Fußball-Bezirksliga: – Der SV Waldhaus setzte sich im Bezirksliga-Duell der beiden Meister der Kreisliga A frech die Krone auf. Was die Elf von Trainer Oliver Baumgartner beim FC Hauingen auf den Platz brachte, war eine Meisterleistung an Effizienz. Vier gute Möglichkeiten reichten der Brauerei-Elf, um die Partie mit 3:1 zu gewinnen.
Ein Sieg, der so manchen Hauinger fassungslos zurück ließ: „Wir brauchen viel zu viele Chancen, um ein Tor zu erzielen und kassieren unmögliche Gegentreffer“, schüttelte Moritz Keller den Kopf. Er selbst hatte Pech mit einem Lattentreffer vor der Pause – das wäre das 1:2 gewesen.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Ein Anschlusstreffer vor der Pause hätte dem Spiel vielleicht eine Wendung geben können. Schließlich war der FC Hauingen die tonangebende Mannschaft. Was nicht dazu passte, war der Spielstand. Schon nach vier Minuten erzielte der vom FC Dachsberg gekommene Dennis Matt seinen ersten Saisontreffer. Henrik Böhner hatte den Ball frech über die Abwehr gelupft und der völlig blank stehende Matt hob die Kugel über David Vogt ins Netz.
Fast zur Verzweiflung brachte FCH-Trainer Mick Fahr das Abwehrverhalten seiner Mannschaft beim 0:2: „Da haut keiner einfach mal den Ball weg“, kommentierte er die Stationen zwischen der Flanke von Yannic Rüd und dem Abschluss von Fabian Dieterle.
Vonderach ab Oktober auf Reisen
Abgesehen von einem Kopfball (42.) von Cedric Peter knapp über den Winkel hatte der SV Waldhaus keine Toraktionen mehr. Dafür mühte sich der FC Hauingen an der grün gekleideten Defensive ab. Und die steigerte sich von Minute zu Minute. Robin Rüd und Henrik Böhner ließen kaum noch etwas anbrennen und was durch kam, landete in den Händen von Tobias Vonderach.

Der erwies sich im Verlauf der Partie als Meister seines Fachs. Sein Können wird er aber nur noch bis Ende des Monats zeigen: „Ab Oktober reise ich mit meiner Freundin für mehrere Wochen nach Neuseeland“, verriet der 23-Jährige.
Trainer Oliver Baumgartner ist erfahren genug, um in der Pause seine Mannen, die einmal mehr ohne Jannik und Lukas Schäfer, ohne Robin Oberst und ohne Andreas Bächle auskommen musste, zu warnen: „Die legen noch eine Schippe drauf“, mahnte Baumgartner und wurde neun Minuten nach Wiederanpfiff in seiner Ahnung bestätigt.
Nach einer Flanke durchquerte der Ball ungehindert den Strafraum des SV Waldhaus, Julian Foidl pirschte sich im Rücken der Abwehrspieler heran und drückte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz. Das Halali schien geblasen, weitere Hauinger Tore nur noch eine Frage der Zeit.

Doch die Offensive entpuppte sich als Strohfeuer. Das Anrennen gegen das Waldhauser Bollwerk wurde immer ideenloser. Zwar war beim Gast kaum Entlastung angesagt, doch die eine Ecke nach dem Seitenwechsel reichte schon, um Druck vom Kessel zu nehmen. Finn Baumgartner schlug den Ball vors Tor, Dennis Matt demonstrierte seine Sprungkraft erst beim Kopfball, bugsierte das Leder ins untere linke Eck – und dann beim Salto-Jubel.
Mit der 3:1-Führung im Rücken und dem gewachsenen Selbstvertrauen ließen die Gäste nichts mehr anbrennen. Abgesehen von einem erneuten Lattentreffer, dieses Mal vom eingewechselten Patrik Mihaljevic, sprang für den FC Hauingen nichts mehr heraus.
Trainer Mick Fahr haderte allerdings weniger mit seiner Offensive: „Wenn du pro Spiel drei Gegentore kassierst, wird es in dieser Liga schwer, Punkte zu holen“, blickte er auf 15 Gegentreffer: „Meine Spieler müssen wieder das Verteidigen lernen“, erinnerte er an die vergangene Saison, als die Defensive mit 23 Gegentoren in 30 Spielen eine eher geruhsame Zeit verlebte.

Beim SV Waldhaus blickt Trainer Oliver Baumgartner mit Demut auf die Tabelle: „Neun Punkte nach fünf Spielen – damit hätte ich nie gerechnet“, lobte er seine Elf: „Heute war wieder zu sehen, was mit Teamgeist zu erreichen ist.“
Der sei auch in den nächsten Spielen gefordert, denn nun geht‘s ans Eingemachte: Erst kommen die SF Schliengen, dann geht‘s nach Wittlingen und danach steht das Derby gegen den SV Buch für den den SV Waldhaus auf dem Plan.
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