Fußball-Bezirksliga: – Fast elf Monate musste der VfB Waldshut auf diesen Moment warten. Seit dem 3:1-Erfolg am 6. November 2021 beim FC RW Weilheim hatte die Elf von Trainer Danijel Kovacevic in der Fremde nicht mehr gewonnen. Zwei magere Punkte wurden seither eingespielt. Nun endete die Serie, mit einem hochverdienten 3:1 beim SV Herten.
Dass es im Rheinfelder Westen zum Sieg reichen würde, war vornweg keine abgemachte Sache. In der Vergangenheit hatten sich die beiden Mannschaft spannende und teils auch hitzige Duelle geliefert. Soweit kam es dieses Mal überhaupt nicht. Der SV Herten war spätestens nach dem Rückstand durch Luka Bartolovic zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um das Spiel noch umbiegen zu können.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen

Vor zwei Wochen siegte die Elf von Trainer Eike Elsasser noch mit 3:2 bei der SG Mettingen/Krenkingen, schien sich nach zwei Auftakt-Pleiten gefangen zu haben. Doch schon beim 1:3 in Jestetten deutete sich an, dass dieser Sieg wohl mehr ein Strohfeuer als ein Wendepunkt gewesen war.
Kaum besser verlief die Partie gegen den VfB Waldshut: „Wir haben in den ersten 30 Minuten dominiert, hatten mehr Ballbesitz. Aber wir waren einfach zu wenig zwingend vor dem gegnerischen Tor“, blickte Elsasser schwer enttäuscht auf das Spiel zurück.
In diese Phase hinein wurden die Hausherren kalt erwischt. Erdal Kizilay startete im Mittelfeld durch, spielte Luka Bartolovic den Ball in den Lauf. Das Führungstor war für den vom FC Tiengen 08 gekommenen Stürmer nur Formsache.
„Spätestens da ist das Spiel gekippt“, freute sich Kovacevic: „Schon vorher müssen wir zwei Tore machen“, erinnerte er an Riesenchancen seiner Elf: „Luka trifft nur die Latte.“ Überhaupt drehte der Kroate an der Seite von Nexhdet Gusturanaj im Waldshuter Angriff mächtig auf, war an nahezu jeder Offensivaktion beteiligt.
Gusturanaj stand seinem Sturmpartner aber nicht nach. Acht Minuten nach dem Seitenwechsel zog der Routinier auf und davon, umkurvte den heraus geeilten Marcel Kappler und schob den Ball an Yannik Böhler und Bastian Eschbach vorbei ins Netz.
Spätestens jetzt war das Spiel für den VfB Waldshut entschieden. Der SV Herten schaffte es nicht, sich aufzubäumen: „Uns fehlt dazu das Selbstvertrauen. Ich habe in der zweiten Hälfte gerade mal einen einzigen Torschuss von uns gesehen“, klang Eike Elsasser fast schon resigniert: „Wir stecken in einem tiefen Loch und es ist schwer, da raus zu kommen.“
Das dritte Waldshuter Tor war dann fast das Schönste. Mit einem blitzsauberen Doppelpass legte Gusturanaj den Ball für Bartolovic auf, Kappler hatte keine Abwehrchance. Beide Waldshuter Stürmer haben nach fünf Spielen nun schon jeweils fünf Tore auf dem Konto.
Ein Ehrentreffer gelang dem SV Herten kurz vor Schluss dann aber doch noch. Nach einer Flanke von Marco Romano war der eingewechselte Youssouf Toure zur Stelle, besorgte das 1:3.
Fast wäre dem Neuzugang vom FV Degerfelden noch ein zweiter Treffer gelungen, doch er hatte im Zweikampf um den Ball den Gäste-Schlussmann Cihan Ceylan gefoult, so dass Schiri Gawan Hepp diese Aktion abgepfiffen hatte.
Für den SV Herten endete das Spiel nicht nur mit einer bitteren Niederlage, sondern auch mit einer Schrecksekunde. Yannik Böhler verletzte sich im Zweikampf mit Nexhdet Gusturanaj am Knöchel: „Es sieht nicht gut aus“, berichtete Eike Elsasser: „Es ist die gleiche Stelle, die ihm eine lange Verletzungspause beschert hatte.“
Auch Gusturanaj humpelte vom Platz: „Ich weiß noch nicht, wie schwer wiegend es ist und ob er gegen den SV Jestetten wieder spielen kann“, so Danijel Kovacevic.
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