Fußball-Bezirksliga: Mit dem Spiel SV Hölzlebruck gegen den SV Hinterzarten in Neustadt beginnt am Freitag die Saison 2023/24 in der Bezirksliga. Ganz vorne werden jene Teams erwartet, die auch in der vergangenen Saison ganz oben mitgespielt haben.
Neuaufbau beim Absteiger
Landesliga-Absteiger FC Bad Dürrheim vollzog im Sommer einen Komplettumbau des Kaders. Etwa 20 Spieler sind gegangen, rund 30 neue kamen hinzu. Ein Titelfavorit sind die Kurstädter nicht, sie werden die ersten Punktspiele noch für den Findungsprozess benötigen. Als neuer Trainer hat Alexander Feucht mit seinem Assistenten Predag Kicic übernommen. In den Testspielen blieben die Kurstädter ohne Sieg. „Die Saison wird zu einer Herausforderung, die wir gemeinsam meistern wollen“, sagt Feucht. Ein einstelliger Platz werde angestrebt.
Vizemeister mit neuem Trainer
Als Vizemeister der vergangenen Saison zählt der FV Möhringen auch in der neuen Runde zu jenen Mannschaften, die ganz oben erwartet werden. Im Spielerkader gibt es kaum Veränderungen, dafür aber auf der Trainerbank. Heinz Jäger, der in den vergangenen sechs Jahren die Möhringer von einer Kreisliga-Elf zu einem Spitzenteam in der Bezirksliga formte, ist weg. Für ihn übernahm Sheriff Bah. Der 34-Jährige hat selbst höherklassig gespielt und weiß, wie schwer es wird, den Erfolg zu wiederholen. Möhringen baut auf seine Offensivstärke um die Bell-Brüder.
Der Mitfavorit
Kommt es zur Frage, wer bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden wird, fällt immer wieder der Name des FC Pfaffenweiler. In der vergangenen Saison schien die Elf schon dafür reif zu sein, doch im Saisonfinale ging der Elf von Trainer Björn Schlageter etwas die Puste aus. Heraus kam Platz drei. Nachdem der Trainer zuletzt oftmals die knappen personellen Möglichkeiten monierte, wurde in der Sommerpause reagiert und der Kader aufgestockt. Vor allem die drei Neuzugänge Petar Calic (FSV Schwenningen), Kevin Kärcher und Luca Beraldi (beide DJK Villingen) sind fest eingeplant. Für das Tor kam zudem Peter Booz (SV Eschbach) hinzu. „Ich wäre unglaubwürdig, würde ich Platz drei oder vier ausgeben. Wir haben den Anspruch, wieder ganz oben anzugreifen“, sagt Schlageter selbstbewusst.
Ein Team mit viel Potenzial
Während der Vierte der vergangenen Saison, TuS Bonndorf, von einigen Konkurrenten als Kandidat auf einen der ersten zwei Plätze eingestuft wird, sagt Trainer Claudio Andreotti. „Platz vier zu bestätigen wird nicht einfach, ist aber unser Ziel. Dazu müssen viele Faktoren passen.“ Im Sommer wurden einige talentierte Jugendspieler übernommen. Andreotti arbeitete in der Vorbereitung an viele Themen. „Wir müssen vor dem gegnerischen Tor noch kaltschnäuziger und präziser werden“, lautet eine Forderung des Trainers. Auf jedem Fall habe die Mannschaft viel Potenzial.
Mehr als ein Geheimfavorit
Der FC Furtwangen zeigte in der vergangenen Saison mit Platz eins in der Rückrundentabelle, dass der Abstieg aus der Landesliga abgehakt ist. Die Elf holte in der zweiten Saisonhälfte 35 von 51 möglichen Punkten. Hinzu kam der Gewinn des Bezirkspokals. Den Bregtälern werden gute Chancen für einen der ersten zwei Tabellenplätze eingeräumt. Das im vergangenen Jahr neue Modell mit dem Trainer-Trio Christoph Raithel, Timo Wagner und Florian Kaltenbach hat sich bewährt. „Natürlich wollen wir in der Tabelle so weit oben wie nur möglich mitspielen. Der Aufstieg ist für uns kein Muss. Schließlich befinden wir uns weiterhin in einer Entwicklungsphase, in der wir junge Spieler ausbilden und sie weiter heranführen möchten“, sagt Christoph Raithel.
