Zwei Glücksmomente ebneten dem FC Wallbach nach einer Durststrecke von fünf Spielen ohne Sieg den Weg zum deutlichen 5:0 gegen das enttäuschende Schlusslicht FC Schlüchttal. Zunächst war es eine Rettungsaktion von Marco Weimann, der den frühen Rückstand verhinderte und dann – noch entscheidender – die Rückkehr von Burak Dokuzkardes, der im Verlauf der Woche spontan vom SV 08 Laufenburg zurückgekehrt ist.
Die Verpflichtung des 35-jährigen Stürmers war eine „ad hoc-Aktion“ der sportlichen Leitung: „Ein echter Glücksfall für uns“, freute sich Trainer Dirke Tegethoff für den Coup, den Matthias Wenk mit Ex-Trainer Thomas Scherzinger, jetzt Sportchef beim SV 08 Laufenburg, kurzfristig über die Bühne gebracht hat. Dokuzkardes hatte sich vor gut vier Jahren wegen einer langwierigen Verletzung bei den Wallbachern zurückgezogen, meldete sich wieder bei den Null-Achtern an, kam aber nicht mehr zum Einsatz – was Wechsel und Freigabe wesentlich vereinfachte.
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Zum gemeinsamen Training mit der alten und neuen Mannschaft hat es nicht gereicht, doch immerhin stellte sich der reaktivierte Stürmer für die Ersatzbank zur Verfügung. Ein Umstand, der dem FC Wallbach angesichts der prekären Personallage sehr entgegen kam. Tegethoff zog den Joker nach 73 Minuten – beim Stand von 2:0 für seine Elf. Eine Führung, die zu diesem Zeitpunkt längst nicht ausreichte, es sich gemütlich zu machen.
Fast mit seinem ersten Ballkontakt hätte Dokuzkardes den dritten Wallbacher Treffer erzielt, scheiterte aber (noch) an Sergius Moor. In den letzten Spielminuten ließ der einst beim SV Albbuck groß gewordene Angreifer seine Stärke mit zwei Toren aufblitzen.
Den 5:0-Endstand wollte Dirk Tegethoff nicht überbewerten: „Das klingt viel deutlicher, als es letztlich gewesen ist“, dämpfte er keimende Euphorie nach dem dritten Saisonsieg. Schließlich hatte seine Elf in de Anfangsminuten richtig viel Dusel, als Thomas Lang schon an Torwart Ramon Winkler vorbei war, den Ball aber nicht im Netz unterbrachte, weil Marco Weimann noch auf der Linie klärte: „Der schießt dabei den Ball an die Torlatte – bei uns wäre er garantiert im eigenen Kasten gelandet“, bliebt FCS-Trainer Roberto Wenzler nach der zehnten Niederlage nur noch Sarkasmus.
Die Gäste versuchten sich zu wehren, hatten aber schon vor dem Anpfiff mit Rückschlägen zu kämpfen. Schlussmann Simon Hepp hatte sich im Training verletzt, muss mit einer MRT-Untersuchung abklären lassen, was genau passiert ist. Für Hepp stellte sich der Club-Chef Sergius Moor zwischen die Pfosten – ihn traf an der Pleite noch die geringste Schuld. Zudem musste Manuel Walter am Spieltag passen und Sturmpartner Nico Reichardt fiel aus beruflichen Gründen aus.
Hypotheken, die für das Schlusslicht zu groß waren. Sebastian Rupp war nach einem Schuss von Christian Albiez zur Stelle, als Moor den Ball prallen ließ. Das 2:0 besorgte Albiez nach Kopfball-Vorlage von Yunus Özdemir noch vor dem Pausenpfiff.
Nach dem Wechsel war der FC Schlüchttal am Drücker, doch zum Anschlusstreffer reichte es nicht: „Wir haben den letzten Zug im Abschluss vermissen lassen“, zeigte sich Roberto Wenzler deprimiert. Erst in der Schlussphase ergab sich die Mannschaft ihrem Schicksal, nachdem Albiez mit dem 3:0 den „Deckel“ für die Wallbacher drauf gemacht hatte. Als Zugabe ließ es der eingewechselte Dokuzkardes zweimal krachen.
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