Die Partie war nichts für schwache Nerven, zumindest bis zur Schlussphase. Als sich das „Kellerduell“ dem Ende zuneigte, drehten die Gäste nochmals auf und feierten nach sechs Spielen ohne Sieg den ersten „Dreier“ seit dem 1:0 über den TuS Efringen-Kirchen am 29. August. Beim FC Schlüchttal hingegen kehrt Ernüchterung ein: „Mit so einer Leistung hat man in der Bezirksliga keine Chance“, attestierte Trainer Roberto Wenzler seiner Elf nach der neunten Pleite im zehnten Spiel.
Dabei hatte die Partie für die Hausherren viel versprechend begonnen. Timon Baumgärtner nutzte den ersten groben Patzer zur Führung: „Das war ein für uns typisches Gegentor“, deutete Trainer Urs Keser an, dass er auf dem Kunstrasenplatz in Ühlingen trotz des ersehnten Sieges keinen entspannten Nachmittag genießen konnte.
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Allerdings machte seine Elf den Fehler zügig wett, nutzte ihrerseits durch Antonio Santoro mit seinem vierten Saisontor einen kollektiven Aussetzer der Gastgeber zum Ausgleich. Seit dem letzten Sieg hatte Santoro nicht mehr getroffen, zumindest in dieser Hinsicht schien es ein gutes Omen für die SG FC Wehr/Brennet zu sein.
Bis es aber soweit war, musste noch einiges Wasser die Schlücht hinunter fließen. Zunächst zeigte Schiedsrichter Leonardo Vallone in der 28, Minute zum ersten Mal auf den Elfmeterpunkt. Manuel Walter hatte bei einem Schuss von Marco Götz die Hände vors Gesicht gerissen, um sich vor dem Ball zu schützen. Ein Vorgang, der nicht mehr erlaubt ist. Alexander Rebis nutzte die Chance und verwandelte gegen Simon Hepp zur 2:1-Führung. Es war der erste Strafstoß in dieser Spielzeit für die SG Wehr/Brennet und der erste gegen den FC Schlüchttal.
Und es war nicht der einzige Strafstoß, den Vallone verhängte. Kurz vor dem Seitenwechsel ließ Jan Steininger gegen Thomas Lang den Fuß stehen. Nico Reichardt verwandelte gegen Timo Kaiser zum erneuten Ausgleich.
Im zweiten Abschnitt sollte es für beide Mannschaften noch schlimmer kommen. Doch zunächst beendete auch Valentino Colella seine Torflaute. Der 18-Jährige traf zur 3:2-Führung erstmals seit dem 5. September, als mit 1:3 in Weilheim verloren wurde.
Wer nun dachte, die Gäste hätten den Hebel umgelegt, wurde enttäuscht. „Wir haben Freistoß, spielen den Ball derart ungeschickt an der Mauer vorbei, dass sich daraus ein Konter entwickelt“, schüttelte Urs Keser nach dem Schlusspfiff noch immer den Kopf. Thomas Lang nutzte die Gelegenheit und erzielte das 3:3.
War Roberto Wenzler zu diesem Zeitpunkt noch zufrieden, verschlechterte sich seine Stimmung spätestens in der 79. Minute, als Colella erneut und dieses Mal auch entscheidend traf: „Wir haben es ihnen einfach gemacht“, so Wenzler: „Dann verdient man es eben auch nicht, so ein Spiel zu gewinnen.“ Für die SG Wehr/Brennet legten der eingewechselte Tobias Ramsteiner und Neuzugang Jan Steininger noch zwei Tore nach.
Urs Keser und Sascha Dreher atmeten erstmal durch: „Schön war es nicht, aber in den letzten 20 Minuten haben wir uns immerhin am Riemen gerissen“, so Keser, der seinen Spielgestalter und Kapitän Fabian Schmidt schmerzlich vermisste: „Seine Ideen haben uns gefehlt.“ Schmidt war wegen einer Familienfeier unabkömmlich: „Seine Schwester hat geheiratet.“
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