Baustelle geschlossen
Der SV Aasen möchte in der neuen Saison seinen starken sechsten Platz aus der vergangenen Spielzeit bestätigen. Unter Trainer Jackson Agbonkhese überzeugt das Team mit mannschaftlicher Geschlossenheit. Mit der Verpflichtung von Torhüter Janik Schulz (Wolterdingen) wurde eine Baustelle geschlossen. Mit Lukas Hall und Philipp Maus kehren zwei langzeitverletzte Leistungsträger zurück. Für Agbonkhese steht neben einer guten Platzierung die Weiterentwicklung der Mannschaft im Vordergrund. „Wir haben in der neuen Runde einiges vor“, betont der Übungsleiter. Zum Auftakt steht das Derby gegen den FC Bräunlingen an.
Schwierige zweite Saison
Vorjahresaufsteiger SG Riedöschingen/Hondingen übertraf mit Rang sieben die Erwartungen. Auf den langjährigen Trainer Jürgen Frank folgt nun Carmine Italiano, der die Liga aus seinen Zeiten in Tennenbronn und Pfaffenweiler kennt. Auch der 48-Jährige weiß: „Das zweite Jahr in der Liga wird nicht einfacher. Wir wollen ab dem ersten Spiel nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.“ Wie sein Vorgänger setzt Italiano auf einen Jungen und verschworenen Kader, Björn Werhan (43 Jahre) und Andreas Stöckle (34) die Führungsspieler sind. Abgänge gab es keine.
Bessere Platzierung erwünscht
Nach dem Landesliga-Abstieg erfüllten sich bei der SG Marbach/Rietheim längst nicht alle Wünsche und Vorstellungen. Jetzt geht der Blick nach vorne. Zumindest Platz fünf soll es werden, um 2024, wenn der FV Marbach 100 Jahre alt wird, ganz oben anzugreifen. Kurz vor Beginn der Vorbereitung gab es noch einen Trainerwechsel. Auf Michael Schnee folgt René Riegger, der vom SV Obereschach kam. Riegger sagt zu seiner Philosophie: „Ich will den Ball haben. Wir wollen als spielbestimmende Mannschaft auftreten.“ In erster Linie hoffen alle bei der SG Marbach/Rietheim, dass sich das enorme Verletzungspech nicht wiederholt. Tim Aschenbrenner (Schwenningen) kam neben einigen Eigengewächsen neu hinzu.
Erfahrenen Trainer geholt
Der FC Bräunlingen startet mit dem erfahrenen Trainer Markus Knackmuß in die neue Saison. Der Ex-Profi soll, neben einer guten Platzierung, perspektivisch etwas aufbauen. Vor allem am kompakten Defensivverhalten gilt es zu arbeiten. In den Testspielen gab es noch viele Gegentreffer. In der vergangenen Bezirksliga-Saison gab es im Bräunlingen 73 Gegentreffer. Neu im Team sind ausschließlich junge Spieler aus der A-Jugend der SG DJK Donaueschingen. Mit Aron Baumeister (DJK Donaueschingen) und Kai Albicker (FC Hausen vor Wald) stehen dem zwei Abgänge gegenüber. Knackmuß strebt eine sorgenfreie Runde und einen einstelligen Tabellenplatz an, nachdem Bräunlingen die vergangene Saison auf Rang neun abgeschlossen hatte.
Neues Trainer-Trio
Seit 2011 ist der FV Tennenbronn, ausgenommen eine Landesliga-Saison, eine feste Größe in der Bezirksliga. Der zehnte Platz aus der vergangenen Spielzeit stellte das Umfeld und sicher auch die Spieler und Trainer kaum zufrieden. Von ihrer einst gefürchteten Heimstärke der Tennenbronner ging einiges verloren. Wie seit vielen Jahren wurde der Kader wieder mit einigen A-Jugendspielern aufgestockt. Abzuwarten bleibt, wie der Verlust von Fabrice Moosmann (DJK Donaueschingen) aufgefangen wird. Tennenbronn agiert jetzt mit einem Trainer-Trio. Simon Günter, Sebastian von Au und Stefan Schanz agieren gemeinsam. Auch Fabrice Fleig hilft mit aus. „Du kannst gegen jeden Gegner gewinnen, aber auch verlieren“, sagt Simon Günter.
