Fußball-Bezirksliga: – Viel Zeit, seinen Triumph auszukosten, hatte Marius Thoma nicht: „Schnell, ich will nach Freiburg“, war der Torjäger der SG Mettingen/Krenkingen nach dem Schlusspfiff schon wieder auf dem Sprung: „Mit Kumpels zum Public Viewing.“
Dort ließ sich der 22-Jährige die Stimmung von der Freiburger Niederlage nach Elfmeterschießen aber nicht vermiesen, denn er war mit vier Toren im Gepäck angereist.
So etwas gab es bisher noch nie für ihn. Doppelpacks, wie zuletzt beim 4:0 gegen den FC Schönau, und Hattricks, wie beim 8:0 gegen den FC Wallbach und beim 9:2 gegen BFC Friedlingen, waren ihm in dieser Saison schon gelungen.

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Aber nicht nur vier Tore auf einen Streich waren eine Premiere für den blonden Schlaks. Den Treffer zum 3:1 drückte er nach einer Musterflanke von Julian Bächle sauber mit der Stirn ins Netz. Weder Abwehrspieler Sebastian Meier noch Torwart Simon Krause hatten eine Abwehrchance.
Die Thoma-Show hatte nach 23 Minuten relativ unspektakulär begonnen. Mit einen trockenen Schuss aus der Distanz überraschte er nicht nur Simon Krause mit dem 1:0, sondern auch so ziemlich alle Anwesenden auf dem Weberäcker in Stetten.
Die SG Mettingen/Krenkingen dominierte das Spiel, ohne extreme Gefahr auszustrahlen. Noch stand die Defensive des FC Hochrhein. Nach vorn ging bei den Hausherren gar nichts: „Wir waren bis zur Pause gar nicht auf dem Platz“, ärgerte sich Trainer Philip Brandl über die Lethargie, die seine Elf ausstrahlte.
So war es bezeichnend, dass der Strafstoß von Thomas Wehrle zum Ausgleich in der 32. Minute der erste Schuss aufs Gästetor war.

Den zweiten Ball, der in Richtung Gehäuse von Yannik Boll flog, hatte ebenfalls Wehrle kurz vor der Pause geschossen.
Nach dem Wechsel wurde das Bemühen des FC Hochrhein etwas engagierter, die vierte Heimpleite abzuwenden.
Das klappte aber nicht, weil Marius Thoma in der Pause offensichtlich einen Schluck Zielwasser getrunken hatte. In der ersten Hälfte traf er ebenso wie Daniel Bächle nur den Pfosten, nach dem Seitenwechsel traf er immer.
Erst nach einem langen Ball von Samuel Gantert, dann eben per Kopf nach Julian Bächles Flanke.
Und schließlich zum 1:4 per Abstauber nach einem Missverständnis zwischen Simon Krause und Axel Peterhans. Das fünfte Tor verhinderte Simon Lauber mit einem beherzten Einsatz auf der Torlinie.
Für den FC Hochrhein war an diesem Nachmittag nicht mehr drin. Einzig der eingewechselte Timo Keslinke sorgte mit seinem Distanzschuss zum 2:4 für eine Ergebniskorrektur.
Während sich Thoma diebisch über seinen „Coup“ und auf seine Pokal-Tour nach Freiburg freute, aber keinen Gedanken an Platz zwei verschwendete: „Wir haben unsere Mini-Krise überwunden und jetzt schauen wir, was noch passiert. Torschützenkönig werde ich wohl kaum noch werden.“
Sein Trainer Georg Isele betonte, dass er stolz auf seine Elf ist: „Wir haben vor der Pause wie aus einem Guss gespielt, das war super. Eigentlich müssten wir klar führen.“
Wichtig sei gewesen, dass die fehlenden Akteure nahtlos ersetzt wurden, deren Abwesenheit war nicht zu spüren. Über Platz zwei redete Isele weiterhin nicht, mehr über die kommende Saison: „Wir haben die Möglichkeit genutzt, taktisch etwas zu probieren. Letztlich ist das jetzt schon Teil eins unserer Saison-Vorbereitung – unter Wettkampfbedingungen.“
Auf der Gegenseite war Philip Brandl bedient: „Es ist einfach schade, dass wir uns in der Schlussphase der Saison um unseren Lohn bringen“, verwies er auf die Tabelle, die den FC Hochrhein mittlerweile auf Platz acht ausweist. Nur vier Punkte aus den letzten acht Spielen ließen die Mannschaft ins Niemandsland der Tabelle rutschen.
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