Platzwahl bei der SG FC Wehr/Brennet Video: Scheibengruber, Matthias

Fußball-Bezirksliga: – Die Erfolgsserie der SG FC Wehr/Brennet ist in einem denkwürdigen Spiel gerissen. Am 1:3 gegen den VfR Bad Bellingen gebe es nichts zu deuteln, bekannte Sportchef Roberto Santoro. Vielmehr hatten ihn und die Zuschauer auf dem Brenneter Kunstrasen die Ereignisse an den beiden Elfmeterpunkten beeindruckt.

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So etwas erleben Spieler und Fans, aber auch die Schiedsrichter eher selten. Gleich vier Mal sah sich Stefan Mera-Linz aus Schopfheim genötigt, auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Als wären vier Strafstöße nicht schon selten genug. Dass die Torhüter dann auch noch bei drei Versuchen Sieger bleiben, ist aller Ehren wert. Und dann setzt Timo Kaiser der ganzen Chose auch noch die Krone auf. Der junge Schlussmann der SG FC Wehr/Brennet parierte binnen drei Minuten gleich zwei „Elfer“ – Hut ab!

Starker Auftritt: Timo Kaiser kehrte beim 1:3 gegen den VfR Bad Bellingen zurück ins Tor der SG FC Wehr/Brennet und hielt vor der Pause ...
Starker Auftritt: Timo Kaiser kehrte beim 1:3 gegen den VfR Bad Bellingen zurück ins Tor der SG FC Wehr/Brennet und hielt vor der Pause gleich zwei Strafstöße binnen drei Minuten. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

Eröffnet wurde das „Drama am Elfmeterpunkt“ in der neunten Minute, als Marco Götz im Zweikampf mit Karim Billich plötzlich am Boden lag. Aus Perspektive der Gäste eine Fehlentscheidung von Stefan Mera-Linz, der in der Liga für seinen „Hang zum Strafstoß“ bekannt sein sollte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Schopfheimer in vier Bezirksliga-Spielen schon sechs Mal auf den Punkt gezeigt – Bestwert aller Schiris.

Karim Billich bringt Marco Götz zu Fall Video: Monika Scheibengruber

Alexander Rebis ließ sich die Chance zur schmeichelhaften Führung nicht entgehen – obwohl Luca Bannwarth fast noch dran war. In der Folge wurde der VfR Bad Bellingen im zweiten Spiel unter Peter Johann, der auch einmal kurzzeitig Trainer in Wehr war, noch offensiver.

Alexander Rebis versenkt den Strafstoß zum 1:0. Video: Monika Scheibengruber

Die Gastgeber kamen mit dem schnellen Spiel nicht zurecht, verloren zu viele Zweikämpfe und kassierten schon vier Minuten nach dem 1:0 den Ausgleich durch Mike Muser.

Marco Hanser bedrängt von Maximilian Lais Video: Monika Scheibengruber

Bis zur Pause vergaben die Gäste aus dem Rebland mehrfach die Chance zur Führung. Die besten Möglichkeiten hatten sie dann am Elfmeterpunkt. Zunächst trat Tim Schillinger an, als Mera-Linz nach einem Foul von Fabian Schmidt an Mike Muser auf den Punkt gezeigt hatte. Allerdings war Timo Kaiser nicht zu überwinden.

Timo Kaiser hält Strafstoß von Tim Schillinger Video: Monika Scheibengruber

Zwei Minuten später stand Kaiser erneut auf der Linie und schaute einem Elfmeterschützen in die Augen. Dieses Mal hatte sich Laurenz Hiller den Ball zurecht gelegt, denn nach einem Handspiel von Lukas Keßler blieb Mera-Linz nicht viel Spielraum, um den dritten Strafstoß nicht zu geben. Wieder hatte Kaiser die besseren Nerven, rettete seiner Elf so das Remis in die Pause.

Timo Kaiser hält Strafstoß von Laurenz Hiller Video: Monika Scheibengruber

Doch das war noch nicht das Ende der Story. Im zweiten Abschnitt unterlief dem Unglücksraben Karim Billich – er war für den am Flughafen in Spanien festsitzenden Lukas Würmlin ins Team gerückt – erneut ein Foulspiel. Dieses Mal war ihm Fabian Schmidt in die Quere gekommen und erneut deutete der Arm von Stefan Mera-Linz unweigerlich auf den Punkt, der vielfach als „ominös“ bezeichnet wird. In diesem Spiel zurecht.

Bannwarth hält gegen Santoro

Alexander Rebis verzichtete auf die zweite Chance, überließ Antonio Santoro den Ball: „Ich schaute zu ihm und er machte einen sicheren Eindruck.“ Sicher war der Wehrer bestimmt, aber Luca Bannwarth eben auch – und fischte sich den Schuss.

Luca Bannwarth ohne Probleme Video: Monika Scheibengruber

Im direkten Gegenzug gelang dem VfR Bad Bellingen durch Tim Schillinger die Führung. Eine Szene, die Rebis anders bewertete als der Unparteiische: „Da passiert ein klares Stürmerfoul, das er nicht pfeift.“

Pechvogel: Karim Billich war für den verhinderten Lukas Würmlin beim VfR Bad Bellingen in die Start-Elf gekommen, machte ein Superspiel, ...
Pechvogel: Karim Billich war für den verhinderten Lukas Würmlin beim VfR Bad Bellingen in die Start-Elf gekommen, machte ein Superspiel, verursachte aber auch beide Strafstöße. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Wenige Minuten später ärgerte sich Rebis noch mehr über einen Pfiff, den er dieses Mal lieber nicht gehört hätte. Der Wehrer war davon überzeugt, das vermeintliche 2:2 regulär erzielt zu haben: „Angeblich habe ich foul gespielt.“ Dabei, so Roberto Santoro, sei Rebis eindeutig vor Luca Bannwarth am Ball gewesen.

Ersatzspieler teilen sich das 3:1

So blieb es bei der Gästeführung, die sie bis in die Nachspielzeit gut verteidigten. „Wir haben Druck gemacht und sind dann noch in einen Konter gelaufen“, so Rebis zum 3:1-Endstand, den Kai Schillinger so beschreibt: „Der eingewechselte Aron Sütterlin kann es allein machen können und gibt uneigennützig dem ebenfalls eingewechselten Dennis Kimmelmann die Chance zum ersten Saisontreffer.“ Der Sieg, so Schillinger, sei verdient: „Wir hatten einfach ab der 70. Minute noch ein paar Körner mehr...“

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