Felix, wie war die Stimmung nach dem 6:0-Derbysieg gegen den FC Schlüchttal, als endgültig klar war, dass es der SG Mettingen/Krenkingen nicht für die Relegation zur Landesliga reicht?

Wir waren auf dem Platz immer über den Zwischenstand aus Erzingen informiert. Natürlich wollten wir die Chance nutzen, wenn sie sich bieten würde. Schließlich ist es für jeden Fußballer reizvoll, mal Relegation zu spielen.

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Also gab es keinen Frust?

Quatsch. Wir sind sehr stolz, dass wir Dritter wurden und vor allem, dass wir das Derby gewonnen haben. Den FC Schlüchttal zwei Mal zu besiegen, hat für uns eine enorme Bedeutung.

Felix Erne (28) lebt in Untermettingen, begann beim SVU als Kind mit dem Fußball. Mangels Mannschaften spielte er als C- und B-Junior ...
Felix Erne (28) lebt in Untermettingen, begann beim SVU als Kind mit dem Fußball. Mangels Mannschaften spielte er als C- und B-Junior beim SC Lauchringen. Nach der Rückkehr und einem Jahr bei den A-Junioren der SG Steina-Schlüchttal rückte er in die „Erste“ des SV Untermettingen auf. Seit der ersten Stunde ist er Mitglied des SG-Teams mit dem SV Krenkingen und seit mehreren Jahren Kapitän. Neben dem Fußball ist für ihn Snowboarden im Winter und Wandern im Sommer angesagt. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Ist die Rivalität so groß?

Auf dem Platz schon. Und dass einer zwischen den Vereinen wechselt, wie Marius Thoma vor zwei Jahren, geht normalerweise gar nicht. Aber die Aufregung hatte sich bald gelegt. Es ist eben so: Während der 90 Minuten sind wir erbitterte Gegner, danach aber nicht mehr. Nach dem Spiel wurde gemeinsam gefeiert und es war schon hell, als sich die letzten Schlüchttaler auf den Heimweg gemacht haben.

Felix Erne als Torschütze Video: Neithard Schleier

Tun sie euch nicht etwas leid, dass sie nun abgestiegen sind?

Sie werden uns fehlen. Derbys sind für uns die Höhepunkte in der Saison. Da ist immer die Hölle los. Dieses Mal haben wir beide Spiele gewonnen. Aber es gab auch Zeiten, in denen wir der Außenseiter waren.

Entweder – oder?

Hilfsbereit: Als Abwehrchef und Kapitän hilft Felix Erne, wo er kann, zur Not auch mal seinem Torwart Yannik Boll.
Hilfsbereit: Als Abwehrchef und Kapitän hilft Felix Erne, wo er kann, zur Not auch mal seinem Torwart Yannik Boll. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Außenseiter seid ihr auch in der Liga nicht mehr. Wie hat sich das Ansehen gewandelt?

Anfangs spürten wir schon, dass sie denken: Da kommt der Aufsteiger, den hauen wir weg. Aber mittlerweile spüren wir den Respekt.

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Wie erklärt sich euer Erfolg?

Wir sind seit Jahren eingespielt. Fehlen zwei, drei Spieler, können wir das gut kompensieren. Zudem haben wir viele junge Spieler mit Qualität. Mit 28 bin ja schon einer der Älteren. Es passt einfach hervorragend zusammen bei uns.

Felix Erne sorgt für Torgefahr Video: Monika Scheibengruber

Sie sprachen vom Traum, mal Relegation zu spielen. Ist es das nächste Ziel?

Nein gar nicht. Wir wollen natürlich wieder mitmischen, sehen aber auch, was von unten und oben in die Liga kommt. Das vordere Mittelfeld anzustreben, halte ich aber für realistisch.

Felix Erne trifft den Pfosten Video: Tommy Buschle

Welche Rolle spielt bei euch eigentlich der Wechsel der Heimspielorte?

Erst schauen wir auf den Spielplan, ehe wir den Rhythmus beschließen. Und ich spiele im Sommer auch lieber auf Rasen. Letztlich ist es egal, denn wir haben sowohl in Untermettingen als auch in Detzeln die besten Fans der Liga.

Fragen: Matthias Scheibengruber