Fußball-Bezirksliga: – Zu gern hätten die SF Schliengen nach den Regenfällen die Partie gegen den SV Herten auf dem Kunstrasen ausgetragen. Doch Trainer Alexander Schöpflin legte sein Veto ein: „Nach den letzten Leistungen gibt es keine Bonbons zu verteilen. Wir müssen wieder kämpfen und so zu unserem Spiel finden.“

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Seine Mannschaft hatte diese klare Ansage nach zuletzt drei Niederlagen in Folge – und vor allem nach der vermeidbaren 2:3-Pleite vor Wochenfrist beim Mit-Aufsteiger SV 08 Laufenburg II – schnell verstanden. Mit einer disziplinierten Leistung holte sie sich gegen den einmal mehr personell nicht gut aufgestellten SV Herten die Punkte, verließ die Abstiegsplätze wieder.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

Schon nach vier Minuten deutete Tim Merstetter mit dem Führungstreffer nach Vorarbeit von Lucca Sielaff die Richtung an. In der Folge verpassten es die Gastgeber, das zweite Tor zu erzielen. Einen strammen Schuss von Lukas Amann lenkte Marcel Kappler gerade noch an den Pfosten. Noch vor dem Seitenwechsel gelang Merstetter – der Kleinste seiner Elf – mit einem Kopfballtreffer das 2:0.

Zahlreiche Ausfälle beim SV Herten

Dieser Rückstand zur Pause wurmte den Gast: „Wir haben gewusst, was auf uns zu kommt, wollten es fußballerisch lösen“, so Trainer Eike Elsasser: „Das ist auf dem tiefen Boden allerdings nicht immer einfach gewesen.“ Zudem musste er einmal mehr auf mehrere wichtige Akteure verzichten. Marco Romano und Lucas Eschbach hatten sich krank gemeldet; die Abwehrspieler Dennis Heil und Jens Murawski sind verletzt.

„Natürlich haben wir einige neue Spieler im Kader. Aber durch die vielen Ausfälle in den vergangenen Wochen muss ich immer improvisieren, manche Spieler jedes Wochenende auf einer anderen Position einsetzen. Da ist doch klar, dass sich nichts einspielen kann.“ Auf der anderen Seite aber sieht Elsasser auch, dass sich nach fünf Niederlagen in den ersten sechs Spielen gewisser Druck aufbaut: „Jetzt muss allen klar sein, dass wir gegen den Abstieg spielen. Die Situation ist kritisch, die Ergebnisse fehlen.“

Bastian Eschbach mit Hacken-Tor

Was zudem fehlt, sind das Glück und die Durchschlagskraft: „Wir machen zu viele individuelle Fehler, die zu Gegentoren führen und auf der anderen Seite schaffen wir es – trotz einem gefälligen Spiel – nicht wirklich, zwingende Torchancen herauszuspielen“, so Elsasser, der in der Pause mehr Engagement forderte.

Prompt kam der SV Herten nach dem Seitenwechsel zum Anschlusstreffer, der sich als Kopie des ungarischen Siegtreffers gegen die Deutsche Nationalmannschaft entpuppte. Ciro Di Feo schlug eine Ecke vor den kurzen Pfosten und Kapitän Bastian Eschbach drückte den Ball an Nils Lehmann vorbei mit der Hacke über die Linie.

Imbrogiano zieht am Trikot

So schön es war, das Tor verpasste dem SV Herten nicht den nötigen Auftrieb, beim Aufsteiger noch etwas zu reißen. Denn keine drei Minuten später, eben hatte Hannes Selz noch aus spitzem Winkel das 3:1 verpasst, lief der Gast erneut in einen Konter. Giuseppe Imbrogiano zupfte den enteilten Amann am Trikot, als letzter Mann. Für Schiedsrichter Ali Nassereddine war der Fall klar – Rot.

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Konkrete Auswirkungen hatte die Unterzahl noch nicht, denn die SF Schliengen wussten mit dem vermeintlichen Vorteil zunächst nicht viel anzufangen: „Der Platzverweis hat uns nicht gut getan“, sah auch Alexander Schöpflin, dass das Spiel zu kippen drohte: „Das ist ja oft so, wenn man einen Spieler mehr auf dem Feld hat und die Jungs dann glauben, dass sie weniger laufen müssen.“

Weil der SV Herten aber zu wenig in der Offensive zustande brachte und Schöpflin den „Joker“ zog, wurde es nichts mit einem Erfolgserlebnis für den Gast. Florian Kessler war elf Minuten im Spiel, als er Marcel Kappler mit einem Kopfball düpierte. Kurz danach nahm Kessler einen missglückten Pass des Hertener Schlussmanns auf, erhöhte gar auf 4:1.

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