Fußball-Bezirksliga: - Feiern können sie, Fußballer des SV Waldhaus. Und das wohl verdient, laut und stimmgewaltig. Der Aufsteiger hatte sich die Party zum Saisonauftakt aber auch redlich verdient. Mit einem auch in der Höhe verdienten 4:0 gegen den nicht mehr wieder zu erkennenden VfB Waldshut startete die Elf von Trainer Oliver Baumgartner nahezu perfekt in die erste Bezirksliga-Saison seit 33 Jahren.
Es war ein Sieg der Superlative, den Yannic Rüd und Yannik Schäfer mit je zwei Toren klar machten. Schließlich hält damit die seit dem 0:1 gegen den FC Tiengen 08 II am 30. April des vergangenen Jahres begonnene Heimserie auch eine Etage höher. Seit jener Partie gewann die Elf stolze 17 ihrer 19 Heimspiele und blieb auf heimischem Terrain unbesiegt.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Sichtlich desillusioniert traten die Waldshuter nach 90 bitteren Minuten enttäuscht die Fahrt zurück über die B500 an. Sie hatten sich durchaus etwas Zählbares erhofft, vielleicht sogar einen Sieg. Auch wenn der letzte Erfolg in Remetschwiel nunmehr 14 Jahre zurück liegt.

Damals gewannen die Waldshuter – ein Jahr vor ihrem Abstieg in die Kreisliga B – noch mit 3:1. Doch nächsten beiden Gastspiele gingen verloren. Beim 0:2 vor zehn Jahren, war Fabian Dieterle – gerade der Jugend entwachsen – neben Patrick Kunzelmann als Torschütze erfolgreich.
Die Voraussetzungen für den VfB Waldshut waren reichlich undankbar. Trainer Alaa Eldin Atalla hat zur neuen Saison zwar einen nominellen Landesliga-Absteiger übernommen, doch vom Kader des vergangenen Spieljahres ist nicht mehr viel übrig. Zahlreiche Nachwuchskräfte tummeln sich um die verbliebenen Stützen: „Unsere Mannschaft hat ein Durchschnittsalter von knapp 22 Jahren“, so Atalla, der angesichts der Urlaubssituation kurzfristig sogar noch das Spielrecht für den 17-jährigen Schlussmann der A-Junioren beantragen ließ.

Doch den jungen Emil Menzel traf noch die geringste Schuld an der deutlichen Niederlage: „Hinten nicht sattelfest und vorn zu wenig druckvoll“, brachte es Kapitän Shaban Ljimani auf den Punkt. Vor allem die Gegentore vor der Pause offenbarten die Unerfahrenheit: „Kein Vorwurf, die Jungs sind einfach noch zu grün“, so Atalla: „In der Bezirksliga darfst du solche Tore nicht kassieren.“
Mit dem einfachsten aller Spielzüge hebelte der SV Waldhaus den Gast aus: Ball raus auf den rechten Flügel, Querpass und fünf Meter vor dem Tor lauern entweder Yannic Rüd oder Yannik Schäfer.
Mit dem 2:0 war der Tarif angesagt, es brauchte nur noch das dritte Tor nach der Pause, um den Sack zu schließen. Die Aufgabe erledigte Yannic Rüd mit seinem zweiten Treffer, als er im Strafraum mit dem Ball tun und lassen konnte, was er wollte.
Für den VfB Waldshut war in der Folge nur noch Schadensbegrenzung angesagt, was bedingt gelang. Denn auch Yannik Schäfer wollte den Doppelpack, nahm einen Steilpass mit und spazierte durch die Defensive – 4:0.
Mehr war dann weder drin, noch nötig – auch wenn mit einem weiteren Tor sogar die Tabellenführung möglich gewesen wäre. Ein Versäumnis, das Trainer Oliver Baumgartner augenscheinlich nicht ungelegen kam: „Wir bleiben auf dem Boden. Die Jungs wissen, wo wir herkommen und was wir in dieser Liga wollen. Es sind die ersten drei Punkte gegen den Abstieg.“

Baumgartner wusste, wie der Auftakterfolg einzusortieren ist: „Der Gegner ist im Umbruch. Es war nicht absehbar, was uns erwartet“, richtete er den Blick schon in die Zukunft: „Ich habe beim Sieg der SG FC Wehr/Brennet in Schönau unsere nächsten beiden Gegner gesehen. Die haben ein Tempo angeschlagen, das uns alles abverlangt.“ Schließlich sei auch seine Elf durch den Ligawechsel im Umbruch: „Wir haben es nach einer guten Viertelstunde verstanden, dass wir nicht mehr in der Kreisliga A sind.“
Beim VfB Waldshut gibt es in dieser Woche vor dem Heimspiel gegen den nächsten Aufsteiger FC Hauingen einiges zu besprechen: „Es reicht halt nicht, nur 30 Minuten Fußball zu spielen und dabei nur eine Torchance zu haben. Unser geplantes Umschaltspiel hat gar nicht funktioniert“, fasste Alaa Eldin Atalla die Premiere zusammen: „Der SV Waldhaus war unserer jungen Elf auch physisch überlegen.“
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