Fußball-Bezirksliga: – Was für ein unglaubliches Spektakel. Die SG Mettingen/Krenkingen bleibt für den FC Zell der Angstgegner schlechthin. Seit dem Aufstieg der Elf aus dem Steinatal ist es den Wiesentälern nicht gelungen, auch nur einen einzigen Sieg einzufahren. In der fünften Partie gegeneinander endeten gleich drei Partien mit 3:3.
Einmal unterlagen die Zeller mit 2:3 (2021/22). Und zu Beginn dieser Saison am zweiten Spieltag setzte es für die Elf von Michael Schwald auf dem Rasen in Detzeln eine herbe 0:6-Schlappe.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Diese galt es nun auszumerzen. Und die Hausherren waren 83 Minuten lang auch auf einem guten Weg. Denn nach einem torlosen Pausenstand drehten die Gastgeber nach dem Seitenwechsel immer mehr am Rad, kamen durch Tim Heininger (55.), Leon Boos (59.) und Michael Kuttler (65.) innerhalb von zehn Minuten zu einer deutlichen 3:0-Führung.
Nur sehr wenige Anwesende rechneten zu diesem Zeitpunkt noch mit einer entscheidenden Wendung der Partie. Der in der 70. Minute ausgewechselte Marius Thoma hatte „nicht mehr so richtig daran geglaubt.“ Aber er wusste um die Moral seiner Mitspieler: „Wir hatten ja nichts mehr zu verlieren, haben uns dann offensiv irgendwie mehr zugetraut.“
„Nach dem 0:3 wars gelaufen“
Auch sein Trainer Philip Brandl gab ehrlich zu, „dass für mich nach dem 0:3 die Partie gelaufen war.“ Überhaupt hatte Brandl ein Näschen mit seinen Einwechslungen. Nach 70 Minuten brachte er Ahmet Mao und drei Minuten später Felix Erne. Erne war es dann, der in der 83. Minute seiner Elf mit dem Anschluss zum 1:3 nochmals Atem einhauchte.

Manuel Boll verkürzte fünf Minuten später dann auf 2:3, ehe Mao drei Tage nach seinem 26. Geburtstag in der ersten Nachspielminute das nicht mehr erwartbare 3:3 gelang. „Eigentlich waren wir ja schon tot“, sagte der ebenfalls ausgewechselte Sportchef Freddy Happle, der sich am Spielereingang vor dem Regen geschützt das Unmögliche angesehen hatte.
Der Zeller Coach Michael Schwald verließ mit düsterer Miene den Platz. Zwar hielte die unglaubliche Serie von jetzt 18 Pflichtspielen ohne Niederlage: „Aber heute waren das natürlich zwei völlig unnötige Punktverluste.“
Auswechslungen als Ursache?
Waren es die späten Auswechslungen die der Zeller Coach vorgenommen hatte? Die ballsicheren Tim Heininger und Antonio Fischer wurden nach 66 beziehungsweise 70 Minuten durch frische Kräfte ersetzt. Ganz aus der Schuld wollte sich Schwald nicht stehlen, aber „es kann schon sein, dass es uns das Genick gebrochen hat.“ Mit dem 3:1 habe man der SG Mettingen/Krenkingen „nochmals ein Zückerle gegeben.“ Die Gäste nutzten nun die Zeller Unsicherheiten eiskalt aus. „Wir hatten keine Ballsicherheit mehr, und zu schnell die Bälle verloren. Dadurch sind wir verstärkt unter Druck geraten.“
Brandl freute sich, „dass wir am Schluss unser Herz in die Hand genommen haben, und zollte seiner Mannschaft „viel Respekt“ ab. Richtig zittern musste die SG Mettingen/Krenkingen um de Punkt allerdings nochmals in der vierten Minute der Nachspielzeit. Da kam Marius Lais aus kurzer Distanz frei zum Abschluss. Sein Schuss strich jedoch um Zentimeter am Tor vorbei – und endlich konnten die Gäste jubeln.
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