Wenige Tage vor dem Start ins Fußballjahr 2024 haben wir uns mit den Trainern der vom Abstieg bedrohten Clubs der Bezirksliga Hochrhein über die Strategie für die ausstehenden Spiele unterhalten. Nur knapp über dem „Strich“ hat der FC Schönau als Zwölfter überwintert – punktgleich vor dem FC Erzingen. Über den Plan, wie schon im vergangenen Sommer das Abstiegsgespenst aus dem Oberen Wiesental zu vertreiben, sprachen wir mit Trainer Burak Asik (32) aus Schopfheim, der die Elf zusammen mit dem spielenden Trainer Ismail Demirci (29) vor Jahresfrist nach dem plötzlichen Tod von Christian Lais übernommen hat.
Burak, es wird Frühling. Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen und in der Ferne drohen dunkle Wolken. Könnte der Abstieg am Ende der Saison bittere Realität werden?
Definitiv nicht. Wir werden alles dafür tun und geben, dass dieser Fall nicht eintritt.
Wie soll der Ligaverbleib konkret gelingen?
Die Mannschaft ist enger zusammen gerückt. Sehr gut gelaufen ist die Vorbereitung, denn es gab keinen Schnee – eine Seltenheit hier in Schönau. Es wurde gut trainiert und die Fasnacht haben wir auch gut überstanden. Ich habe durchgezählt – es sind alle wieder da.
Vielleicht kommt es ja gar nicht so schlimm und es steigen – wie 2023 – nur zwei Clubs ab?
Daran will ich nicht denken. Unser Ziel ist es, noch Platz acht oder neun zu erreichen.
Was macht Ihnen Hoffnung?
Der Teamgeist ist wieder stärker geworden. Jedem ist unsere sportliche Situation bewusst. Wir haben einen über Jahre gewachsenen und gestandenen Kader. Die Voraussetzungen sind jetzt auch besser als im Sommer. Dass wir aus den ersten sechs Spielen nur einen Punkt geholt haben, war selbst verschuldet. Zu viele Spieler waren in den ersten drei Wochen im Urlaub.

Und was bereitet Ihnen Sorgen?
Wir haben einen großen Kader, aber auch sehr viele Studenten – nämlich acht. Das bedeutet, dass sie nicht bei jedem Spiel zur Verfügung stehen und schon gar nicht im Training. Da ist es schwierig, Abläufe im Spiel zu trainieren. Andererseits zeigt es die Qualität dieser Spieler, dass wir dennoch gut da stehen und eigentlich in keinem Spiel „auseinandergenommen“ worden sind.
Wie sind die Testspiele gelaufen?
Auf dem Plan standen vier Spiele, zwei gegen A-Kreisligisten und vor dem Nachholspiel gegen den FC Wittlingen am 24. Februar auch noch zwei Härtetests gegen Landesligisten. Ich denke, dass wir gut gerüstet in die Liga starten.
Also reichen Qualität und Quantität im Kader?
Die Qualität ist durchaus vorhanden. Wir haben viele technisch sehr beschlagene Spieler. Allerdings sind auch kämpferische Qualitäten gefragt. In dieser Hinsicht kann der eine oder andere Spieler durchaus noch nachlegen.
Welchen Eindruck machen die Neuzugänge?
Neue Spieler nach Schönau zu bekommen, ist wirklich schwierig. Entsprechend hat sich im Kader in der Winterpause nichts geändert. Wir werden wieder verstärkt auf die 2. Mannschaft zurückgreifen müssen, wenn uns die Studenten fehlen. Ohne unsere „Zweite“ geht es nicht.

Wer soll im Abstiegskampf die Tore schießen und die Abwehr zusammen halten?
Vorn setze ich auf die bewährten Leon Hesselbarth und Lukas Guschel sowie unseren Youngster Jonas Mutter, der sich mit seinen 18 Jahren hervorragend eingefügt hat. In der Defensive ruhen die Hoffnungen auf Fabian Behringer und Oumarou Laoutoumami.

Abschließend bleibt die Frage, ob Sie sich – im Fall der Fälle – als Trainer die Kreisliga A vorstellen können?
Der Verbleib in der Liga steht an oberster Stelle. Isi und ich haben die gleichen Ziele, ticken ähnlich und teilen uns die Arbeit optimal auf. Über meine Zukunft hier habe ich mir deshalb noch gar keine Gedanken gemacht und über die Ligazugehörigkeit erst recht nicht.
Fragen: Matthias Scheibengruber