Fußball-Bezirksliga: – Er hat es schon wieder getan. Wie schon beim 3:1-Erfolg am vergangenen Spieltag beim TuS Efringen-Kirchen hat Nils Lehmann, etatmäßiger Stammtorhüter der SF Schliengen, auch in der Partie gegen den TuS Stetten für die Entscheidung gesorgt.

Der an der Schulter verletzte Schlussmann war nur eine Minute nach seiner Einwechslung gegen TuS Stetten wieder zur Stelle und sorgte mit energischem Körpereinsatz und mit seinem ersten Ballkontakt in der 87. Minute mit dem 5:3-Treffer abermals für drei Punkte.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

„Das ist einfach eine Erfolgsstory“, lachte sich selbst TuS-Trainer Alexander Schöpflin ins Fäustchen, meinte zugleich augenzwinkernd, „dass wir ihn jetzt aber an die Leine nehmen müssen. Nicht das er noch den Höhenkoller bekommt.“

In einer turbulenten Begegnung, die ihre Höhepunkte zweifellos in der zweiten Halbzeit hatte, drehten die Schliengener den 0:1-Pausenrückstand noch um, wobei Schöpflin „vogelwilde zweite 45 Minuten“ sah. Beide Mannschaften spielten bereits vor dem Seitenwechsel mit offenem Visier, waren allerdings vor beiden Toren noch nicht entschlossen genug.

Einzig Amin El-Ghazi hatte das richtige Zielwasser getrunken, traf in der 29. Minute mit einem Freistoß zur Gästeführung. Der TuS Stetten verpasste es nach 41 Minuten den Vorsprung auszubauen. Buba Ceesay setzte einen Kopfball an den Querbalken. Mehrere Nachschüsse verteidigte die SF-Abwehr mit letztem Einsatz.

Turbulente zweite Hälfte

Was dann nach dem Seitenwechsel folgte, ließ die Fußballerherzen endgültig höher schlagen. Angefangen in der 48. Minute mit einem Handelfmeter, den Schöpflin auf die Palme brachte: „Dennis Buschmann wird aus zwei Metern mit Vollspann angeschlossen.“ Danilo Avellina war das egal, traf vom Punkt zum 0:2. Was dann jedoch folgte, waren die acht unglaublichen Minuten von Torjäger Hannes Selz. Mit einem Hattrick besorgte er seine Saisontreffer zwölf, 13 und 14. Damit wendete Selz praktisch im Alleingang – zunächst – das Blatt.

Der Wahnsinn ging weiter. Weitere vier Minuten später foulte Marvin Tröndlin auf der Gegenseite Muhamadou Krubally. Ceesay vollendete den Strafstoß zum 3:3. Und es sollte nicht der letzte Elfmeter gewesen sein. Und auch hier widersprach Schöpflin dem Unparteiischen: „Auch den muss man nicht geben.“ SFS-Elfmeterschütze Nummer Eins Jonas Domagala traf zum 4:3, ehe Nils Lehmann für die Hausherren mit dem fünften Treffer den Schlusspunkt setzte. Das 5:4 durch Mikail Alici in der Naschspielzeit fiel zu spät.

Zweikämpfe hart an der Grenze

Die SF Schliengen beschwerten sich, dass viele Zweikämpfe teilweise mit unlauteren Mitteln von Stettener Seite geführt worden sein. „Das war teilweise hinterhältig“, so Schöpflin: „Einige meiner Spieler wurden am Hals gepackt und gewürgt. Tom Wihler und Lukas Amann hatten deutliche Striemen am Hals.“

Stettens Coach ServetAy-Güven, der den zum letzten Mal gesperrten Trainer Sascha Müller an der Seitenlinie vertrat, sah „von beiden Seiten viele Provokationen.“ Am Ende hätte seine Elf „verdient verloren, weil die SF Schliengen den Sieg mehr wollten. Da sind wir selbst schuld.“

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