Fußball-Landesliga: FC Neustadt – SV Geisingen (Samstag, 15.30 Uhr). Während die Neustädter nach zwei Partien noch auf den ersten Punkt warten, hat der Aufsteiger aus Geisingen bereits vier Zähler auf der Habenseite. Das bisher letzte Aufeinandertreffen beider Teams gab es im August 2020, als sich Neustadt im Landespokal mit 4:1 Toren in Geisingen durchsetzte.
In Neustadt herrscht trotz der zwei Niederlagen keinerlei Alarmstimmung. Einerseits hat die Elf im Landespokal gezeigt, dass sie Spiele gewinnen kann, und andererseits waren die Leistungen bei den zwei Niederlagen nicht schlecht. Deutlich wurde indes, dass die Elf ab Minute 70 nicht mehr an die zuvor gezeigten Aktionen anknüpfte.
„Daran haben wir gearbeitet. Was in den ersten 60 Minuten klappt, sollte auch nach 85 Minuten gelingen. Wir haben uns diesbezüglich einige Videosequenzen angeschaut und erkannt, dass uns im Finale der Spiele etwas der Mut abhanden gekommen ist“, analysiert FCN-Trainer Sascha Waldvogel. Die Protagonisten müssten mehr die spielerischen Lösungen suchen und finden.
Der am vergangenen Wochenende erneut verletzt ausgeschiedene Thomas Fischer wird wohl erneut zwei bis drei Wochen aussetzen müssen. Fraglich ist zudem am Samstag der Einsatz von Peter Schubnell. Zurück im Kader sind unterdessen Tom Rommler und Jannik Schlegel. Auch Fabian Papa, der zuletzt einen Kurzeinsatz absolvierte, könnte mit seiner Erfahrung in der Defensive gefragt sein. „Geisingen verfügt über eine große Offensivstärke. Da sollten wir sehr stabil stehen und an unser Leistungsmaximum anknüpfen, dann wird es auch möglich sein, die Null zu tilgen“, so Waldvogel.
Geisingen ist gewarnt
Geisingens Trainer Stefan Pröhl sieht seine Elf trotz des deutlichen Punktevorsprungs im Jahnstadion in der Außenseiterrolle. „Neustadt spielt seit Jahren in der Liga, teilweise sogar höher. Wir sind gut beraten, uns nicht vom Punktspielstart der Gastgeber blenden zu lassen. Die Elf hat im Pokal gezeigt, dass sie gegen Landesligisten gewinnen kann.“
Pröhl will mit einer gewissen Lockerheit die Aufgabe angehen. Selbstvertrauen sollten seine Spieler auf jeden Fall mitbringen. „Im Training haben wir eine gute Stimmung und es ist viel Engagement drin. Alle Spieler sind fit und freuen sich auf die Aufgabe“, so Pröhl.
Respekt hat Pröhl vor dem Neustädter Offensiv-Duo Marin Waldvogel/Sam Samma. Seine Elf muss sich indes in der Offensive auch nicht verstecken. Fabian Federle traf schon dreimal und auch Luca Arceri weiß, wo das Tor steht. Fraglich ist weiterhin der Einsatz von Simon Federle. Dafür kehren Antonio Zubcic und Korab Vokshi zurück, was Pröhl bei der Aufstellung noch mehr Möglichkeiten eröffnet.
Zwei Teams mit Selbstvertrauen
FC Gutmadingen – FC Königsfeld (Sonntag, 17 Uhr). Der Tabellenführer empfängt den Rangneunten. Beide Mannschaften sind in der noch jungen Saison ungeschlagen. Gutmadingen sammelte bisher die Maximalpunktzahl sechs ein, Königsfeld steht nach zwei Punkteteilungen bei zwei Zählern. In der vergangenen Saison nahm Königsfeld aus den zwei direkten Duellen vier Punkte mit, darunter war ein 2:0-Erfolg in Gutmadingen im September 2022.
Gutmadingen hat aktuell einen kleinen Lauf. Vor allem den jüngsten 2:0-Erfolg in Radolfzell hatten sicherlich nur kühne Optimisten auf der Rechnung. „Unser großes Selbstvertrauen sollte weiter gestärkt sein. Dennoch warne ich vor Königsfeld. Auch diese Elf hat Selbstvertrauen, eine große Mentalität, eine ähnliche Struktur wie der FC Gutmadingen und gibt nie auf. Da muss bei uns schon viel klappen, um die drei Punkte zu holen“, sagt Gutmadingens Trainer Andreas Holdermann.
Wieder dabei ist nach seiner Ein-Spiel-Sperre Marcel Huber. Andere Spieler haben sich in den Urlaub verabschiedet oder kehren zurück. Holdermann hat deshalb keine Bauchschmerzen. „Einerseits sind das alles Amateure, die sich den Urlaub verdient haben. Andererseits ist unser Kader groß genug, um das aufzufangen. Da warten noch einige Spieler auf ihre Chance, die sie erhalten werden. Wir haben da keinen Qualitätsverlust. Es zeige sich jetzt, dass es richtig war, die Elf in der Breite zu verstärken. Nach den tollen Auftaktergebnissen erwartet Holdermann eine fokussierte Gutmadinger Elf, die den Saisonstart richtig einordnen kann und weiterhin jedes Spiel einerseits ernst und andererseits als Chance sieht, sich frühzeitig in der Saison ein kleines Polster zu verschaffen.
Beim FC Königsfeld wird am Sonntag erstmals in einem Punktspiel das komplette Trainer-Team auf der Bank sitzen. Mit Mike Seidel, zuletzt in Zimmern, haben die Königsfelder einen wertvollen Zugang gewonnen. „Ich weiß, dass unsere Jungs zuletzt sehr diszipliniert aufgetreten sind. Das wird auch in Gutmadingen nötig sein“, betont Seidel. Mit den Stärken und Schwächen des Gegners beschäftigt er sich weniger. „Wir sind immer dann gut gefahren, wenn wir allein mit uns schauen.“ Zweimal lagen die Königsfelder in den ersten zwei Spielen zurück und zweimal gelang noch der Ausgleich. Die Elf weiß, wie sie mit Rückständen umzugehen hat. Die Mannschaft sei so weitgehend im Soll. Seidel: „Es ist doch klar, dass wir nun auch in Gutmadingen etwas Zählbares holen wollen.“
In den Trainingseinheiten sahen die Übungsleiter auch in dieser Woche bei der großen Hitze eine Mannschaft, die alles investierte. „Das ist schon beeindruckend, wie sich die Jungs reinwerfen“, fügt Seidel an. Am Sonntag könnte Felix Fehrenbach wieder zur Verfügung stehen, wobei auch die jungen Spieler, die gegen Südstern Singen ihre Aufgaben erfüllten, sich Einsatzchancen ausrechnen dürfen. Seinen Platz sicher zu haben scheint Neuzugang Lorenz Spiegelhalter. „Er hat zuletzt überragend gespielt“, schwärmt Seidel. Gegen offensiv starke Gutmadinger sei es das Ziel, defensiv stabil zu stehen, aber auch den Rückenwind aus den ersten zwei Partien mitzunehmen. Königsfeld will ungeschlagen bleiben.
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