Fußball-Bezirksliga Es war ein Einstand nach Maß für Michele Masi. Der alte und neue Trainer des SV Jestetten feierte zwei Tage nach seiner Amtsübernahme einen glücklichen 2:1-Erfolg gegen die SG Mettingen/Krenkingen. Der Sprung des bisherigen Schlusslichts auf den drittletzten Tabellenplatz zeigt die Dramatik im Tabellenkeller. Zuvor hatte der SV Jestetten elf Mal in Serie verloren und steht nun mit nur zehn Punkten aus 22 Spielen auf einer Position, die durchaus den Ligaverbleib bringen kann.
Dass es nach dem zweiten Trainerwechsel in der laufenden Saison – im November hatte der vor Wochenfrist zurückgetretene Marc Max die Nachfolge von Jasmin Muric übernommen – zu einem Happy-End im Jestetter Zipfel kommen könnte, sei durchaus in seinem Sinne, so Masi: „Aber geplant war die jetzige Konstellation sicher nicht. Aber ich freue mich auch, wieder als Trainer hier zu arbeiten.“ Vorerst, das bestätigte Sportchef Daniel Ramirez, bis Saisonende. Alles weitere werde besprochen, wenn Ruhe im Verein eingekehrt sei.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Auf dem Weg zu dieser Ruhe tat dieser ersehnte Sieg sein Übriges. Allerdings hing der Erfolg am seidenen Faden. Denn der Treffer in der Nachspielzeit zum 2:1-Endstand durch Eliot Grainca, den Masi aus der „Zweiten“ geholt und in der 78. Minute für Marco Lohr gebracht hatte, war nicht nur bei den Gästen umstritten. Während Trainer Philip Brandl nach der „Rabonna-Vorlage“ von Artur Kirschmann von einer „glasklaren und unverständlicherweise nicht gepfiffenen Abseitsstellung“ sprach, räumte Masi zumindest ein, dass „Eliot wohl eher im Abseits stand, als nicht.“ Die Pfeife von Khalid Sajid war indessen erst zu hören, als er das umjubelte Tor anerkannte.

Sein Glück konnte Masi nach Spielende kaum fassen: „Ich bin mehr oder weniger sprachlos“, sagte der 51-Jährige: „Ich denke, dass mein Anteil am Sieg nach einem gemeinsamen Training nicht allzu groß ist.“ Allerdings habe er ein paar Umstellungen vorgenommen und konnte auf Routinier Pascale Moog zurückgreifen, der in der Defensive die Zügel in den Händen hielt: „Zudem habe ich auf meinen Stil umgestellt“, schmunzelte Masi: „Wobei es nicht viele Spieler sind, die den noch kannten.“
Premiere auf saniertem Rasen
Begonnen hatte die Premiere auf den komplett sanierten Rasen allerdings nicht nach dem Geschmack der Jestetter unter den fast 400 Zuschauern. Schon nach zehn Minuten lag der Ball hinter Torwart Robin Merkt im Netz. Tino Lehmann hatte scharf auf den kurzen Pfosten geflankt und der Klärungsversuch von Miguel Moura, der Marius Thoma im Nacken hatte, ging reichlich schief.

Danach taten sich die Gäste auf dem für sie ungewohnten Naturrasen durchaus schwer: „Wir sind den Untergrund nicht mehr gewohnt“, gab Philip Brandl zwar zu, betonte aber, dass man das Spiel „mit der vorhandenen Qualität“ eigentlich für sich entscheiden müsste: „Aber auch gegen das Schlusslicht muss man 100 Prozent abrufen – und das ist uns nicht immer gelungen“, sagte er nach der ersten Niederlage im neuen Fußballjahr.
Marek Franz mit erstem Bezirksliga-Tor
Der SV Jestetten steckte allerdings auch nicht auf, nahm den Lattentreffer von Ivica Simonowski wohl als Signal. Denn kurz danach schnappte sich der in der Winterpause vom SV Lottstetten gekommene Marek Franz einen zu kurz abgewehrten Freistoß von Pascale Moog und vollstreckte zum 1:1 aus spitzem Winkel mit seinem ersten Bezirksliga-Tor.

Im zweiten Durchgang blieb die SG Mettingen/Krenkingen trotz des Fehlens von Urlauber Daniel Bächle, dessen Ideen vermisst wurden, die spielbestimmende Mannschaft: „Wir hatten gute Möglichkeiten“, haderte Philip Brandl mit dem Abschluss seiner Offensive, die weitere Chancen vergab: „Es ist bezeichnend, dass alle drei Tore von den Jestettern erzielt wurden.“
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