Fußball-Bezirksliga: – Das Ende hätten sich alle Beteiligten durchaus sparen können. Kaum war das Spitzenspiel, das die SG Mettingen/Krenkingen überraschend deutlich mit 4:1 beim punktgleichen Tabellenzweiten VfB Waldshut gewonnen hatte, abgepfiffen, überschlugen sich auf dem Weg in die Kabinen die Ereignisse.
Schiedsrichter Riccardo Lombardo (Rheinfelden) schilderte das Geschehen kurz und knapp: „Ich fühlte mich bedroht. Ein Zuschauer hat mich ans Schienbein getreten; ein Spieler an der Hose gezogen.“
Weil der Unparteiische um seine Sicherheit fürchtete, schloss er sich in der Kabine ein, rief die Polizei und ließ sich von den Beamten zum Auto geleiten. Bei den Verantwortlichen des VfB Waldshut war der Schreck groß: „Wir tun alles, um die Sache zu klären und die Konsequenzen zu ziehen“, betonte Vizevorsitzender Viktor Kargados.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
So geriet das sportliche Geschehen fast in den Hintergrund. Dabei war es ansehnliche Kost, die die beiden Mannschaften den rund 350 Zuschauern boten. Das spielerische Element fehlte zwar nicht, brachte aber beiden Teams nicht den gewünschten Erfolg. So fielen alle fünf Tore aus Standardsituationen.
Zwei Strafstöße pfiff Lombardo für den Gast, jeweils in der Nachspielzeit der beiden Hälften.
Zunächst war der eingewechselte Steffen Huber von Patrik Braun etwas ungestüm zu Fall gebracht worden – Simon Gantert verwandelte zum 0:1.

Zum 1:4-Endstand traf der eingewechselte Ahmed Mao, nachdem er von Max Le ähnlich ungestüm gestoppt worden war, vom Punkt.
Letztlich ging der Sieg für die seit nunmehr 14 Spielen unbesiegten Gäste in Ordnung: „Sie haben die Ausfälle der Schlüsselspieler besser weggesteckt“, befand VfB-Trainer Danijel Kovacevic, der auf den gesperrten Erdal Kizilay und – bis zur 52. Minute – auf den angeschlagenen Nexhdet Gusturanaj verzichten musste.
Mit seiner Bauchmuskelzerrung blieb der Torjäger ebenso blass, wie Sturmpartner Luka Bartolovic.
Beim Gast fällt Marius Thoma mit einem Bänderriss in der Wade wohl bis Saisonende aus. Sein Sturmpartner Moritz Erne humpelte nach 30 Minuten mit Verdacht auf Muskelfaserriss im Oberschenkel vom Platz.

Der VfB Waldshut hatte im ersten Abschnitt durchaus Möglichkeiten zur Führung, doch viel Durchkommen gab es nicht.
Entweder war Yannik Boll zur Stelle, Felix Erne rettete für ihn beim Schuss (24.) von Albin Hashani, oder Marko Mijatovic kam nicht an den Ball (32.). Nicht weniger gefährlich der Gast, doch Cihan Ceylan parierte gegen Julian Bächle und hatte Glück, als Daniel Albicker die Latte (37.) traf.
Schon in der Pause deutete sich ein gewisser Diskussionsbedarf an, der dann nach Spielschluss eskalierte. Lombardo hatte bis dahin drei Mal „Gelb“ gegen Waldshuter Akteure gezückt.

Nicht dass er die Gäste „schonte“, aber die Verwarnungen schienen von ihm vorbeugend platziert. Das wurde ihm angesichts der „normalen“ Fouls und der grundsätzlich fair geführten Zweikämpfe von den Hausherren vielmehr als Voreingenommenheit ausgelegt.
Nach dem Wechsel legte er noch drei Verwarnungen nach, die meist aus der Unzufriedenheit resultierten. Zu guter Letzt schickte er Bora Kalyon nur eine Minute vor Ende der Nachspielzeit vorzeitig vom Feld.
Zu diesem Zeitpunkt war die Partie längst gelaufen. Unmittelbar nach der Pause hatte Simon Gantert mit der Fußspitze eine Ecke seines Bruders Samuel zum 2:0 ins Netz gespitzelt.
Den Anschlusstreffer – ein Freistoß von Marjan Jelec – beantworteten die Gäste aus dem Steinatal fast umgehend mit dem 3:1, als Felix Erne per Kopf einen Freistoß von Daniel Bächle veredelte.
„Wenn wir die Konter sauber abschließen, gewinnen wir noch höher“, ließ sich Gästetrainer Georg Isele nach Spielende und dem Schrecken um den Schiri, genüsslich die Bratwurst schmecken.
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