Spielern ist die SG FC Wehr-Brennet in ein erstes lockeres Training gestartet: „Die lange Pause konnten manche Spieler nicht kaschieren“, übt sich Trainer Urs Keser in Nachsicht. Gemeinsam mit Sascha Dreher bietet er bis zum offiziellen Start am 28. Juni zwei Einheiten pro Woche an, in denen vordergründig das Ballgefühl zurückkommen soll: „Dazu erwarten wir eine zusätzliche freiwillige Laufeinheit pro Woche.“ Um die Tests vor dem Training werden sich die Akteure selbst kümmern: „Das machen die meisten zu Hause, füllen ein Formular aus und wir archivieren das.“
Noch ruhig ist es derzeit beim FC Schlüchttal: „Wir starten am 21. Juni in die Vorbereitung“, so Trainer Roberto Wenzler zur aktuellen Lage seiner Elf.
Auf eine ausgedehnte Vorbereitungsphase blickt Dennis Weiß vom TuS Efringen-Kirchen: „Sobald wir das Prozedere um die Tests geregelt haben, starten wir mit dem Training. Mit dabei sind dann die Neuzugänge – auch wenn diese noch nicht spielberechtigt sind.“
„Die Jungs brennen darauf, endlich wieder einen Ball am Fuß zu haben“, bringt es Christian Lais, der neue Cheftrainer des FC Schönau auf den Punkt. So richtig Pause gab es ohnehin nicht: „Wir hatten einmal pro Woche ein geführtes Tabata-Training und dazu die Lauf-App“, beschreibt er das Programm, das auch die Neuzugänge absolviert haben.

Unter Einhaltung der gebotenen Hygienebestimmungen und mit Tests vor Ort unter der Leitung von geschultem und dazu berechtigtem Personal, ging es dieser Tage im Buchenbrand los: „Das ist alles zwar aufwändig und gewöhnungsbedürftig. Aber wir wollen uns die neue Freiheit nicht nehmen lassen und alles dafür tun, dass die Pforten im Jogi-Löw-Stadion nicht gleich wieder geschlossen werden.“ Lais rechnet damit, dass ein Großteil des Kaders bis Ende Juni durchgeimpft ist, so dass sich der Aufwand in Grenzen halten dürfte.
In kleinen Gruppen hat der Bosporus FC Friedlingen bislang trainiert: „Ab nächste Woche testen wir die Spieler, allerdings ist noch offen, wie wir das organisieren. Dann trainieren wir auch voll“, bestätigt Trainer Deniz Aytac, der seine Neuzugänge nach und nach ins Trainingsgeschehen einbinden will.

Beim FC Zell baten das neu gebildete Trainer-Duo Michael Schwald und der an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrte Lars Müller den bisherigen Kader und die Neuzugänge am vergangenen Wochenende zum ersten Training: „Die Jungs mussten sich selbst um einen Negativ-Test kümmern“, so Schwald, der es zunächst locker angehen lässt: „Die konkrete Saisonvorbereitung beginnt dann am Samstag, 19. Juni.
Lockeres Training im Grütt
Die U23 des FV Lörrach-Brombach ist mit lockerem Training eingestiegen, die Neuzugänge sind bereits an Bord: „Das machen wir bis Ende Juni, dann aber beginnt die richtige Vorbereitung“, so Trainer Angelo Cascio, der die Auflagen wegen der Corona-Tests bei Betreuerin Heike Fleischer in besten Händen weiß.