Fußball-Bezirksliga: – Viel erzählen muss Klaus Gallmann vor dem Anpfiff beim FC Zell wohl nicht: „Wir haben beim letzten Mal eine furchtbare Schlappe kassiert. Meine höchste Niederlage als Trainer überhaupt“, erinnert sich der Trainer des FC Erzingen nur mit Schaudern an den 3. November des vergangenen Jahres. Mit einer 1:8-Klatsche war die Elf von Klaus Gallmann, der selbst noch in die Schuhe steigen musste, zurück in den Klettgau gefahren.
„Es gab Gründe für dieses Resultat“, erinnert Gallmann an den seinerzeit ausgedünnten Kader: „Trotzdem darf so was nicht passieren. Wir haben auf jeden Fall eine Rechnung offen.“ Zwar sind Gastspiele des FC Erzingen beim FC Zell – so oft spielten die Clubs nicht gemeinsamen in einer Liga – an zwei Händen abzuzählen, an einen Sieg im Wiesental können sich, wenn überhaupt, nur noch Altvordere erinnern.
10. Spieltag der Fußball-Bezirksliga mit Schiedsrichter-Ansetzungen und SK-Tipps
Am 15. Oktober 1989 war es, dass der FC Erzingen, damals unter Trainer Udo Gabele, letztmals dort ein Spiel gewonnen hatte. Frank Weigand hatte in der Schlussminute das 2:1 erzielt. Schon für die Führung hatte er gesorgt, die Jürgen Rapp – heute Sportchef – per Handelfmeter ausgeglichen hatte.
Ein Sieg, der für Klaus Gallmann jenseits aller Erinnerungen liegt: „Trotzdem haben wir den Anspruch und auch das Selbstvertrauen, diese ewig Serie nun zu beenden.“ Das Pokalspiel am Dienstag beim SV Rheintal war für ihn willkommene Gelegenheit „jenen Spielern die Möglichkeit für 90 Minuten zugeben, die zuletzt nicht in der Stammformation waren.“ Wichtig sei, dass der komplette Kader einsatzfähig sei: „Wir werden jeden Akteur brauchen.“
Vor dem FC Zell hat es, allen Siegambitionen zum Trotz, höchsten Respekt: „Eine Top-Mannschaft ohne Schwachstellen, bei der jeder Spieler für den anderen durchs Feuer geht. Bei uns ist jeder gefordert“, betont er die Schwere der Aufgabe: „Aber die Zeller dürfen sicher sein, dass ein anderer FC Erzingen als vor einem Jahr antreten wird.“
Eine andere Mannschaft will auch Urs Keser am Sonntag sehen: „Solche Spiele wie beim 0:3 in Waldshut gibt es einfach mal. Wir wissen, dass wir da was gutzumachen haben“, freut sich der Trainer von Aufsteiger SG FC Wehr-Brennet auf den FC Wallbach: „Heimspiel und Derby – wir sind motiviert.“ Wichtig sei, dass die Mannschaft aus der Vorstellung von Waldshut ihre Lehren ziehe. Doch Keser betont auch, mit Blick auf die Tabelle: „Ein Sieg wäre wichtig. Gegen Mannschaften hinter uns sollten wir einfach punkten.“
Dass die Gäste zuletzt vier Mal in Folge als Verlierer vom Platz gegangen sind, habe keinen Einfluss auf seine Elf, so Keser: „Grundsätzlich schauen wir auf uns. Ich hoffe aber, dass bei denen der Knopf nicht gerade bei uns aufgeht.“
Nicht nur an der Wehra steigt ein Derby, auch an der Wutach steht ein Nachbarschaftsduell an. Der FC Tiengen 08, zuletzt ohne Spiel, weil die Partie in Friedlingen den Platzbedingungen zum Opfer fiel, erwartet den FC RW Weilheim mit Ex-Trainer Oliver Neff. Ein reizvolles Derby, das – mit Blick auf die Tabelle – keine der beiden Team verlieren darf.
Verlieren verboten heißt es auch beim SV Jestetten, der nach acht Spielen noch immer nicht seine Betriebstemperatur erreicht hat: „Es gibt positive Ansätze“, hat Trainer Michele Masi zuletzt beim 0:1 gegen den SV Herten erkannt. Diese gilt es nun beim TuS Efringen-Kirchen zu bestätigen. Allerdings sind die Rebländer im Aufwind, haben vier ihrer letzten sechs Spiele gewonnen.
Scheinbar „leicht“ sehen auf den ersten Blick die Aufgaben des SV Herten gegen den FC Schlüchttal und der SG Mettingen/Krenkingen gegen Bosporus FC Friedlingen aus. Beide Gastgeber sind gut beraten, ihre Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.