Fußball-Bezirksliga Einmal mehr erlebte Trainer Urs Keser mit der SG FC Wehr/Brennet ein so genanntes „Déja vu“ beim FC Schlüchttal: „Wir scheinen das immer irgendwie im Kopf zu haben, dass wir uns gegen diese Mannschaft schwer tun“, blickte Keser zwar auf einen ungefährdeten Sieg zurück: „Aber wir hätten es uns deutlich einfacher machen können.“
Zwei Mal unterlag seine Elf zuletzt zu Hause gegen den FC Schlüchttal und drehte auswärts – vor Jahresfrist in Ühlingen – das Spiel erst nach der Pause: „Jetzt war es ähnlich. Immer wieder kam bei uns eine gewisse Nervosität auf. Wir haben einfach zu viele Chancen liegen lassen, um das abzustellen“, so Keser, der ausdrücklich die Platzverhältnisse in Birkendorf lobte: „Der beste Rasenplatz, auf dem wir in dieser Saison gespielt haben. Ein richtiger Teppich – Hut ab!“
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Nach einer halben Stunde mit vielen Chancen, die oft in den Händen von Torwart Simon Hepp endeten, leistete sich Alexander Rebis einen Ballverlust und sah nur noch die Hacken des durchgestarteten Nico Reichardt. Einen Tag nach seinem 27. Geburtstag zog der Torjäger auf und davon, erzielte sein Tor Nummer 24 zur Führung. „Da hat unser Koch den Braten gerochen und sich die Chance nicht entgehen lassen“, schmunzelte Trainer Michael Gallmann.
Seine Freude über das 1:0 hielt allerdings nur vier Minuten. Dann machte Rebis seinen Patzer wett, spielte den Ball diagonal zu Marco Hanser, der wieder für Kian Andree auflegte. Es war eine der wenigen Szenen, in denen sich Hanser gegen seinen Bewacher durchsetzen konnte: „Timo Vogt hat ihn gut aus dem Spiel genommen“, lobte Gallmann seinen Defensivspezialisten, der kurz vor Spielende von seinem Bruder Marek ersetzt wurde.
Keser geht‘s Personal aus
Mit ungutem Gefühl ging Urs Keser in die Pause: „Wir müssen deutlich führen“, blickte er auf die ersten 45 Minuten zurück: „Chancen hatten wir genügend, auch wenn wir einige Spieler ersetzen mussten.“ Die Gäste waren ohne Valentino Colella, Jan Steininger, Francesco Vardi und Toni Santoro nach Birkendorf gefahren. Fabian Schmidt musste dann mit einer Zerrung vom Platz und Johannes Baumgartner fiel auf die Schulter, biss sich aber bis zum Schlusspfiff durch: „So langsam wird mir Angst und Bange“, denkt Keser ans schwere Heimspiel am Sonntag, 15 Uhr, gegen den vier Mal in Folge siegreichen SV Herten: „Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch.“
Kopfballtor von Michael Selb
Sein Gefühl hat Keser jedenfalls nicht getrogen. Nico Reichardt stürmte über den rechten Flügel. Torwart Philipp Bischof wollte ihm den Weg abschneiden, stoppte aber an der Strafraumgrenze ab. Reichardt nutzte die Situation und ermöglichte Michael Selb mit einer präzisen Flanke eines seiner eher seltenen Kopfballtore.
Nun stand es Spitz auf Knopf für den Gast, der um seinen Lohn bangte. Zur Erleichterung von Urs Keser machte es Alessio Tenhibben (“Da kann er schon den Hattrick machen“) endlich besser als im ersten Durchgang. Binnen 13 Minuten gelang dem 23-Jährigen ein perfekter Hattrick – und plötzlich stand es nicht mehr 1:2 sondern 4:2 für den Gast. Damit war der Bann gebrochen, Saner Öz machte kurz vor Schluss den Deckel drauf.
In Schönau will Gallmann alles klar machen
Die Niederlage beendete beim FC Schlüchtal die kleine Erfolgsserie mit zuletzt vier Siegen, was Michael Gallmann allerdings verschmerzen konnte: „Vielleicht ging es ein, zwei Tore zu hoch aus, denn sie haben nach einer guten Stunde von unseren Fehlern profitiert. Da fehlte uns einfach die Power. Aber am Sieg der SG FC Wehr/Brennet gibt es nichts zu rütteln. Sie waren klar besser.“ Für seine Elf gelte es nun, beim FC Schönau zu punkten: „Wenn wir dort gewinnen, ist der Abstieg kein Thema mehr.“
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