Fußball-Bezirksliga: – Dreiviertel der Saison sind gespielt, acht Spieltage vor Saisonende sieht es – zumindest auf den ersten Blick – ganz danach aus, dass die wichtigsten Entscheidungen gefallen sind. Einen wesentlichen Anteil daran hatte das 3:1 des FC Rot-Weiß Weilheim im „Duell am Strich“ gegen den unteren Tabellennachbarn FC Wallbach.
Der Bezirk Hochrhein hat sich entschlossen, dass am Ende der Saison maximal vier Mannschaften absteigen müssen. Ein Blick auf die Landesliga-Tabelle zeigt, dass es diese vier Absteiger mit Sicherheit braucht. Dass sich der VfR Bad Bellingen und der FC Wittlingen bei zehn Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz noch retten, käme einem Wunder gleich.
Fußball-Bezirksliga im Überblick
Steigen beide Clubs tatsächlich ab, müssten Meister und Vizemeister der Bezirksliga Hochrhein in die Landesliga aufsteigen, um das Ziel „Sollstärke 16 Teams“ für die nächste Saison zu erreichen. Es kommen drei Aufsteiger aus der Kreisliga A rauf und um die 16 zu erreichen, müssen vier Clubs runter.
Nur drei Absteiger ist eher unwahrscheinlich
Heißt also im Umkehrschluss, dass nur ein Landesligist absteigen darf und beide Hochrhein-Clubs rauf müssen, um die Zahl er Bezirksliga-Absteiger auf drei zu drücken. Würden sich sogar beide Landesligisten noch retten, wären sogar nur zwei Absteiger möglich.
So gesehen, darf sich der FC Wallbach mit fünf Punkten Rückstand durchaus noch Hoffnung machen. Aber darauf verlassen kann sich die Elf von Trainer Dirk Tegethoff, der nach dem 1:3 tief enttäuscht von einem „blutleeren Auftritt“ gesprochen hat, auf keinen Fall.

Wichtiger wäre, dass sich die Spieler – mit dem Blick auf ihr keinesfalls unlösbare Restprogramm – mal zehn Jahre zurück schauen. Im Spieljahr 2011/12 stand der FC Wallbach nach 25 Spielen mit 22 Punkten ebenfalls auf Platz 14, hatte acht Punkte Rückstand ans rettende Ufer. Im fulminanten Endspurt einer ohnehin legendären Rückrunde wurden 19 Punkte aus den letzten sieben Spielen geholt – und der Abstieg noch verhindert. Und damals mussten sogar fünf Clubs absteigen.
Das „Wunder von Wallbach“ ist für die Clubs unter dem Strich der einzige Hoffnungsschimmer. Nur zwei Mal spielten im vergangenen 17 Clubs in der Bezirksliga. Ein Vergleich zur aktuellen Spielzeit bietet sich also an.
2012 rettete sich von den letzten vier Mannschaften also – wider Erwarten – der FC Wallbach, der damals mit neun Punkten aus der Vorrunde kam und am Ende mit sagenhaften 41 Punkten noch Elfter wurde. Der TuS Stetten, der FC Wehr, der FC Schönau und der SV Schwörstadt stiegen ab, ebenso die „Zweite“ des FV Lörrach-Brombach, die vor dem 27. Spieltag noch fünf Punkte Vorsprung hatte. Ein kleiner Wink an den FC RW Weilheim?
Vor dem 27. Spieltag der Saison 2017/18 standen der FC Geißlingen, der FC Schlüchttal, Bosporus FC Friedlingen und der FC Wehr unter dem Strich. Die Wehrer waren damals noch punktgleich mit dem TuS Efringen-Kirchen. Am Ende der Saison stand das Quartett, allerdings in anderer Reihenfolge, als Absteiger fest. Der TuS Efringen-Kirchen hatte jetzt zehn Punkte mehr auf dem Konto als der FC Wehr.
Titel-Entscheidung beim FC Zell am 8. Mai möglich
Keinem Vergleich mit den beiden Spielzeiten lässt die Situation an der Tabellenspitze zu. Der FC Zell hat auf den FC Erzingen mittlerweile acht Punkte Vorsprung, auf die SG Mettingen/Krenkingen deren neun. Dahinter führt der SV Buch mit 42 Punkten das Mittelfeld an. Da das Spitzen-Trio am Wochenende vor lösbaren Aufgaben steht, kann der FC Zell erst in einer Woche gegen den FC Erzingen den entscheidenden Schritt machen – und dann tatsächlich, wie von FCE-Trainer Klaus Gallmann schon am Karsamstag empfohlen, „die Meister-Shirts drucken lassen.“
Schon jetzt zeichnet sich angesichts der Zeller Dominanz ein Fernduell um den Relegationsplatz ab. Dabei hat die SG Mettingen/Krenkingen das „Pech“, genau dann spielfrei zu haben, wenn die Erzinger im Wiesental antreten. Selbst wenn sie dann dort verlieren, bleiben sie vermutlich auf Rang zwei.