Gökalp, nach sieben Jahren spielt ihr wieder Bezirksliga und verliert prompt 0:2 beim SV Jestetten. Arg enttäuschte Gesichter habe ich aber kaum gesehen.
Natürlich haben wir uns geärgert. Der Gegner ist unsere Kragenweite. Deshalb wollten wir in Jestetten gewinnen.
Und weshalb hat es nicht geklappt?
Wir machen die Tore nicht – das war das Problem. Spielerisch waren wir über die 90 Minuten besser. Trainer Giuseppe Stabile sprach sogar davon, dass es eins der besten Spiele war, seit er in Murg ist.
Es fehlen ja noch einige Stammspieler?
Richtig, Pasquale Oddo und Alessio Paciulli fehlen im Moment. Die eingewechselten Alija Kapidzija und Francesco Lo Presti sind noch nicht fit.

Nach dem letzten Aufstieg seid ihr sofort abgestiegen. Wiederholt sich die Geschichte oder bleibt ihr nun länger?
Ich war damals als 17-Jähriger dabei, das war hart. Aber jetzt bleiben wir oben, weil wir sieben lange Jahre intensiv auf diesen Tag hingearbeitet haben.

Was macht Sie so sicher?
Die Mannschaft ist gewachsen und gereift, besteht zum größten Teil aus Murger Jungs, was uns zusammenschweißt. Mittlerweile funktionieren wir auch als Team, was in den letzten Jahren nicht immer so war.
Was hat die Änderung bewirkt?
Ein wichtiger Faktor war, das Alija Kapidzija zurück gekommen ist. Er ist als Spieler, als Trainer und für die Kabine wertvoll. Er hat den Teamgeist bei uns geweckt, davon bin ich überzeugt.
Wir kommt man eigentlich als Spieler mit der Situation klar, dass zwei gute Fußballer als Trainer vorn dran stehen?
Alija und Giusi ergänzen sich perfekt. Das Training teilen sie sich auf. Kapidzija übernimmt das technische Training, Stabile den taktischen Part. Für uns ein Glücksfall, diese zwei zu haben.
Aber Tolga Polat haben Sie nicht mehr. Er hat euch in die Bezirksliga gebracht.
Ja, den Tolga vermisse ich echt. Seine Glatze habe ich nach diesem Tor sicher 100 Mal geküsst. Ich wünsche ihm so viel Erfolg als Trainer in Rheinfelden.
Sie sind ein Murger Urgestein, aber es gibt ja noch einen Uyar im Team...
...ja, meinen drei Jahre jüngeren Bruder Cihangir. Wir ticken so ähnlich und auf dem Platz räumt er einfach alles weg. Ich würde sogar sagen, dass Cihangir der Motor unserer Elf ist. Er hält mir und unserer Offensive stets den Rücken frei. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mit ihm in einer Mannschaft spiele.
Fragen: Matthias Scheibengruber