Fußball-Bezirksliga: – Das hätte durchaus noch ins Auge gehen können. Dem FC Schlüchttal wäre beim 6:2-Erfolg bei der U23 des SV 08 Laufenburg fast wieder die berüchtigte „Viertelstunde nach der Pause“ zum Verhängnis geworden. Mit Elan war das Schlusslicht aus der Kabine gekommen und schickte sich an, das 0:3 wett zu machen: „Wir sind einfach zu schläfrig gewesen“, schüttelte Gästetrainer Michael Gallmann den Kopf.
„Es war laut und hitzig in der Kabine“, verriet indessen der Laufenburger Interimstrainer Philipp Scheible: „Aber andererseits ist es ja auch verständlich, dass in einer derart zusammen gewürfelten Elf nicht alles funktioniert.“ Allerdings funktionierte es gleich nach dem Wechsel. Erst verkürzte Jens Rahmel nach einem Abwehrpatzer auf 1:3 und wenig später zimmerte Abdullah Mohammed den Ball aus gut 25 Metern in den Winkel.
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Nun war guter Rat teuer für die Gäste, die sich nach drei Pleiten in Serie beim Schlusslicht neues Selbstvertrauen für den Endspurt holen wollten. Dass es am Ende dann doch noch zum standesgemäßen Sieg reichte, lag klar an den Hausherren. Kurz nach seinem Tor holte sich Abdullah Mohammed seine zweite „Gelbe“ ab und musste den Platz räumen. Letztlich durfte er froh sein, dass er so lange im Spiel war, denn sein Nachtreten in der 20. Minute gegen Nico Reichardt bewertete Tobias Wursthorn mit einer Verwarnung äußerst nachrichtig.
„Vielleicht hätte ich ihn eher auswechseln sollen“, sinnierte Philipp Scheible, der bei den „Gefährdeten“ in seinem Team die Qual der Wahl hatte. Scheible entschied sich für Milad Mombeni: „Da lag ich etwas daneben.“
Denn in Unterzahl ging den Null-Achtern alsbald die Puste aus: „Der Platzverweis hat uns wirklich in die Karten gespielt“, gab Michael Gallmann offen zu. Nun übernahmen seine Spieler das Zepter wieder und belagerten das von Aushilfs-Torwart Vasile Rusu beachtlich gut bewachte Laufenburger Tor.
Dennoch musste er noch drei Mal die Kugel aus dem Netz holen. Erst schlug ein Distanzschuss von Pedro Albicker hinter ihm ein, dann erhöhten Marvin Kalt – auf Vorarbeit von Nico Reichardt – und Luan Abazi – auf Vorarbeit von Michael Selb – auf 6:2. Kurz danach musste der erst zuvor eingewechselte Selb mit einer Knöchelverletzung wieder runter: „Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist, wie es im Moment ausgesehen hat“, so Gallmann.
Der war einigermaßen zufrieden in die Pause gegangen. Seine Elf hatte bis zur Pause nicht viel zugelassen. Schon nach zwei Minuten gelang Reichardt mit dem 19. Saisontreffer die Führung.
Dann legte der fleißige Albicker das 2:0 mit einem Distanzschuss in den Winkel nach. Kurz vor dem Abpfiff erlief Timon Baumgärtner einen Steilpass und vollendete zum 3:0-Pausenstand.
„Vielleicht sollten wir doch beantragen, dass ohne Pause weiter gespielt wird“, flüchtete sich Gallmann am Ende in Ironie. Allerdings hatte er vor dem Seitenwechsel die teils überhasteten und nicht sauber ausgespielten Angriffe keineswegs übersehen. Denn angesichts der Spielanteile war der 3:0-Vorsprung durchaus schmeichelhaft für die nun vier Mal in Serie bezwungenen Null-Achter.
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