In überzeugender Manier hat der Türkische SV Pfullendorf seine Heimpremiere in der Kreisliga A, Staffel 3, gegen die Reserve des SV Deggenhausertal mit 3:1 (1:1) gewonnen. „Unser Verein hat viel vor“, sagt Faruk Erdem in Vertretung des im Kurzurlaub befindlichen Trainers Bülent Alkan.
Bei Pfullendorf und F.A.L. am Ball
Der 28-Jährige ist der Kapitän des Teams, er bringt Verbandsligaerfahrung mit, die er beim SC Pfullendorf und der SpVgg F.A.L. gesammelt hat, und fungiert als Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld, gefällt als präziser Ballverteiler und gilt bei der Integration der vielen jungen Spieler als wichtiger Verbindungsmann.
„Wir wollen unser Image verbessern“, betont Faruk Erdem und nennt dafür drei Fixpunkte, die als Saisonziel ausgegeben werden: ein diszipliniertes Auftreten, die Darbietung von attraktivem Fußball, mit viel Offensivgeist gepaart, sowie eine Endplatzierung unter den ersten Fünf der Liga. Ein erster Anfang ist nach der „unglücklichen Auftaktniederlage“ (1:2) in Heiligenberg gemacht, wie Murat Karaman resümierte.
Der ehemalige Landesligaspieler des SC Pfullendorf ist als wichtiges Bindeglied im Vorstand tätig und er gehört ebenso wie Emre Oruc, der beim SCP kickte und Trainererfahrung mitbringt, zum engsten Stab. Mit den beiden Protagonisten zog sich Faruk Erdem nach dem Pausenpfiff zurück, ehe er im Mannschaftskreis die erste Halbzeit analysierte und die weitere Marschroute ausgab.
Der Türkische SV hatte sich auf dem Pfullendorfer Kunstrasen gegen den tief gestaffelten Gegner schwer getan und war auch zunächst zu großzügig mit den eigenen Chancen umgegangen.
Vor allem über die Außenpositionen rissen die Pfullendorfer das Deckungsgefüge ihres Gegners immer wieder auf. Dabei setzte sich Inigo Eubo Alvarez in der 30. Minute über den linken Flügel durch, sein Schuss fuhr wie ein Strahl zur 1:0-Führung unhaltbar in den Torwinkel.
Das 1:1 aus heiterem Himmel
Das beflügelte die Heimelf sichtlich in ihrem Angriffsschwung. Doch kurz vor der Pause wuselte sich der sprintstarke und gefährlichste Gästestürmer „Momo“ Mihamed Sinayoko durch und egalisierte fulminant zum 1:1 – ein Tor wie aus heiterem Himmel. Coskun Sarisoy im Tor der Türken war bis dahin nicht ein einziges Mal ernsthaft geprüft worden.
Dominanter Auftritt des Türk. SV
Doch von diesem Rückschlag ließen sich die Pfullendorfer nicht schocken. „Wir haben Charakter gezeigt“, freute sich Faruk Erdem über den gezeigten Teamgeist. Der just eingewechselte, sich in den Strafraum tankende Musa Celik profierte von einem tollen Zuspiel seines Bruders Muzaffer Celik und markierte die neuerliche 2:1-Führung des Türkischen SV, dem danach nicht mehr beizukommen war.
Den Schlusspunkt zum 3:1 setzte schließlich der 35-jährige „Oldie“ Süleyman Yildiz, vorausgegangen war eine mustergültige Stafette an Kurzpässen. Der erfahrene Angreifer genießt großes Ansehen, er war 2008/09 für das F-Team des SCP in der Verbandsliga auf Torejagd gegangen.
Zwei Jahre beim TSV Singen
Faruk Erdem hatte nach seinen beiden Verbandsligastationen zwei Jahre lang für den Türkischen SV Singen seine Kickstiefel geschnürt, ehe ihn familiärer Zuwachs zwang, kürzer zu treten. Nun steht er den Pfullendorfer Türken zu Diensten.
Seine Mitstreiter sind ebenfalls technisch sehr beschlagen, sie besitzen individuelle Klasse, die Mannschaft wirkt homogen abgestimmt. Dem einzigen Abgang von Ünal Ertürk (zum VfR Stockach) stehen die Neuzugänge Mert Yilmaz und Anil Sivil aus der A-Jugend des SC Pfullendorf gegenüber.
Zudem ließ sich Michele D‘Avino reaktivieren. Für Faruk Erdem gibt es auf dem Platz nur ein Motto, das zur Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls führt: „Du musst dich freuen, wenn du mit deinen Freunden Fußball spielen kannst!“