Fußball-Bezirksliga: – So einen Spieltag gab es schon lang nicht mehr. Sieben der acht Spiele sind auf Samstag angesetzt. Das einzige Sonntagsspiel der elften Runde findet um 15 Uhr in Detzeln statt, wo die SG Mettingen/Krenkingen den FC RW Weilheim erwartet.

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Als Folge der Krise des FC Erzingen und der Unfähigkeit seiner Verfolger, selbst an die Tabellenspitze zu rücken, haben nun sechs Mannschaften die Chance, die kommende Woche als Spitzenreiter zu genießen. Selbst der FC Erzingen ist nach drei Pleiten in Serie nicht aus dem Rennen und schickt sich nun an, nicht nur seinen akuten Durchhänger zu beenden, sondern eben auch die Führung zu verteidigen.

Allerdings erscheint die Aufgabe beim wieder erstarkten VfB Waldshut nach dem 0:5-Debakel gegen den SV Jestetten auf den ersten Blick unlösbar zu sein. Die Elf von Trainer Klaus Gallmann präsentiert sich in diesen Tagen verunsichert und lässt die Souveränität aus der Startphase, als sieben Siege in Serie gelangen, total vermissen.

Fußball-Bezirksliga auf einen Blick

Einen Gegner, der taugt, seine Elf zurück in die Erfolgsspur zu bringen, kann sich Klaus Gallmann nun einmal nicht aussuchen. Könnte er es, hätte er sich allerdings keinesfalls den VfB Waldshut ausgesucht. Der mühte sich durch den Saisonstart mit einem viel zu kleinen Kader, beklagte zudem immer wieder Verletzte und bislang schon vier wegen Platzverweisen gesperrte Spieler. Ganz offensichtlich aber sind die Waldshuter mittlerweile in der Spur, holten zehn ihrer 16 Punkte aus den letzten vier Spielen.

Trainer Danijel Kovacevic hat sich das Derby aus nächster Nähe angeschaut und ist weit davon entfernt, die nächsten drei Punkte einzubuchen: „Ich lasse mich von diesem Ergebnis nicht blenden. Wenn die Erzinger eine ihrer drei, vier Chancen nutzten – und die müssen das Tor machen – geht das Spiel ganz anders aus. Die Jestetter haben gut verteidigt und klasse gekontert.“

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Seinen Neuzugang Robert Mecanovci wird er maximal auf die Bank setzen: „Er ist noch nicht soweit“, attestiert Kovacevic dem serbischen Kickboxer, der seit drei Jahren in der Region lebt, zwar Potenzial, aber noch nicht das Vermögen, in der Start-Elf stehen zu können. Zwar seien Patrick Almeida Azavedo, Nikica Juric und Stjepan Kovacevic wieder an Bord, dafür müsse er aber weiterhin auf die verletzten Cihan Ceylan sowie die Ex-Erzinger Erdal Kizilay und Sandro D‘Accurso verzichten. Trotzdem freut sich Kovacevic aufs Duell mit dem Tabellenführer, denn er macht kein Hehl daraus, dass er seine Elf lieber gegen „mitspielende Mannschaften“ aufs Feld schickt.

Als „Elf der Stunde“ mit vier Siegen in Folge erwartet der Tabellenzweite FC Hochrhein nun den Bosporus FC Friedlingen. Dass der Gast zuletzt beim 4:3 gegen den FC Schönau seinen ersten Sieg eingefahren hat, sollte den Hausherren Warnung genug sein.

Fünf der sieben Clubs aus der Abstiegszone stehen vor nicht einfachen Aufgaben. Der FC Tiengen 08 reist mit vier Niederlagen im Gepäck beim SV Buch an. Dort strotzt der Gastgeber vor Selbstvertrauen, hat seine letzten drei Spiele gewonnen. Entscheidend wird sein, welcher der beiden erfahrenen und mit Diplomen hoch qualifizierten Trainer – Daniel Pietzke vom SV Buch oder Erkan Kanli vom FC Tiengen 08 – den richtigen taktischen Kniff findet. Zuletzt zogen die Bucher jeweils den Kürzeren – im August setzte es eine 0:4-Niederlage im Pokal, in der Liga gab es ein 1:3 im Oktober 2020.

Gute Erinnerungen: Emir Muratovic (hier gegen Torwart Jannik Strittmatter) und der FC Tiengen 08 haben die letzten Auftritte beim SV ...
Gute Erinnerungen: Emir Muratovic (hier gegen Torwart Jannik Strittmatter) und der FC Tiengen 08 haben die letzten Auftritte beim SV Buch jeweils für sich entscheiden können. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Im einzigen „Keller-Duell“ versucht die seit sechs Wochen sieglose SG FC Wehr/Brennet ihre Ergebniskrise beim FC Schlüchttal zu beenden. Der hatte vor zwei Wochen in Riedern gegen den FC Tiengen 08 seine Niederlagen-Serie beendet, verfiel aber schon bei der U23 des FV Lörrach-Brombach in alte Muster und fuhr mit einer 0:3-Niederlage und der „Roten Laterne“ nach Hause.

Zwei seiner vier Auswärtsspiele hat der FC RW Weilheim gewonnen, kommt nun mit frischem Wind aus der Spielpause und tritt bei der SG Mettingen/Krenkingen an. Die Elf von Georg Isele ist als Bezirksligist in Detzeln noch ohne Niederlage. Überhaupt liegt die letzte Pleite auf dem Platz des SV Krenkingen schon über zwei Jahre zurück – es war ein 1:2 gegen den SV BW Murg am 19. Mai 2019.

Für die Weilheimer ist das Spiel zwar kein Derby als solches, aber dennoch kein Spiel wie jedes andere. „Man kennt und schätzt sich seit Jahren, sowohl die Trainer als auch die Spieler“, freut sich Trainer Michael Hagmann nach der Spielpause auf die Partie: „Wir haben die Unterbrechung genutzt, um die Spieler fitter zu machen.“ Der Kader sei zwar immer noch reduziert, doch grundsätzlich habe die Pause allen Spielern gut getan.

„Um durch so eine Pause aus dem Rhythmus zu kommen“, so Hagmann nach zuletzt zwei Siegen, „muss man erstmal in einem Rhythmus sein. Das war bei uns noch nicht drin.“ In Detzeln sei man sicher kein Favorit: „Wir haben aber auch keine Angst vor der SG Mettingen/Krenkingen, lediglich großen Respekt vor dem, was sie in den letzten zwei Jahren leisten. Wir treffen auf eine sehr gute Mannschaft. Aber auch wir wissen, was wir können“, betont Hagmann: „Wir sind heiß auf dieses Spiel, die Gastgeber aber sicher auch.“