Fußball-Bezirksliga: Der neunte Spieltag der Bezirksliga wartete mit einigen überraschenden Ergebnissen auf. Während die beiden Topteams Federn ließen, erlebte die untere Tabellenhälfte den Aufstand der Kellerkinder.
In den ersten sechs Spielen verließ der FC Königsfeld bisher stets als klarer Sieger den Platz, nun reichte es für den Aufstiegsfavoriten „nur“ zu einem Punkt. Beim 4:4 gegen den TuS Bonndorf macht Trainer Patrick Fossé mehrere Phasen als spielentscheidend aus: „Wir haben die ersten 25 Minuten komplett verpennt und lagen dadurch schnell mit 0:3 hinten. Da haben wir nichts von dem gezeigt, was wir uns vorgenommen haben“, erklärt der Trainer. „Dann haben wir eine Reaktion gezeigt und nach der Pause ausgeglichen, waren dann aber zu fahrlässig und haben Bonndorf das 4:3 ermöglicht.“ Dass es am Ende dennoch für einen Punkt reichte, schreibt Fossé der kämpferischen Einstellung seiner Mannschaft zu. „Das war sehr gut für die Moral. Daher sehe ich dieses Spiel auch nicht als Punktverlust. Wir haben an Erfahrungen gewonnen, aus denen wir lernen müssen.“
Endlich, wird sich Nasser Alassani gedacht haben, hat auch die DJK Donaueschingen II den ersten Sieg auf dem Konto. Die Zweitvertretung des Verbandsligisten besiegte am Sonntag den FC Hochemmingen mit 3:0 und fuhr damit drei wichtige Punkte ein, um das rettende Ufer nicht aus den Augen zu verlieren. „Ich fühle Freude über die gute Leistung und Erleichterung, dass der erste Sieg nun endlich da ist“, erklärt Trainer Alassani. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute überzeugend gespielt, unsere Chancen genutzt und kein Tor kassiert. Das war sehr wichtig“, ergänzt der Übungsleiter, der Unterstützung aus der ersten Mannschaft erhielt: Christian Limberger sammelte nach seiner langen Verletzungspause Spielpraxis, zudem stürmte Neuzugang Seo Mattei. Alassani: „Sie haben ihren Teil dazu beigetragen und uns Stabilität verliehen. Wenn wir den Schwung aus diesem Spiel mitnehmen, können wir in den kommenden Spielen noch viele Punkte holen.“
Immer stabiler werden die Leistungen der neu formierten SG Dauchingen/Weilersbach. Nach einem holprigen Saisonstart gewann die SG vier der vergangenen sieben Ligaspiele und schob sich dadurch nach oben ins sichere Mittelfeld. Am Sonntag besiegte das Team von Trainer Jörg Holik den SV Obereschach verdient mit 2:1. „Vor allem aufgrund der ersten Hälfte geht der Sieg in Ordnung. Wir hatten die Chancen, um mehr Tore zu erzielen. Zudem wurde es gegen Ende nie brenzlig. Unsere Laufbereitschaft und der Siegeswille haben mir besonders gut gefallen“, betont Holik. Für die positive Entwicklung seiner Mannschaft hat der Trainer eine simple Erklärung: „Der Prozess des Zusammenwachsens geht immer weiter voran. Die Kommunikation untereinander wird besser und wir wissen nun, wo der Nebenmann steht und wie er läuft“, erklärt Holik. Abgeschlossen sei dieser Vorgang noch nicht. „Wir haben immer wieder Verletzte, sodass wir nie in voller Mannstärke spielen können. Daher wird das Zusammenwachsen schon noch bis zur Rückrunde dauern.“
Einen Nachmittag zum Vergessen erlebte der SV Geisingenam Samstag beim FC Pfaffenweiler, als die Gäste mit 0:7 unter die Räder kamen. Spielertrainer Stefan Pröhl fand auch noch zwei Tage später deutliche Worte: „Ich bin immer noch schockiert von dieser Leistung. Wir hatten an diesem Tag viele Ausfälle, aber das soll keine Ausrede sein. Die Jungs der zweiten Reihe, die dann zum Einsatz kamen, sehen sich selbst in der Startelf. Wenn sie zum Einsatz kommen, erwarte ich eine andere Einstellung. Das Zweikampfverhalten war unterirdisch und auf Kreisliga-Niveau“, stellt Pröhl fest. „Dazu kommt, dass wir nach 20 Minuten eine Gelb-Rote Karte kassieren. Das war naiv.“ Immerhin zwei positive Erkenntnisse kann Pröhl dem Debakel abgewinnen: Zum einen gab sich seine Mannschaft nicht kampflos auf, sondern war sogar phasenweise auf Augenhöhe mit dem Gegner. Zum anderen werden einige Leistungsträger zur Englischen Woche zurückkehren und dafür sorgen, dass sich solch ein Ergebnis nicht wiederholt.
Für eine weitere Überraschung des Spieltags sorgte der SV Grafenhausen, der dem Spitzenreiter FC Bräunlingen beim 2:2-Unentschieden einen Punkt abknöpfte. „Damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Trotz des späten Treffers für uns war es nicht glücklich, sondern mehr als verdient. Wir hatten sogar die besseren Chancen, sodass mehr möglich gewesen wäre. Bräunlingen hat sich nicht viele Gelegenheiten herausgespielt“, betont Trainer Nils Boll. „Dieses Ergebnis zeigt, dass wir mit allen Mannschaften mithalten können, wenn alles passt. Leider fehlt uns noch die Konstanz, um solche Leistungen häufiger zu zeigen.“