Fußball-Bezirksliga: – Er ist schon vom Beruf her ein echter Experte für Auf- und Abstiege. Insofern scheint der FC Zell mit Sebastian Rupp auf dem richtigen Weg zu sein. Der 30-Jährige arbeitet seit zwölf Jahren bei einem Lift-Hersteller, seit vier Jahren in Basel. In seiner zweiten Spielzeit im Brühlpark erlebte der Stürmer den Abstieg aus der Landesliga mit, nun wäre logischerweise ein Aufstieg dran. Ganz so offen wollte es Rupp bei den Bezirksliga-Querpässen nicht ansprechen, aber dass es der Zeller Anspruch sei, oben mitzumischen, verhehlte er nicht.
Nach zwei Pleiten zum Auftakt scheint der FC Zell die Kurve gekriegt zu haben. Der Pokalsieg beim Nachbarn SV Häg-Ehrsberg ließ den Knoten platzen. Erst das Derby beim FC Schönau am vergangenen Samstag sah den FC Zell mal nicht als Sieger in einem Pflichtspiel. In der Nachspielzeit schafften die Gastgeber den Ausgleich.
Dass ein Experte für Lifte allein kein Garant für den Aufstieg ist, habe man in den ersten Spielen bemerkt, hat Sebastian Rupp den Auftakt mit 0:9 Toren nicht vergessen: „Man muss schon ein bisschen etwas investieren, wenn man erfolgreich sein möchte“, schmunzelt der als Jugendspieler viel gereiste Kicker: „Angefangen habe ich zu Hause, beim FC Grenzach, ehe ich schon als F-Junior zunächst mal zum SV Weil wechselte.“
Fußball-Bezirksliga im Überblick
Rupp kehrte immer wieder zu seinem Heimatverein zurück, hatte aber mehrere Stationen: „Ich war mal ein halbes Jahr bei Nordstern Basel. Dort habe ich mit Breel Embolo in einer Mannschaft gespielt“, erzählt er von einer unvergesslichen Begegnung mit dem späteren Bundesliga-Profi: „Einmal haben wir 22:0 gewonnen und Breel hatte dabei 18 Tore geschossen. Man hat damals schon gemerkt, welches Talent in ihm steckt.“
Eine seiner Jugendstationen war auch der SV Herten: „Dort hat es mir als B-Junior sehr gut gefallen. Ich habe immer noch gute Kontakte zu den Jungs. Deshalb freue ich mich auch aufs Rückspiel, wenn wir Ende November dort zum Rückrundenstart auflaufen.“

Aktiv spielte Rupp nie beim SV Herten, denn er wechselte am Ende seiner Jugend zurück nach Grenzach, um sich einen Herzenswunsch zu erfüllen: „Es war immer mein Ziel, mit meinem Papa in einer Mannschaft zu kicken.“ Nachdem das gelungen war, ging er ein halbes Jahr später zum SV Nollingen, wo er 2017 seinen bislang einzigen Fußball-Aufstieg erlebte: „Deshalb wäre es schon eine tolle Sache, mal wieder einen Aufstieg zu schaffen.“
Nachdem er mit dem FC Wallbach, bei dem er rund viereinhalb Jahre unter seinem heutigen Co-Trainer Dirk Tegethoff spielte, dieses Unterfangen nicht geschafft hat, sondern 2022 sogar den Abstieg in die Kreisliga A miterleben musste, verabschiedete sich Rupp ins Wiesental zum damaligen Bezirksliga-Meister.

Beim FC Zell fühle er sich gut aufgehoben: „Hier passt es einfach. Ich wurde super aufgenommen. Es ist wie eine große Familie hier“, lobt Sebastian Rupp den Teamgeist, aber auch das Umfeld der „Schwane-Ölf“: „Man fühlt sich einfach wohl. Ich kann es nur jedem einmal empfehlen, hier vorbeizuschauen“, so Rupp – und das nicht nur, weil es – laut Ex-Spieler Fabio Muto – beim FC Zell die beste Stadionwurst der Region gebe.
Wenn es nach Sebastian Rupp geht, soll es nicht nur die beste Wurst in Zell geben, sondern auch wieder die besten Fußballer: „Die meisten Gegner sehen uns als Favoriten an. Das ist eine Rolle, die wir in den vergangenen zwei Jahren nicht hatten. Der Erwartungsdruck ist hoch, deshalb wird es sicher ein spezielles Spieljahr für uns.“ Großen Respekt zeigt Rupp vor dem FC Wittlingen: „Die spielen bisher wirklich eine souveräne Saison.“
Schwieriger gestaltete sich für ihn die Frage nach der „coolsten Socke“ im Verein: „Da könnte ich einige Spieler aufzählen“, lacht Rupp: „Tim Heininger, Kevin Wissler, David Welte, Marius Lais mit seinem Humor. Aber die coolste Socke ist Lukas Graß.“