Blick geht nach oben
Nach Rang elf vergangene Saison legt Tobias Urban, der Trainer des SV Hölzlebruck, die Messlatte für die bevorstehende Spielzeit ein Stück höher: „Eine Abschlussplatzierung auf den Rängen vier bis acht sollte nicht utopisch sein.“ Er hat einen größeren Kader und somit auch einen stärkeren Konkurrenzkampf im Team. Eine Lücke hat der langjährige Torjäger Alexander Winter hinterlassen, der mit dem Fußball aufgehört hat. Für Urban können Spieler wie Patrick Koch oder Michael Schübel die Lücke schließen. Hölzlebruck hatte im Sommer viele Zugänge – vom Ligakonkurrenten Bonndorf, aber auch aus unteren Ligen.
Niederprüm zuversichtlich
Trotz der guten Rückrunde verhinderte der FC Löffingen erst in der Schlussphase der vergangenen Saison, dass man nicht von der Landes- in die Kreisliga durchgereicht wird. Schuld daran war in erster Linie eine ganz schwache Vorrunde. Unter dem im Winter neu verpflichteten Trainer Fabian Niederprüm zeigten die Löffinger einen deutlichen Aufwärtstrend, der nun fortgesetzt werden soll. „Positiver Druck gehört dazu. Die Spieler haben inhaltliche Vorgaben, und wenn sie diese umsetzen, werden wir auch eine gute Platzierung erreichen“, betont Niederprüm. Bekanntester Neuzugang ist Florian Isele (Erzingen). Nach langer Sperre ist auch Benjamin Gaudig wieder dabei. Seine Torjägerqualitäten sind bekannt.
Eingespielte Mannschaft
Der SV Hinterzarten musste zwar in der vergangenen Saison bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern, legte aber alles in allem als Aufsteiger eine gute Saison hin. Im Sommer kamen in erster Linie einige eigene Talente in den Kader von Trainer Kay Ruf, der weitgehend seiner eingespielten Mannschaft vertrauen dürfte. Lars Mundinger, Sportvorstand und langjähriger Spieler, sagt mit Blick auf die neue Saison: „Wir wollen eine Mannschaft aufbauen, die sich in der Liga etabliert.“
Aufstiegseuphorie nutzen
Die SG Dauchingen/Weilersbach schaffte nach dem Abstieg gleich im ersten Anlauf die Rückkehr ins Bezirksoberhaus. Unter Trainer Roman Neumann steht nun der Klassenerhalt auf der Liste der Ziele ganz oben. „Alles andere wäre unrealistisch“, betont Neumann. Mit Benedikt Laufer (Obereschach) hat der Aufsteiger einen erfahrenen Spieler gewonnen. Hinzu kommen Spieler aus der eigenen Jugend. Neumann: „Wir sind in der Vorbereitung Schritt für Schritt vorangekommen. Nun gilt es, die kleine Aufstiegseuphorie so lange wie möglich zu nutzen und fleißig Punkte zu sammeln, um von der gefährlichen Tabellenregion fern zu bleiben.
Neuling mit Selbstvertrauen
Die SG Kirchen-Hausen kehrt nach über einem Jahrzehnt ins Bezirksoberhaus zurück. Die Elf um den 34-jährigen Spielertrainer Berkay Cakici bestimmte in den vergangenen Jahren das Niveau in der Kreisliga A und holte sich zuletzt mit acht Punkten Vorsprung den Titel. Nun geht es im Bezirksoberhaus weiter. „Wir nehmen die Herausforderung an und sind gewappnet“, sagt Cakici. Cakici setzt auch auf die Offensivkraft seiner Mannschaft, die in der vergangenen Saison 78 Mal traf.
Schwerwiegende Abgänge
Der SV TuS Immendingen setzte sich in den Aufstiegsspielen gegen den VfB Villingen durch. Immendingen muss die Abgänge von Buba Camera (Tuttlingen) und Alexander Kozak (Wurmlingen) auffangen. Finn Ebertsch pausiert wegen seines Studiums. Dafür rückten einige junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs auf. Dass noch längst nicht alle Rädchen ineinandergreifen, zeigte das Aus im Bezirkspokal in Schönwald. Zurückwerfen sollte die Niederlage die Elf jedoch nicht.