Die Freude überwog bei Max Dingeldey, dem etatmäßigen Torsteher des FC Aramäer Pfullendorf, obgleich sich seine Elf bei der Landesligareserve des SV Denkingen mit 2:4 (1:2) geschlagen geben musste.
„Ich bin stolz, wir haben ein gutes Spiel gemacht“, sagte der junge Mann und hob dabei die Teamleistung der Aramäer heraus, für die er erst sein zweites Pflichtspiel absolvierte. Bei deren 1:2-Heimpremiere gegen den SV Bermatingen am 28. August war er erstmalig zwischen den Pfosten gestanden.
Diagnose am 5. September
Dann ereilte ihn am 5. September nach einer Verletzung die niederschmetternde Diagnose: Hodenkrebs. Die Chemotherapie hat er bereits hinter sich, seine Kopfhaare fangen wieder an zu sprießen – allerdings stünden noch zwei Chemo-Zyklen aus.
Aber die Ärzte haben ihm auf dem Weg der Genesung für den Sport „grünes Licht“ gegeben, am vergangenen Freitag stieg er nach zweieinhalb Monaten wieder ins Training ein.
Dingeldey pariert mehrfach
Dafür hinterließ er gleich einen passablen Eindruck, konnte sich mehrfach gegen den offensivstarken Tabellenzweiten auf dem Pfullendorfer Kunstrasenplatz auszeichnen. Kennengelernt hatte Max Dingeldey die Aramäer bei einem Elfmeterturnier im Sommer und sich gleich mit ihnen anfreunden können.
Seine Jugendstationen hatte er beim FV Altshausen durchlaufen, wo er vergangene Runde noch in der A-Jugend spielte. Mit ihm als Rückhalt will Aramäer-Coach Jorjos Nissan wieder an bessere Zeiten anknüpfen.
„Gar nicht so schlecht“, fand der Aramäer-Coach deshalb das eigene Abschneiden seiner Elf gegen die Denkinger, die mit Abstand das torfreudigste Team der Liga stellen. Den Anfang zur Trendwende hatten die bislang ganz unten im Tabellenkeller verweilenden Aramäer in der Vorwoche mit ihrem ersten Drei-Punkte-Erfolg über die SG Sipplingen/Hödingen/Bonndorf gemacht.
„Unsere Abwehr wird stabiler“
„Die letzten Spiele haben es gezeigt: Unsere Abwehr wird stabiler, wir kriegen weniger Gegentore und unsere Spielerauswahl ist viel größer geworden“, bleibt Jorjos Nissan im Bewusstsein dieser Mammutaufgabe voller Zuversicht, am Ende vielleicht doch noch den Rettungsanker werfen zu können.
Zwei Ex-Denkinger wirken in ihren Reihen mit: Josef Kükler und Patrick Kakus. Für beide gilt nur ein Beweggrund: Sie wollen sich vor dem Abschluss ihrer Spielerkarriere noch in jenem Club eingebracht haben, der zu ihrem Kulturkreis gehört.
„Das war nicht unsere beste Leistung“, sah Denkingens Coach Johannes Allgaier den fraglos verdienten Heimsieg seiner Schützlinge etwas differenzierter: „Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit richtig gute Chancen liegen gelassen!“
Widmann mit zwei frühen Toren
Furios hatte der SVD losgelegt, wobei sich Doppeltorschütze Julian Widmann bei der 2:0-Führung als sehr effizient erwies und noch eine weitere Aktie mit seiner gut getimten Eckballvorlage zum 4:2 besaß.
„Julian hat einen Lauf, er ist extrem fleißig“, lobte Allgaier seinen Goalgetter vom Dienst, der mit 17 Treffern die Torschützenliste der Kreisliga A, Staffel 3, anführt.
Daniel Frick macht alles klar
Die Aramäer waren in dieser Begegnung über Timotheus Ülger, der vom sich verschätzenden Denkinger Schlussmann profitierte, auf 2:1 herangekommen. Und während Daniel Bezikofer beim Offensivfeuerwerk auf 3:1 erhöhte, vermochte Lukas Kakus mit einem umstrittenen Strafstoß auf 2:3 nochmals zu verkürzen, ehe Daniel Frick schließlich mit dem vierten Denkinger Tor alles klarmachte.