Fußball-Bezirksliga: – Der Schlusspfiff von Schiedsrichter Ralf Brombacher war wie eine Erlösung: „Wir haben alle gespürt, wie wertvoll dieser Erfolg für uns war“, atmete Eike Elsasser tief durch. In der Winterpause hatte er den entlassenen Musa Musliu abgelöst, rückte vom Co- zum Cheftrainer auf. Einzig, der erwartete Erfolg blieb aus. Vier Mal lief die Elf unter seiner Regie auf, zwei Unentschieden waren die magere Ausbeute.
Also sah sich Elsasser genötigt, Änderungen vorzunehmen: „Das ist für mich als junger Trainer nicht einfach, wenn du altgediente Leute auf die Bank setzen musst. Es war in keiner Weise eine Strafaktion. Ich musste mich einfach dazu durchringen, ins Risiko zu gehen.“ Entsprechend drückten beim Anpfiff Remo Laisa, Mario Rittwag, Fabian Kluge, Lucas Eschbach und der zuletzt erkrankte Tunahan Kocer die Bank.
Bis auf Kluge kamen im Verlauf der zweiten Hälfte alle Spieler zum Einsatz, doch Elsasser bat Kluge um Verständnis: „Gerade bei ihm tut es mir leid, dass er 90 Minuten draußen sitzt. Er kommt für die Rückrunde, um uns zu helfen und uns zu unterstützen. Aber eine Einwechslung hat heute einfach nicht gepasst.“
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Die Partie war nichts für Fußballgenießer. Beide Mannschaften deuteten an, dass sie aktuell nicht im Vollbesitz ihres Könnens sind. Auf der einen Seite die total verunsicherten Gastgeber, auf der anderen Seite ein SV Buch, der sich nach Spielende eine gesalzene Ansprache von Trainer Daniel Pietzke abholte: „Das war die schlechteste Saisonleistung. Wir haben in 90 Minuten vielleicht zwei Torchancen herausgespielt. Wenn du keine Zweikämpfe annimmst und alles fußballerisch lösen möchtest, gewinnst du in der Bezirksliga nichts“, polterte er.
Es seien sicher keine Nachwehen des 1:7 von Zell, dass zuletzt im Nachholspiel beim FC Hochrhein (2:4) und nun in Herten so schlecht gespielt wurde: „Die Jungen sind im Moment vielleicht etwas überfordert. Aber von den gestandenen Spielern erwarte ich gerade dann mehr Unterstützung“, so Pietzke. Bis das Derby gegen den FC RW Weilheim am Ostermontag angepfiffen werde, werde „viel und hart“ trainiert, versprach er seinen Jungs.
So war das Tor des Tages von Marco Romano letztlich der Höhepunkt des Spiels. Romano selbst leitete den Angriff ein. Im Zusammenspiel mit Luis Grether und Nachwuchsspieler Cosimo Petruzzi kam Romano wieder an den Ball und traf mit seinem achten Saisontor zum ersten Sieg seit dem 8:2 am 16. November – dort sogar mit drei Romano-Toren – gegen Schlusslicht Bosporus FC Friedlingen.
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