Fußball-Bezirksliga: – Björn Winter hat es nach dem Schlusspfiff in Untermettingen schier zerrissen: „Auf der einen Seite freust du dich über den Sieg deiner Mannschaft und auf der anderen Seite leidest du mit den Jungs, die du jahreslang trainiert hast und die wie am Boden zerstört waren“, blickte der Co-Trainer des SV Jestetten auf den 3:1-Erfolg des SV Jestetten bei der SG Mettingen/Krenkingen zurück.

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Björn Winter stand beim SV Jestetten erstmals verantwortlich an der Seitenlinie, weil Trainer Salvador Ortiz einen Kurzurlaub in Frankreich verbracht hat: „Er hat das gut gemacht und genau das Ergebnis erreicht, das ich getippt habe“, bejubelte der im Sommer neu gekommene Ortiz den siebten Sieg des letztjährigen Fast-Absteigers im neunten Spiel.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

Gastgeber seit acht Spielen ohne Sieg

Und während Björn Winter, der fünf Jahre lang bei der SG Mettingen/Krenkingen als Co-Trainer gearbeitet hat und nicht wusste, wohin mit seinen gemischten Gefühlen, brachen beim Gastgeber nach dem achten sieglosen Spiel in Folge fast die Dämme: „Auch wenn es ein Außenstehender kaum glauben mag“, so Trainer Philip Brandl: „Aber es war unsere bisher beste Saisonleistung. Es gab Chancen, die in der vergangenen Saison problemlos zu Toren geführt hätten. Umso bitterer ist das Resultat“, blickte er auf die dritte Niederlage der englischen Woche.

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Die hatte mit dem 0:1 gegen den SV Herten begonnen, sich mit dem 1:3 im Derby beim FC Schlüchttal fortgesetzt und endete jetzt mit dem gleichen Ergebnis gegen den SV Jestetten: „Gut, dass wir nun eine etwas längere Pause haben“, so Brandl mit Blick aufs nächste Spiel gegen den TuS Binzen: „Der nächste knackige Gegner. Aber wir haben nichts mehr zu verlieren.“

„Beste Saisonleistung nicht belohnt“

Was der SG Mettingen/Krenkingen unterm Strich im Verlauf des guten Spiels fehlte, war das nötige Glück. Zwei eklatante Patzer ebneten dem SV Jestetten den Weg zum Sieg: „So abgedroschen es klingt, aber wenn du oben bist, passieren dir solche Fehler einfach nicht“, betonte Philip Brandl: „Das Selbstvertrauen muss zurück, dann bekommen wir auch wieder ein Erfolgserlebnis und können unsere nach wie vor vorhandene Qualität wieder ausspielen.“

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War es beim Rückstand, kurz vor der Pause, ein zu kurz und nach vorn abgewehrter Ball von Yannik Boll, der Martin Rangnau den Führungstreffer per Abstauber ermöglichte, ging dem Tor zum Jestetter 2:1 ein Aussetzer von Steffen Huber voraus, der es ihm nicht mehr möglich machte, den durchgestarteten Nagip Bujupi noch zu erwischen.

Handelfmeter bringt Ausgleich

„Dass wir den Ausgleich per Strafstoß erzielen müssen, ist symptomatisch für unsere Situation“, sagte Philip Brandl angesichts der Flaute in der Offensive. Luis Weber hatte vom Punkt getroffen, als Martin Rangnau nach einer Flanke der Ball an die Hand gesprungen war: „Ein Handelfmeter, der früher so nie gepfiffen wurde“, war Björn Winter überzeugt: „Martin hält sich die Hand im Reflex vors Gesicht, um sich zu schützen. Der Gegenspieler vor ihm hatte sich geduckt.“

Zwei Herzen in der Brust: Co-Trainer Björn Winter vertrat beim SV Jestetten erstmals den urlaubenden Cheftrainer Salvador Ortiz: ...
Zwei Herzen in der Brust: Co-Trainer Björn Winter vertrat beim SV Jestetten erstmals den urlaubenden Cheftrainer Salvador Ortiz: „Aber ausgerechnet bei meinem früheren Verein hätte es nicht sein müssen“, gab Winter nach dem 3:1-Sieg bei der SG Mettingen/Krenkingen einen kleinen Einblick in sein Seelenleben bei dieser Partie. | Bild: Neithard Schleier

Der SV Jestetten musste um die Punkte bis zum Schluss kämpfen: „Erst nach dem 3:1, das Martin Hofmann sehr schön für Nagip Bujupi aufgelegt hat, war ich mir sicher, dass wir gewonnen haben“, betont Winter: „Von der Belastung einer englischen Woche war bei der SG Mettingen/Krenkingen wenig zu spüren. Sie haben clever gespielt, mit viel Ballbesitz und wenn wir zur Pause zurück liegen, können wir uns nicht beklagen. Am Ende hat vielleicht der stärkere Wille die Sache für uns entschieden“, vermutete er nach seiner gelungenen Premiere, leicht schmunzelnd: „Mir wäre dafür allerdings jedes andere Spiel lieber gewesen.“

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