Fußball-Bezirksliga: – So richtig glücklich wirkten nach einem ansehnlichen Bezirksligaspiel beide Trainer nicht. „Ich bin eher unzufrieden“, bemerkte Björn Winter, Coach des SV Jestetten nach dem 2:2 gegen die SF Schliengen. Insbesondere vor der Pause „sind wir immer einen Ticken zu langsam gewesen, waren nicht präsent genug.“
Zu allem Übel führten nach 45 Minuten die Gäste, die auf ihrer längsten Anreise zu einem Bezirksligaspiel äußerst frisch wirkten. Es war ein Geschenk von Jestettens Torhüter Robin Merkt, der auf dem seifigen Untergrund ausrutsche, und somit Yannick Klucker die 0:1-Führung schenkte.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
SF-Coach Alexander Schöpflin, der als Reaktion darauf, dass die Gäste personell aus dem letzten Loch pfeifen, zusammen mit Sportchef Jean Rossetti auf der Auswechselbank Platz nehmen musste, hätte „gerne von meiner letzten langen Bezirksligareise alle drei Zähler mitgenommen.“
Am Ende war er vielleicht etwas mehr zufrieden als sein Gegenüber, denn aus den letzten drei Spielen gegen teils „sehr starke Gegner“ aus dem oberen Tabellendrittel habe man nun sieben Zähler geholt. Insgesamt blicken die SF Schliengen auf nun schon sechs Spiele ohne Niederlage zurück.
Dass die Hausherren durchaus ihre Stärken im Aufholen von Rückständen haben, dürfte sich auch in Schliengen herumgesprochen haben. Vergangene Woche gelang dies dem SV Jestetten nach einem 0:2-Rückstand in Efringen-Kirchen (Endstand 2:2). Nun machte die Winter-Elf nach der Pause Dampf. „Wir haben das auch in der Pause angesprochen“, sagte Winter, „wir haben an uns geglaubt.“
Und plötzlich lief es deutlich besser. Der 1:1-Ausgleich gelang Pascale Moog mit einem herrlichen Freistoßtreffer aus knapp 25 Metern. (68.). Dann hatte Stefano Fornino die Führung auf dem Schlappen. Stefano Fornino? „Ja, Stefano ist nach einem dreiviertel Jahr wieder aus Italien hierher gezogen, und sich uns gleich wieder angeschlossen“, freute sich Winter über den Rückkehrer, „er wird unser Spiel beleben.“
Nach 81 Minuten drehte der SV Jestetten die Partie. Eine Ecke von Marco Lohr verwertete Martin Rangnau per Kopf zum 2:1.
Der Sieg? Nein. Denn Schöpflin hatte noch einen Pfeil, nämlich seinen Torwarttrainer Florian Rothermel im Köcher. Für Firat Uygur schickt er Rothermel aufs Feld. Und nur drei Minuten später zeigte der eigentliche Toreverhinderer-Experte seinen Stürmern, wie es geht. Rothermel sprang bei einer Hereingabe von Dennis Buschmann am höchsten und traf zum viel umjubelten Ausgleich (84.). „Mit einem Sieg hätten wir den SV Jestetten überholen können. Aber es ist auch so in Ordnung“, sagte Schöpflin.
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