Manuele, wie geht es Ihnen nach dem 4:2-Sieg beim SV Herten?
Ich kann noch gar nicht richtig einordnen, was da passiert ist. Nicht nur in Herten, sondern in den letzten Wochen. Ich will nicht übertreiben, aber wir haben Geschichte geschrieben. Zumindest in der Bezirksliga. So etwas gab es noch nie. 31 Punkte aus elf Spielen.
Nein, das ist einmalig. Vor allem, weil Alija Kapidzija beim SÜDKURIER-Interview im März – vor dem 2:6 in Efringen-Kirchen – sagte, dass noch 36 Punkte im Korb seien und ihr nicht aufgebt.
Das ist und war unsere Stärke. Nicht aufgeben, immer alles geben und den Glauben an uns nicht verlieren.
Mit neun Punkten auf dem Konto?
Ja und? Es war rechnerisch damals alles drin. Und nach dem 2:6 beim TuS Efringen-Kirchen legten wir den Hebel um. Die Mannschaft war trotz der Misere intakt, der Trainingsbesuch sehr gut.

Wie hoch ist Ihr Anteil am Erfolg?
Das messe ich so nicht. Wir können nur als Mannschaft den Erfolg haben. Ich habe fast die komplette Vorrunde wegen Verletzung verpasst, habe mich in der Rückrunde durchgebissen. Ich kann die Jungs nicht verlieren sehen und habe nur versucht, ihnen zu helfen.
Dabei haben Sie durch Ihre Verletzung ja gar nicht mehr so oft verloren?
Quatsch. Ich habe auch gelitten, als ich nicht spielen konnte. Ich war immer Teil des Teams und wie die Jungs, gebe ich nie auf, so lange wir eine Chance haben.
Ist das Ihre Mentalität?
Ja, ich habe das von meinen Eltern gelernt und im Sport das Kämpfen gelernt. Ich denke, dass mich das auszeichnet.
Wo sehen Sie die Gründe für diese seltsam verlaufene Saison?
Einerseits die zu kurze Sommerpause. Die Verletzten haben sich deshalb nicht richtig auskurieren können, fehlten uns über Monate hinweg. Andererseits fehlte Torjäger Jason Cerimi. Ein super Fußballer, der aus dem Nichts treffen kann.
Er kommt zurück und welche Pläne haben Sie für die Zukunft mit 31?
Bis heute habe ich keinen Gedanken daran verschwendet. Es zählte für mich nur der Nichtabstieg. Nun ist alles möglich – bleiben, gehen, aufhören.
Und wie genießen Sie den Nichtabstieg?
Ich schneide die Tabelle aus und hänge sie über mein Bett. Und irgendwann werde ich kapieren, was wir in diesem Frühjahr geleistet haben. Denn so richtig kapiere ich es immer noch nicht...
Fragen: Matthias Scheibengruber