Fußball-Bezirksliga: – Mit einer geografischen Verschiebung nach Westen startet die Bezirksliga am Wochenende in die Saison 2023/24. Im Feld der 16 Mannschaften ist nun genau die Hälfte im Kreis Lörrach beheimatet – zwei mehr als 2022/23. Geschuldet ist dieser Umstand der Tatsache, dass alle vier auf- oder abgestiegenen Clubs aus dem Kreis Waldshut kommen. Meister FC Tiengen 08 und Relegationssieger VfB Waldshut spielen künftig in der Landesliga. Beim FC Hochrhein und beim FC Rot-Weiß Weilheim – nun gemeinsam mit seinem neuen SG-Partner SV Gurtweil – gibt es vorerst Kreisliga-Fußball.

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Die Neuen: Waren es im vergangenen Jahr noch sechs neue Clubs, sind es dieses Mal nur deren vier. Aus der Landesliga kehrt der FC Erzingen schon nach einem Jahr wieder zurück. Genauso lang war der FC Schlüchttal eine Etage tiefer unterwegs – in der Kreisliga A, Ost. Ganze sieben Jahre brauchte der SV Blau-Weiß Murg, um wieder Bezirksliga zu spielen. Noch ein Jahr länger dauerte gar die Abwesenheit des TuS Stetten.

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Der Absteiger: Der FC Erzingen ist wieder da, und doch nicht richtig. Der Kader ist nach der sportlichen Pleite kaum mehr wieder zu erkennen. Aus dem zuletzt von Klaus Gallmann trainierten Team sind nur noch wenige Spieler dabei, denn 14 Fußballer haben den Verein verlassen. Dafür sind 16 Spieler gekommen, allein elf Akteure aus der benachbarten Schweiz. Deren drei – Danilo Torsello, Luca Di Lionardo und Benjamin Ciglar waren vor der Corona-Pandemie schon mal beim FC Erzingen. Trainiert wird der neu formierte Kader von Sandro Marchi aus Schaffhausen. Seine Verpflichtung war nötig, als der Verein – unabhängig vom Tabellenstand – einen freiwilligen Rückzug andeutete. Da unter diesen Umständen vielleicht sein bisheriger Verein SV Jestetten abgestiegen wäre, trat der schon im Winter verpflichtete Michele Masi von seiner Zusage zurück.

Fußball-Bezirksliga im Überblick

TuS Stetten nach acht Jahren wieder da

Die Aufsteiger: Wenig Begeisterung löst der Begriff „Fahrstuhlmannschaft“ beim FC Schlüchttal aus. Doch in der jüngsten Vergangenheit erwies sich die Kombi-Elf aus Ühlingen, Birkendorf und Riedern als zu stark für die Kreisliga A und als zu schwach für die Bezirksliga. Das soll sich nun ändern. Der erstmals in dieser Liga tätige Trainer Michael Gallmann ist gekommen, um zu bleiben.

Persönliche Premiere: Michael Gallmann (40) ist zwar seit zehn Jahren als Trainer tätig, doch nun mit dem FC Schlüchttal erstmals in der ...
Persönliche Premiere: Michael Gallmann (40) ist zwar seit zehn Jahren als Trainer tätig, doch nun mit dem FC Schlüchttal erstmals in der Bezirksliga. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Ein Ziel, das sich auch die beiden anderen Neulinge gesetzt haben. Relegationssieger SV Blau-Weiß Murg ist sicher, die fehlenden Tore von Jason Cerimi (zum FSV Rheinfelden) kompensieren zu können. West-Meister TuS Stetten hat bislang nur zwei Kurz-Gastspiele in der Bezirksliga absolviert. Nach dem souveränen Aufstieg mit 80 von 84 möglichen Punkten und hochkarätigen Zugängen traut so mancher Beobachter dem Team aus dem Lörracher Süden zumindest die gleiche Rolle wie dem TuS Binzen zu, der als Aufsteiger den vierten Platz erreicht hat.

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Die Favoriten: Während beim TuS Stetten vor „Favorit“ meist das Zusatzwort „Geheim“ auftaucht, steht dessen Vorgänger TuS Binzen, der 2022 ähnlich souverän als Kreisliga-Meister in die Bezirksliga stürmte, bei nahezu allen Experten ganz oben auf der Liste. Der Club verfügt über einen Top-Kader mit etlichen Verstärkungen. So hat Trainer Karl-Frieder Sütterlin bei der Aufstellung mehr Qual der Wahl als Freude.

Ist das schon die meisterliche Grillwurst? Trainer Karl-Frieder Sütterlin vom TuS Binzen freut sich in der kommenden Saison nicht nur ...
Ist das schon die meisterliche Grillwurst? Trainer Karl-Frieder Sütterlin vom TuS Binzen freut sich in der kommenden Saison nicht nur auf den von ihm gern wahr genommenen kulinarischen Bratwurst-Genuss bei den Bezirksligisten: „Wir nehmen die uns angetragene Favoritenrolle gern an, aber es muss alles erst gespielt sein“, sagt der 69-Jährige. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Vorn mit dabei sind – nach einer Phase der Konsolidierung – die letztjährigen Absteiger FC Wittlingen und VfR Bad Bellingen zu erwarten. Die SG Mettingen/Krenkingen hat zwar scheinbar ein Abo auf Rang drei und viele Personalsorgen – aber mitmischen werden auch die Steinatäler wieder. Es gibt aber noch einen Geheimfavoriten, der über diese Einstufung aber eher lächelt. Nicht selten fiel der Name SG FC Wehr/Brennet bei der SÜDKURIER-Umfrage.

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Die Trainer: Soviel Wechsel gab es lang nicht mehr vor einer Saison. Bei fünf Clubs sitzen neue Kräfte auf der Bank. Die Umstände des Wechsels beim FC Erzingen sind bekannt. Neu sind neben Sandro Marchi auch Bülent Güzel (für Arben Gashi) beim SV Herten, Salvador Ortiz (für Michele Masi) beim SV Jestetten, Clemens Bauer (für Thomas Scherzinger) bei der U23 des SV 08 Laufenburg und Philip Brandl (für Georg Isele) bei der SG Mettingen/Krenkingen. Noch in der Rückrunde traten Peter Johann beim VfR Bad Bellingen und Werner Gottschling beim TuS Efringen-Kirchen und Burak Asik beim FC Schönau ihre Ämter an.