Die Gäste waren bedient, nicht nur wegen der Niederlage, sondern wegen einer Szene, die dem Führungstreffer des SV Buch voran gegangen war: „Der SV Buch sollte sich vielleicht mal Gedanken zum Fairplay machen“, schüttelte Trainer Deniz Aytac den Kopf: „Sechs Spieler lassen den Ball führenden Gegenspieler laufen, weil sie damit rechnen, dass er den Ball ins Aus spielt. Wir dachten, der am Boden liegende Bucher Spieler wäre bewusstlos“, haderte Aytac mit der Tatsache, dass Patrick Vögele nicht ins Aus, sondern ins Tor schoss.

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Dass diese Szene einer gewissen Brisanz nicht entbehrte, sah auch SVB-Trainer Michael Hägele: „Das war keine klare Situation. Noch bevor der Ball im Tor lag war Marco Holzapfel bereits wieder auf den Beinen. Ich habe es ohnehin nicht richtig gesehen, aber sah auch keinen Anlass, entsprechend zu reagieren.“

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Für den Gast war die bis dahin bestehende Ordnung über den Haufen geworfen: „Unsere Spieler verloren den Faden“, sah Aytac in der Folge noch zwei Gegentreffer bis zur Pause. Erst überlief Pascal Pecoraro die Abwehr und schob zum 2:0 (45.+1) ein, kurz danach holte ihn Schlussmann Riza Bilici bei einer ähnlichen Situation von den Beinen. Den ersten Strafstoß der neuen Bezirksliga-Saison verwandelte dann Patrick Vögele zum 3:0 in der dritten Nachspielminute.

Fußball-Bezirksliga

Bilici, bis zum Saisonabbruch wegen der weltweiten Corona-Pandemie noch Trainer der Elf, agiert mittlerweile nur noch als Sportchef und streifte sich die Handschuhe über, weil Zico Struss kurzfristig länger arbeiten musste und Michael Lippert ohnehin wegen beruflicher Verpflichtungen nicht einsatzfähig war.

Enttäuscht: „Der Führungstreffer des SV Buch war moralisch gesehen nicht in Ordnung. Sie sollten sich übers Fairplay ihre Gedanken ...
Enttäuscht: „Der Führungstreffer des SV Buch war moralisch gesehen nicht in Ordnung. Sie sollten sich übers Fairplay ihre Gedanken machen“, ärgerte sich Trainer Deniz Aytac vom Bosporus FC Friedlingen nach der 3:5-Niederlage zum Saisonstart. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Nach dem Wechsel gelang Pascal Pecoraro mit seinem zweiten Treffer das letztlich entscheidende Tor für die Hausherren. „Die Friedlinger haben immer wieder aufgezeigt, was sie technisch drauf haben“, so Michael Hägele, der sein Team nach einer guten Stunde ins Hintertreffen kommen sah: „Die Kraft ließ nach, die Jungs wollten weiter Tore schießen, spielten die Chancen aber nicht mehr gut aus.“

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So gelang dem starken Arjenit Gashi der Anschlusstreffer zum 1:4 (62.), den allerdings Thorsten Gerspach mit dem 5:1 (67.) konterte. In der Schlussphase bereitete Gashi zwei weitere Tore durch Hiseni und Ademaj vor, doch die Treffer fielen zu spät, um dem Spiel noch eine entscheidende Wende geben zu können: „Wir haben hier weder verdient noch unglücklich verloren. Unter anderen Umständen wären wir sicher erfolgreicher gewesen“, haderte Aytac mit dem ersten Bucher Treffer: „Moralisch war das nicht in Ordnung. Wenn ich gewinne, dann möchte ich das aus sportlichen Gründen tun.“

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