Fußball-Bezirksliga Es schien nicht mehr viel zu fehlen und es wäre völlig duster geworden auf dem Kunstrasen des VfB Waldshut. Das Flutlicht funzelte in der Schlussphase vor sich hin und stand sinnbildlich für die Lage bei den Gastgebern. Die hatten sich fürs nachzuholende Kellerduell gegen den FC Schönau so viel vorgenommen. Doch bei der bitteren 0:1-Pleite vor erstaunlich dürftiger Kulisse – nur ein paar wenige interessierte Zuschauer fanden den Weg in die Schmittenau – ging so ziemlich alles schief.
Während sich die Gäste aus dem oberen Wiesental über ihren äußerst fünften Auswärtssieg freuten, holte sich VfB-Trainer Alaa Eldin Atalla zunächst seine Uhr von Schiedsrichter Leonardo Vallone zurück, um dann schulterzuckend nach Gründen für den schwachen Auftritt seiner Elf zu suchen: „Was wir heute geboten haben, war für den Abstiegskampf viel zu wenig.“
Dreikampf im Tabellenkeller
Mit nun acht Punkten Rückstand auf den sicheren 13. Tabellenplatz zeichnet sich für die Rückserie ein Dreikampf um den vermeintlichen Nichtabstiegsplatz 14 ab. Die Waldshuter haben neun Punkte auf dem Konto und damit die vorerst beste Ausgangslage gegenüber dem SV Jestetten, der zwei Punkte weniger hat, und dem Schlusslicht FC Hochrhein, das in der kompletten Saison erst einen Punkt eingespielt hat.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Mit ein Knackpunkt für die Hausherren waren die verletzungsbedingten Wechsel im Mittelfeld. Shaban Ljimani humpelte schon nach elf Minuten mit Schmerzen im Knie vom Platz. Kurz vor dem Seitenwechsel war auch für Marco Mijatovic schon wieder Feierabend.

„Das sind zwei wesentliche Stützpfeiler in der Mannschaft“, sah Atalla die Chancen seiner Elf nach diesen Absenzen rasch schwinden: „Wir hatten nach der Pause keine Stürmer mehr auf dem Platz“, war es für ihn nicht verwunderlich, dass Simon Klein zwischen den Schönauer Pfosten einen erstaunlich ruhigen Nachmittag erlebte. Viel kam nicht auf seinen Kasten, bei ihren wenigen Chancen verfehlten die Waldshuter das 7,32 Meter breite Gehäuse ohnehin meist.
Bittere Premiere für Peter Booz
Weitaus mehr zu tun hatte Peter Booz, der sich nach einem kurzen Gastspiel im Herbst beim FC Schlüchttal zur Rückkehr in die Schmittenau entschlossen hat. Hier war er bis Sommer 2016 aktiv, ehe er zum SV Eschbach wechselte. Dass dem 28-Jährigen nach der langen Pause – sein letztes Pflichtspiel war am 8. Juni für den Schwarzwälder Bezirksliga-Meisters FC Pfaffenweiler beim 6:2 gegen den FC Hinterzarten – noch Spielpraxis fehlt, war schon nach 70 Sekunden, als Jonas Mutter frei vor ihm das Tor verfehlte, zu sehen, spätestens aber beim Tor des Tages.
Weit weg vom Waldshuter Tour hatte Elias Drews den Weg von Schönaus Kapitän Yasin Demirci gekreuzt, was Schiri Vallone mit einem Freistoß ahndete: „Das war zu dem Zeitpunkt sicher schon das fünfte völlig überflüssige Foul“, ärgerte sich Alaa Eldin Atalla über die Ursache für den Freistoß ebenso wie über die Folgen.
Yannik Behringer legte sich den Ball zurecht, wartete bis der mit ihm weder verschwägerte noch verwandte Fabian Behringer aus der eigenen Abwehr in die Spitze gelaufen war. Dort wollte er die Bogenlampe verwerten, rutschte allerdings aus und da sich auch Neuzugang Serkan Korkut verschätzte, griff der komplett irritierte Peter Booz ins Leere. Prompt segelte der Ball unberührt von Freund und Feind an ihm vorbei ins Waldshuter Tor. Pleiten, Pech und Pannen binnen weniger Sekunden.
Wichtige Ausfälle beim Gast
Die Führung kam dem FC Schönau gerade recht, denn Trainer Manfred Knobel war beim Anpfiff nicht wohl: „Kurzfristig haben mir Niklas Lais und Leon Hesselbarth abgesagt. Für Yannik Lais kommt ein Einsatz noch zu früh“, nahm der Trainer seine Jungs vor dem viertletzten Auswärtsspiel in die Pflicht: „Egal wer spielt, jeder muss 100 Prozent geben – wir wollen die Punkte mitnehmen.“

Die hatten die Schönauer beim Abpfiff von Leonardo Vallone nicht gestohlen. Unterm Strich taten sie mehr für die drei Punkte, hatten in einer umkämpften, aber spielerisch schwachen Partie, die besseren Chancen. Zwei Mal landete der Ball sogar noch im Waldshuter Tor.
Aber beim ersten Mal war Peter Booz von heranstürmenden Jonas Mutter mit samt dem Ball ins Netz (56.) geschoben worden. Der Treffer zählte ebenso wenig wie jener von Jakob Gritsch, der bei der Ballabgabe im Abseits (62.) gestanden war.

Danach war nur mehr Stückwerk angesagt. Die Gäste brachten die Partie mehr schlecht als recht über die Zeit. Den Hausherren fehlten die Körner und wohl auch der Glaube an die Wende. Ob der in den Fangzaun gesetzte Freistoß von Patrik Braun, der vierte Neue im VfB-Team – dem Frust oder dem mangelhaften Licht geschuldet war, blieb offen.
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